Kapitel 3

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Luc

Noch bevor uns die Tür geöffnet worden war, konnten wir die Musik hören. Laut drang sie durch die geöffneten Fester und ebenso, das sich ständig verändernde Licht.

Blau, rot, grün.

Noch einmal strich ich mir durch meine Haare, um zu überprüfen ob alles noch an seinem Platz war, dann öffnete ich die Eingangstür. Warme Luft stieß mir entgegen, als ich den Flur betrat. "Jeff, ich schau mal nach Bex und den anderen okay?", wandt ich mich an meinen kleinen Bruder, "Trink nicht so viel, du willst deinen Geburtstag schließlich noch mitbekommen oder?"

Selbst hier musste ich fast schreien, damit er mich hörte. Als er schließlich zur Bestätigung nickte drehte ich mich beruhigt um und machte mich auf die Suche. Wie ich Bex kannte, würde ich ihn sicher bei den Mädchen finden. Er war eben alles andere als verklemmt und Partys waren deshalb einfach sein Ding. Und meine anderen Freunde hielten sich normaler Weise in seiner Nähe auf. Einfach um sicher zu gehen, dass er keine Scheise anstellte.

Seit dem letzten Mal waren wir ein wenig fürsorglicher. Damals hatte er mal wieder irgend ein Mädchen abgeschleppt, ihr aber dann aus irgendeinem Grund erzählt er, sei ein Werwolf und ihr seine halb verwandelten Zähne gezeigt. Das Mädchen war in Ohnmacht gefallen. Klar, das was verständlich, wer war schon scharf drauf Wolfzähne direkt vor seinen Augen zu haben, noch dazu die von einem Menschen...

Ich wusste immer noch nicht ob er einfach zu viel getrunken hatte oder warum dies passiert war. Aber es hatte auf alle Fälle wirklich lange gedauert, bis sich die Unruhen über dieses Gerücht gelegt hatten.

Mittlerweile war ich an der Tanzfläche angekommen und bahnte mir meinen Weg durch die tanzende Menge. Immer wieder wurde ich angerempelt und angetanzt, aber ein kleines abwertendes Knurren meinerseits, ließ alle sofort ein Stück zurück weichen.

Wie ich es liebte Apha zu sein! So konnte ich die meisten Werwölfe problemlos einschüchtern. Selbst bei normalen Menschen wirkte mein autoritäres Auftreten beinahe problemlos.

Schon wieder wurde ich angetanzt. Im schummrigen Licht dachte ich erst es sei Panita, meine Freundin und ich zog sie näher an mich. Langsam schmiegten sich unsere Körper im Takt aneinander.

So tanzten wir eine Weile eng umschlungen. Der Bass dröhnte in unseren Ohren.

"Na Darling, Lust das später weiterzuführen?", fragte sie mich während ich durch ihre blonden Haare strich.

Ich erstarrte, ihre Stimme klang ganz anders. Ich wandt mich aus ihrem Griff und schüttelte den Kopf. Jetzt erkannte ich ihr Gesicht ein wenig besser. Das vor mir war ganz sicher nicht Panita!

Gerade setzte ich zum sprechen an, als ich die Stimme meines inneren Wolfes hörte: Du willst jetzt bitte nicht ernsthaft so etwas bringen wie: oh sorry, ich dachte du wärst meine Freundin, oder? Das ist geht echt gar nicht! Lass mich mal.

Ich spürte wie meine Augen sich leicht rötlich färbten und mein Wolf die Oberhand über meinen Körper nahm. Mit kräftiger Stimme sprach ich: "Ich mag es nicht wenn ich angetanzt werde. Ich bin ein Alpha, also tanze ich andere Menschen an. Es war ja ganz nett mit dir und du bist echt heiß, aber-"

In diesem Moment bekam ich die Kontrolle wieder zurück. Musste dieser Kommentar wirklich sein, von wegen heiß und so? "-außerdem hab ich eine Freundin, die ich über alles Liebe. Also lass mich in Ruhe".

Meine Augen nahmen wieder ihre normale Farbe an und ich atmete erleichtert auf. Da ertönte ihr Lachen an meinem Ohr: "Da tut jemand aber auf protzig! Wenn du willst, kann ich dich auch gerne Alpha nennen!"

Er ist nicht mein Mate!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt