Die nächsten zwei Tage sah sie keinen der beiden Männer. Weder Junior noch Senior ließen sich blicken. Lara freute sich über den ersten Tag, und am zweiten Tag musste sie über ihren Argwohn fast schon lachen. Das war typisch für Lara. Sie machte sich häufig zu viele Gedanken über banale Dinge, interpretierte in Aussagen viel zu viel hinein. Sicher, die beiden Männer waren komisch und unfreundlich, aber eben auch nicht mehr.
<< Ach, Frau Postbotin, sind Sie morgen auch da? >>
Lara blieb in der Tür stehen und drehte sich zur Angestellten um.
<< Ja, warum? >>
<< Wir haben morgen geschlossen. >> Die Angestellte deutete nach draußen. << Sie wissen ja, die Tankautomaten funktionieren auch ohne uns. >>
Lara nickte.
<< Okay, dann nimmt mein Kollege die Post einfach am Montag mit. >>
Die Angestellte nickte: << Ja, das ist eine gute Idee. >>
Sie lächelte schmal. << So machen wir das. >>
Lara nickte erneut.
<< Okay. Dann wünsche ich ein schönes Wochenende. Oder zumindest einen schönen freien Samstag morgen. >>
<< Danke, Ihnen auch. >>
<< Danke. >> sagte Lara und verließ die Tankstelle.
Das wären dann schon drei Tage an denen sie keinen der Becker's zu Gesicht bekam. Sollte ihr recht sein. Sie stieg ins Auto und fuhr vom Hof über den Fahrradweg zum nächsten Kunden davon. Sollte ihr recht sein.
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Lara
Short StoryDie Weihnachtszeit ist stressig. Besonders, wenn man Post- und Paketzusteller ist. Genervt und überarbeitet reagiert Lara bei einem Kunden ungehalten und bekommt bald darauf die Konsequenzen ihres Handels zu spüren. Es ist zu beachten, dass der Inha...