Nachtwache

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Auf einer Lichtung, ganz allein
Warte ich im Mondenschein
Das Feuer, warm auf meiner Haut
Mal leise prasselt es, mal laut
Bahnt sich Weg zum Himmel hoch
Und ich warte immer noch

Auf dich, mein Liebster, warte ich
Komm doch und erlöse mich
Sowie das Feuer brennt herab
Löst Dunkelheit die Wärme ab
Und zitternd sitz' ich dann im Wald
Ich habe Angst und mir ist kalt

Lausch' auf Geräusche um mich her
Grad eben war die Nacht noch leer
Nun kann ich tausend Wesen hören
Die die Ruh' des Waldes stören
Und aus dem Dickicht, dann und wann
Schauen Augen still mich an

Nun steh ich auf, nun muss ich gehn
Fern kann ich schon die Dämm'rung sehn
Vom Taue feucht wird schon das Gras
Kleid und Asche werden nass
Die Sterne sind schon lange fort
Auch ich verlass' nun diesen Ort
Doch morgen bin ich wieder hier
Bei Nacht, mein Stern, gehör' ich dir

SommerregenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt