2️⃣2️⃣. FIFA-Tunier & Telefonat

248 10 2
                                    

Während Team 1 und 2 zuspielen anfangen, setzte ich mich zwischen Hannes Beine und lasse mir die verschiedenen Knöpfe erklären. Nur zehn Minuten später weiß ich nicht mehr welcher Knopf für was ist. Jedoch müssen wir jetzt gegen Stefan Lainer und Alessandro Schöpf spielen. Hannes legt seine Arme um mich und so spielen wir gemeinsam gegen die zwei. Dank meines nicht vorhandenen Talents für dieses Videospiel verlieren wir klar. „Ich glaube, Hannes wird dieses Spiel alleine spielen.", grinst Stefan Lainer. Während die nächsten anfangen zu spielen, fängt ertönt mein Handy. Xaver Schlager reicht es mir, da es am Tisch liegt bei dem er sitzt. „Hallo Mario.", begrüße ich meinen Bruder. „Hi Maus. Alles klar bei dir?" „Ja." „Also hast du schon über das Angebot nachgedacht?" Während wir reden stehe ich auf und setzt mich auf den Balkon. „Ja, ich versuche es." „Du schaffst das schon und falls es noch nicht so gut läuft, kannst du ja immer noch in der U19 spielen. Ach, hast du etwas von Felix gehört?" „Nein, ca. seit drei Wochen schon nichts mehr." „Also seit er von Cathy getrennt ist. Ich habe vor einer Woche das letzte Mal etwas von ihm gehört." „Meinst du es ist etwas vorgefallen?" „Möglich, aber ich werde ihn nachher einfach anrufen. Was steht morgen so bei dir auf dem Programm?" „Ich werde am Vormittag bei Aurora vorbeischauen und mir die Sachen holen und am Nachmittag darf ich mittrainieren." „Cool. Wir werden gegen Abend in Wien landen. Passt es, wenn ich dich übermorgen vom Hotel abhole?" „Klar." „Ach, übrigens. Mum hat sich nach dir erkundigt." „Wie bitte? Wieso das denn?" „Das hat sie mir nicht beantwortet. Willst du sie anrufen?" „Nein, gib ihr meine Nummer. Sie soll sich schon selber melden." „Ist ok. Wir sehen uns, Kleine. Mach dir einen schönen Tag." „Mach ich." Dann lege ich auf, aber bevor ich wieder hineingehe, bleibe ich noch ein paar Minuten sitzen. Gerade als ich wieder hineingehen will, bekomme ich einen Anruf. "Götze?", melde ich mich. "Hallo Melina. Wie geht es dir?", werde ich sofort von meiner Mutter gefragt. "Ähh gut und dir?", frage ich sie leicht verwirrt über ihr Freundlichkeit. "Gut. Bist du gut in der Schule?" "Ja, schon." "Gut. Wirst du einen angemessenen Beruf ausüben und nicht wie deine Brüder diesen gräßlichen Sport?" "Naja, eigentlich spiele ich nach der Sommerpause auch beim BVB." "Das war mir so klar. Warum rufe ich dich überhaupt an? Du bist doch nur eine Enttäuschung. Du solltest doch gar nicht existieren. Ein Nichtsnutz bist du." Dann unterbricht die Leitung. Ich hatte gehofft es würde sich bessern. Vor Wut, Trauer und was weiß ich noch werfe ich mein Handy auf die andere Seite der Gartengarnitur. Das Handy bleibt aber nicht liegen sondern fällt mit einem lauten Knall auf den Boden. Ich sitze jedoch weiter regungslos auf dem Sofa während mal wieder Tränen über meine Wangen strömen. Ach scheiße, wieso bin ich so nahe am Wasser gebaut. "Hey. Was ist denn mit dir los?" Ich blicke auf und sehe direkt in die Augen von David Alaba. "Ach, scheiße. HANNES, KOMM MAL BITTE." Keine zwanzig Sekunden ist mein Freund auch bei mir. "Kleine. Was ist passiert?" Er setzt sich neben mich und zieht mich in seine Arme. David schickt er rein. Als ich mich beruhigt habe, fange ich an zu erzählen. "Sie hat es schon wieder getan." "Wer hat was getan?" "Meine Mutter. Mario hat ihr meine Nummer gegeben, weil sie sich nach mir erkundigt hat. Sie hat angerufen und gefragt wie es mir geht. Dann wollte sie wissen ob ich eh einen angemessenen Beruf machen werde und nicht auch noch Fußball spiele." "Was war dann?" "Ich hab ihr gesagt, dass ich nach der Sommerpause auch beim BVB spiele. Sie ist total ausgerastet und hat mich mal wieder total herunter gemacht." "Was hat sie genau gesagt?" "Das ich eine Enttäuschung und ein Nichtsnutz bin und eh nie gewollt war." "Du weißt aber, dass das nicht stimmt." Ich nicke und kuschle mich näher an ihn ran. "Ich weiß, aber es verletzt mich trotzdem so sehr." "Komm, wir gehen wieder rein." Er steht auf, hält mir seine Hand hin, die ich ergreife, und zieht mich auf die Beine. Bevor wir jedoch hineingehen zieht er mich an sich und gibt mir einen gefühlvollen Kuss, den ich all zu gerne erwidere. Nach dem Kuss löst er sich von mir und hebt mein Handy auf. Ich bedanke mich und frage meinen Freund ob er es seinen Teamkollegen erklären kann. Er nickt und zieht mich dann ins Zimmer. Dort lässt er sich auf den Boden nieder und zieht mich auf seinen Schoß. Die anderen sehen mich fragend an weshalb Hannes zu erzählen anfängt. Nach seiner Erzählung, fängt Koni an zu reden. "Also deine Mutter ist dumm." Die anderen stimmen ihm zu und spielen weiter. "Willst du noch spielen?", flüstert mir dann Hannes ins Ohr. Ich schüttle den Kopf und werde von ihm noch näher zu ihm gezogen. Das letzte was ich mitbekomme ist, dass Hannes gegen Stefan Posch und Philipp Lienhart verloren hat.

180° Drehung meines Lebens ! PAUSIERT !Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt