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Am nächsten Morgen stand ich etwas früher auf, um mich zurecht zu machen. Ich wollte es Jackson zeigen. Er und die anderen können mich doch nicht ausschließen nur weil ich ein Mädchen bin. Das war nicht fair.
Und zudem beschloss ich Ihnen einen kleinen Streich zu spielen. Ich hatte gestern Abend Haarkreide gefunden und sie mir in die Haarspitzen gemacht. Also war mein Haaransatz normal braun und nur meine Spitzen blau, lila & rosa, um etwas frecher zu wirken. Um das ganze zu topen, nahm ich mein Fake- Nasenpiercing Ring von Fasching und machte ihn mir an die Nase.

Mir gefiel das Ergebnis sehr gut und ich wollte unbedingt die Reaktion der anderen sehen

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Mir gefiel das Ergebnis sehr gut und ich wollte unbedingt die Reaktion der anderen sehen. Also schminkte ich mich und zog mich heute etwas dunkler gekleidet an und natürlich meine Lederjacke dazu. Ich rannte schnell nach unten und frühstückte. Zum Glück waren meine Eltern noch am schlafen und bekamen nicht mit, was ich getan hatte.

Zur Schule fuhr ich heute alleine mit meinem Motorrad. Eigentlich sollten mich Ryan und Jackson mit dem Auto abholen, doch ich wollte heute nicht mit Ihnen fahren. An der Schule angekommen, fuhr ich auf einen Parkplatz in der Nähe von dem von Jackson, damit ich meinen geplanten Auftritt ablegen konnte. Die Aufmerksamkeit aller Schüler lag wieder Mal auf mir. Doch heute nutze ich das ganze aus und genoss es einfach. Ich stieg elegant von meinem Motorrad runter und zog mir perfekt geübt meinen Helm aus und schüttelte meine Haare. Gestern Abend, hatte ich extra dafür ein paar Videos auf YouTube angesehen und die Bewegungen vor meinem Spiegel geübt. Ihr denkt jetzt bestimmt das ich verrückt bin, aber ich wollte einfach, das heute alles klappte.

Nach meinem perfekt hingelegten Auftritt nahm ich meine Tasche und lief Richtung Schulgebäude. Mit meinem Kaugummi machte ich eine große Blase und ließ sie dann laut platzen. Aus meinem Augenwinkel konnte ich die Gang erkennen und wie sie mich ansahen. Nein. Ansehen konnte man das nicht nennen, es war schon starren. Ryan's Augen waren so groß wie die Räder seines Autos und Jackson's Kinnlage lag auf dem Boden. Das letzte was ich noch hören konnte, war Kyle und wie er : ,,Ihre schönen Haare und ist das ein Piercing ", schrie. Ich konnte mir gerade so noch das Lachen verkneifen und deswegen verschwand ich schnell in der Schule.

Die ersten Stunden hatte ich gerade so überstanden. Jackson hatte sich schräg hinter mich gesetzt und neben ihm die ganzen anderen Jungs. Ryan saß auf seinem üblichen Platz, der direkt hinter mir war. Ich konnte die ganze Stunde, die brennenden Blicke der Jungs auf meinem Rücken spüren. Es nervte total und ich konnte mich auch deswegen nicht wirklich konzentrieren, aber ich musste in meiner Rolle bleiben.
Als das Klingeln der Pause mich aus der Situation befreite, stand ich schon als eine der ersten auf und raus zu rennen. Doch das klappte nicht ganz. Den eine große Person lieg hinter mir und warf mich über seine Schulter. Es ging so schnell, das ich am Anfang nicht realisieren konnte, wer das genau war. Doch als ich das große Tattoo am Arm meines ,,Entführers", sah, würde mir klar das es Jackson war. ,,Lass mich sofort runter Blake", schrie ich und schlug mit meinen Fäusten auf seinen Rücken, was ihm aber nichts ausmachte, da er gelassen weiter lief. ,,Ich werde das nicht noch einmal sagen Jackson, lass mich sofort runter", Wut sammelte sich in mir. Was fällt ihm eigentlich ein.

Er lief mit mir auf den Schultern in einen leeren Klassensaal und schloss die Tür. ,,Was soll das werden wenn es fertig ist", ich verschränkte die Arme vor der Brust und sah alle nacheinander an. Ryan, Kyle & Zac saßen auf den Tischen vor mir jmd. Jackson neben mir und auch vor der Tür, damit ich nicht abhauen konnte.
,,Das sollten wir doch wohl dich fragen", kam es nun von Ryan.
,,Ich wüsste nicht was euch das angehen sollte", gab ich gelassen von mir und sah mir meine Fingernägel an. ,,Aria, wir wolle doch nur dein bestes. Es wäre einfach zu gefährlich für dich", erklärte mir nun Kyle. Ich konnte sehen wie leid es ihm tat, aber ich musste weiter spielen. ,,Das alles spielt jetzt sowieso keine Rolle mehr", sagte ich gespielt desinteressiert und machte eine weitere Blase mit meinem Kaugummi und ließ sie dann platzen. ,,Was meinst du damit und kannst du normal reden, ich will dir nicht alles aus der Nase ziehen müssen", gab Jackson genervt von sich und ich konnte eine kleine Falte an seiner Stirn erkennen, die immer kam, wenn er gestresst war.
,,Da ihr mich so toll ausgeschlossen habt und mich nicht bei euch dabei haben wolltet, wurde ich in einer anderen Gang aufgenommen. Die wissen wenigstens meine Dienste zu schätzen", als ich das sagte, spuckte Ryan sein Wasser aus, das er trank und Jacksons Handy fiel mit einem lauten Knall auf den Boden. ,,Das ist doch wohl ein Scherz", rief Ryan und sprang vom Tisch. ,,In welcher? Das kannst du nicht machen, das ist zu gefährlich. Du bist so ein sensibler Mensch und nimmst dir alles viel zu sehr zu Herzen", redete nun Kyle auf mich ein.

Er hatte recht, ich tat hier zwar auf hart, aber innerlich war ich ganz schwach und hatte Angst. Ich nahm mir alles viel zu sehr zu Herzen und weinte wirklich oft. Ich würde niemals einer anderen Gang beitreten oder auch nur irgendjemandem etwas tun. Ich konnte noch nichtmal eine Fliege aus meinem Zimmer jagen, da sie mir viel zu sehr leid tat. Mein Ziel war es nur Ihnen zu zeigen, das sie mich nicht ausschließen konnten,  nur weil ich ein Mädchen war. 

,,Bei Chace", gab ich locker von mir. Ich hatte diesen noch gestern Abend angerufen und ihm meinen Plan erzählt. Er fand es witzig und sagte das er mir helfen würde seinem Bruder eins auszuwischen. Mein Blick fiel auf Jackson dem die ganze Farbe aus dem Gesicht verschwunden war. Ich wusste es, er tat das alles nicht nur wegen Ryan.
,,Ach Jackson, du brauchst dir doch keine Sorgen machen. Du weißt doch, das ich bei ihm jetzt besser aufgehoben bin als bei euch", ich klopft ihm aufmunternd auf die Schulter. Und das war der Auslöser, denn sein Blick fiel auf mich und ich konnte nur noch leere & Kälte erkennen. Das ganze konnte ihn doch nicht so mitnehmen. Wir standen bestimmt einige Minuten nur so da und sahen uns an, da mich sein leeren Blick so in den Bann zog und es mir das Herz gerissen ihn so zu sehen.
Als ich mich aus der Starre löste lief ich aus dem Saal und schloss die Tür hinter mir. Ich lehnte mich an die Wand und atmete tief durch. Mir ist noch etwas so schwer gefallen und das ganze war doch nur gespielt.
Ich konnte aber mit der ganzen Situation so nicht leben und würde Ihnen heute Abend oder spätestens morgen früh alles erklären.

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