Kapitel 2 - "Jungs habt ihr keine Eier in der Hose?"

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Mit einer wunderbaren Begrüßung ihres jüngeren Bruders Jason, wurde die Schwarzhaarige Schönheit in ihren Heim willkommen geheißen. Wirklich wunderbar war sie aber nicht, denn sofort wurde sie gefragt: „Hast du sie mitgebracht?“ Chey hatte ihren kleinen Schnupsi, wie sie ihn nannte, fragend angeschaut und nebenbei ihre Jacke ausgezogen. „Was sollte ich denn mitbringen?“, fragte sie ihn verwirrt. Zu ihrem Glück war ihr kleiner Bruder nicht nur ein Jahr jünger, sondern auch noch ein paar Zentimeter kleiner wie sie, was ihn immer wieder aufregte, aber nun wuschelte sie durch seine braunen Haare und wartete auf eine Antwort.

Er stöhnte laut auf und schlug ihre Hand weg. „Du solltest Pizza mitbringen! Wir haben nichts mehr zu essen da… Na toll und was soll ich jetzt bitte schön essen? Hast du nicht meine SMS bekommen oder was?“, fuhr er sie jetzt an. „Ups“, erwiderte sie gespielt schnippisch. Sie hatte ganz vergessen die Nachricht auf ihrem Handy zu lesen, nachdem sie Sebastian mit seiner dummen Frage aufgehalten hatte. Sie hatte dann einfach ihr Handy weggesteckt und nicht mehr wirklich daran gedacht, dass doch irgendjemand etwas von ihr wollte.

Aber das sie nichts mehr im Kühlschrank hatten, war nun wirklich ein kleines Problemchen, denn was sollten sie dann essen, denn selbst sie hatte noch nichts im Magen. Aber hätte Jason nicht selber einmal sein Arsch rausbewegen können und sich eine Pizza holen können? Nein, konnte er wahrscheinlich nicht…

Sie seufzte und würdigte ihren Bruder kein Blick mehr, als sie zu ihren Zimmer ging. Cheyenne öffnete ihre Zimmertür, als ihr auch schon der gewohnte Duft von Zitrone entgegen kam, den ihr Duftdöschen spendete. Hier fühlte sie sich zuhause, aber auch nur wenn die Tür geschlossen war und sie wusste niemand würde sie stören.

„Cheeeey“, Jason zog in seinem Geschrei ihren Name in der Länge und nochmal musste sie aufstöhnen, warf ihre Tasche auf ihr Bett und machte die Tür hinter sich zu.

Mit schnellen energischen Schritten ging sie in Richtung Küche, wo sie ihren Schnupsi erwartete. „Ja mein liebes Brüderchen“, antworte sie mit engelsgleicher Stimme und schlenderte die letzten Schritte. Doch dann fiel ihr Blick auf das Chaos vor ihr und sie stockte in der Bewegung. Wie lange war sie weg gewesen? 4 Stunden?

„Was hast du denn hier gemacht?“, fragte sie ihn ungläubig, aber schaute nicht auf. Ihre Augen fixierten die Pfanne mit einem schwarzen Etwas, was vielleicht mal ein Schnitzel gewesen war, wanderten dann weiter zu der dreckigen Arbeitsfläche worauf Brotkrümel, Chips und Milch verteilt waren.

„Ey Jason das kann nicht dein Ernst sein! Was ist das denn für eine Scheiße?!“, schimpfte sie. Schnell schaute sie auf der Uhr und stellte erleichtert fest, dass sie noch mindestens eine dreiviertel Stunde hatten, bis ihre Mutter heim kam. Jason setzte in Zwischenzeit an zu erklären: „Ein paar Kumpel waren da, wir hatten Hunger und dann hab ich probiert mir ein Steak zu braten, aber dann hat Evan angerufen und ich hab es vergessen… Naja und dann war nicht mehr viel davon übrig. Ich bin froh wenigstens den Geruch aus der Wohnung getrieben zu haben!“

„Du weißt schon wenn unsere Mutter das sieht, sie ausrasten wird oder?“, erwiderte Cheyenne und strich sich eine Haarsträhne aus den Gesicht. Viel Zeit zum Nachdenken hatten sie nicht, also schubste sie ihren nickenden Bruder in Richtung Arbeitsplatte und gab ihn die Anweisung sie sauber zu machen. Sie selbst kümmerte sich um die versaute Pfanne und das sogenannte Steak… also war es doch kein Schnitzel gewesen!

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„Du bist mir was schuldig“, murmelte Chey genervt und warf den dreckigen Lappen in den Müll, da dieser wohl für immer versaut war. Noch zehn Minuten und dann würde ihre Mutter heim kommen, aber zum Glück strahlte nun die Küche wieder, nur ihr Magen knurrte noch. Es war immerhin schon um 9 Uhr abends. Aber sie tat es ihren Bruder gleich und nahm sich die letzten Kekse. Klar hätten sie zwar Pizza bestellen können, aber man war der Meinung das auf so kleiner Distanz nichts gebracht wurde, sondern das man selber laufen konnte, wenn man das Verlangen danach hatte. Nur Cheyenne sah nicht ein noch einmal raus zu gehen und Pizza zu holen.

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