Show me your feelings ~ Aralas

Teil 27

PoV Aragorn

Zum ersten Mal seit unseres Aufbruches aus Edoras schlief ich erholsam und einfach nur gut.
Es fühlte sich an, als könnte nichts mehr zwischen Legolas und mich gelangen, weder körperlich, noch mental. Thranduil schlief auf dem Boden. Vielleicht wollte er uns nicht stören, oder er war sich einfach zu fein, um mit seinem Sohn und einem Menschen eingequetscht auf einem Felsvorsprung zu schlafen.
Die ganze Nacht - oder welche Tageszeit es auch immer war - lag ich auf Legolas' Brust, meine Hand in seinen Haaren und seine um meinen Körper. Ich hatte meinen Elben wieder.
Dieses Gefühl stärkte mich, und ließ nzu, dass ich mich vorbereitete, auf was immer uns in Minas Tirith wiederfahren würde.
Nun galt es nur noch, hier unversehrt herauszukommen.
Kein Ork war je bei uns gewesen, außer dem, welcher Thranduil zu uns gebracht hatte.
Als ich wieder aufwachte, hatte Legolas schon die Augen geöffnet und fuhr mir leicht lächelnd durch die Haare. Es war unglaublich, wie schnell er sich erholt hatte.
Elben waren stark, klar, doch Legolas war der Stärkste von ihnen.
"Wir müssen hier raus. Legolas, warst du wach, als ihr hier reingebracht wurdet?" fragte Thranduil. "Nein. Ich hatte zu große Schmerzen. Aragorn?" Auch ich schüttelte den Kopf. Ich wurde ebenfalls noch in der Landschaft bewusstlos.
Thranduil legte seine Stirn in Falten und überlegte angestrengt.
Ohne Erfolg.
Auch er kam zu keiner Lösung und setzte sich wieder auf den Boden. Selbst dem vornehmen Elbenfürsten schien nun alles egal zu sein.
Eine weitere lange Weile passierte nichts, dann hörte ich leises Tappen auf der Treppe. Erschrocken wich ich von ihr weg und stellte mich beschützen vor Legolas, da mein Kleiner noch immer etwas wackelig auf den Beinen war.
"Was haben wir denn hier? Zwei kleine Elben und ein Menschlein, sowas sieht man auch nicht alle Tage." die Schritte kamen näher und näher, bis ein gebückter Schatten hinter der letzten Wende der Treppe erschien. Ich hatte so ein Geschöpf wie dieses nur einmal gesehen. Es begegnete uns in Moria, verfolgte uns eine ganze Zeit lang, und verschwand dann. Seine Haut war bleich und faltig, sie blauen Augen weit aufgerissen und den Mund zierten neun gelbe Zähne.
Gollum!

Er schlich langsam auf uns zu, seine Augen blitzten bedrohlich.
"Haben sie euch gefangen? Die Orkse? Zappelt ihr in der Falle?"
Legolas tat einen Schritt nach vorne.
"Was willst du, Gollum! Hat Saruman dich geschickt, oder einer der Orks?"
"Nein, mein Schatzzz. Ich komme um zu holen, was miiiir gehört. Meinen Schaaaatz." sprach er.
Mit einem Male machte er einen gewaltigen Satz auf etwas zu, was ich nicht sehen konnte.
"Wo ist es, mein Schatz? Wo ist es!"
Er jammerte, während er das, was auch immer dort am Boden lag, durchsuchte.
"Sie haben es uns genommen! Wo sind sie?" es war fast herzzerreißend, mit anzuhören, wie Gollum nach etwas schrie, was nicht mehr da war. "Was.." begann Legolas. "Was habt ihr denn verloren?" ich ergriff seine Hand um ihm Schutz zu bieten.
"Meinen Schaaaaaaatz!"
Thranduil blickte hoch.
"Der Ring! Das ist es, was ihr sucht. Richtig?" Natürlich stimmte es.
"Sie waren hiiiiiiier, ich habe es selbst gesehen." schluchzte Gollum.
"Ich selbst lockte sie in die Falle. Sie sollten tot sein, doch sie sind es nicht." "Wer?" langsam war ich echt verwirrt und rückte noch ein Stück näher zu Legolas.
"Die Hobbitse. Der Herr und der fette Hobbit." das Geschöpf spuckte diesen Satz aus wie eine Fischgrete, obwohl er diese vermutlich auch verschlingen würde.
"Frodo und Sam! Hast du sie gesehen?" Hoffnung durchströmte meinen und auch Legolas' Körper.
"Gesehen? Geführt habe ich sie! Ich habe sie zur Treppe gebracht." "Und dann?" hackte ich nach. "Rauf, rauf, rauf, rauf, rauf, immer schön die Treppe rauf, und dann, zum Tunnel."
Nun wandelte sich sein Gesichtsausdruck. Gollum grinste diabolisch. "Der Pass von Cirith Ungol! Dort wohnt sie..." Verwundert sah ich zu Legolas, doch auch Tharnduil schien zu verstehen und antwortete für seinen Sohn.
"Kankra, letzte Tochter der Lichtfresserin Ungoliant. Was hattest du vor, Gollum?" verachtend sah Thranduil auf Gollum hinab.
"Smèagol kann nichts dafür. Er war es! Er hat den Meister in die Tunnel gelockt!" Woher kam dieser plötzliche Sinneswandel? Ich hatte schon von Gollums Geschichte gehört, doch seit wann nannte er sich wieder bei seinem richtigen Namen? "Er wollte ihn zurück, er hat gesagt, sie haben ihn gestohlen, doch Smèagol wollte nur helfen."
"Das haben sie ja auch. Sie haben ihn gestohlen, meinen Schatz!"
"Smèagol weiß, doch der Herr war immer nett zu ihm. Wir wollten das nicht!" jammerte die Kreatur am Boden. "Sprecht, was ist passiert!"
forderte Legolas Gollum auf, und tatsächlich begann dieser zu erzählen.
Er erzählte von seinem Plan, Kankra die Hobbits töten und fressen zu lassen, und am Ende den Ring aus ihren Knochen zu suchen.
Gollum berichtete, wie schief sein Plan ginge, das er am Ende nur noch zusah, wie Sam den Orks und Frodo in den Turm folgte, und auch, wie sie ihn nur einige Zeit später wieder verließen. Getarnt als Orks zwar, doch er hatte sie riechen können, hatte ihren zarten Geschmack schon auf seiner Zunge liegen gehabt. Dann erzählte er, dass er einige Tage gewartet hatte, vielleicht würden sie ja geschnappt und zurückgebracht werden, und dann ist er hier hoch gekommen.
"Und dann war er weeeeeeg! Mein Schaaatzzzz!" jammerte Gollum in seiner hohen, schrillen Stimme.
Nach dem, was der Halbling - konnte man ihn überhaupt noch so bezeichnen? - uns gerade erzählt hatte, flammte ein Glücksgefühl in mir auf. "Heißt das, Frodo und Sam sind noch am Leben?"
Aufgeregt sah ich mich zu Legolas um und strahlte ihn an.
"Zügle deine Freude, Aragorn. Wir wissen nicht, ob sie nicht schon gefangen wurden."
Ich nickte enttäuscht.
Der Elbenprinz schien dies zu bemerken und nahm mich in den Arm. Seine Berührungen auf meiner Haut taten gut und ließen mich wieder so etwas wie Geborgenheit fühlen.
Wir lösten uns wieder voneinander und ich verlor mich in den blauen Augen meines Gegenüber, so schön und vertraut waren sie mir.
Ich hatte in dieser Situation alles erwartet, doch das nicht: Legolas beugte sich, vor den Augen seines Vaters und Gollum, nach vorne und küsste mich zart, aber irgendwie verlangend.
Ich hatte seine Lippen auf meinen so vermisst, dass es mir fast schon unwirklich vorkam.
Sie passten einfach so perfekt aufeinander und es fühlte sich einfach nur richtig an.
Lange verweilten wir so, ohne etwas von Außen mitzubekommen, als Thranduil sich räusperte.
"Hmhm...er wird uns helfen."
Wir fuhren auseinander.
"Was?!" "Du hast ganz richtig gehört. Gollum will uns hier raus helfen."
Gollum selber sah eher gequält aus und grinste gezwungen.
Legolas löste sich von mir und zog seinen Vater in eine Ecke.

"Was hast du mit ihm gemacht?" zischte er. "Gollum hilft uns doch niemals freiwillg!" "Das tut er gewiss nicht. Ich habe, sagen wir mal...etwas nachgeholfen."
"Was hast du ihm gesagt?"
"Nur, dass er ins Waldelbengefängnis kommen wird, bis ans Ende seines lächerlich langen Lebens, wenn er uns nicht hilft."
Legolas ließ von seinem Vater ab und kam wieder auf mich zu.
Er war ganz offensichtlich erleichtert, dass Thranduil ihm nicht mit dem Tode gedroht hatte.
Legolas hatte einfach ein zu gutes, reines Herz und dafür liebte ich ihn so sehr.
Noch einmal vereinte ich unsere Lippen miteinander, dann sprach ich zu Gollum:
"Nun gut, führe uns hier heraus."

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Ähm...ja..😂
Ich habe keine Ahnung, ob die Kapitel untereinander Sinn machen...egal😂😂😂
Und sorry, dass hier so wenig Aralas drinn ist, das ändert sich bald...hoffentlich😂😂😬

Ich mag Gollum irgendwie, immer, wenn ich an ihn denke, habe ich diesen Reim in meinem Kopf:

"Zarte Fliege klein,
er hört dein Schreien?
Dein Leben liegt in Scherben,
bald wirst du...

...gefressen!"