4

9 3 0
                                    

Mein Wecker klingelt, was bedeutet, dass ich leider aufstehen muss.
Ich richte mich auf und schalte den Wecker aus.
Lydia liegt immer noch im Bett und schläft.
Es gibt nur eine Möglichkeit sie aufzuwecken.
3, 2, 1...
Hopp...
Ich springe auf Lydia und rüttel sie ganz doll.
》AUFSTEHEN!《
》HEY GEH VON MIR RUNTER!《
》Ein Dankeschön wäre nett gewesen.《
》Vielennnn Dank dafür, dass du mich zerquetscht hast!《
》Oooo ist doch keine Ursache.《
》Ef dich!《
》Ich hab dich auch lieb.《
Mit einem zuckersüßem Lächeln im Gesicht geh ich ins Bad und mach mich frisch.
Ich verlasse das Bad und kassiere einen Todesblick von Lydia, die ohne ein Wort zu sagen ins  Badezimmer stapft.
Wenn Blicke töten könnten, dann wäre ich schon 100 mal gestorben.
Ich ziehe mir meine Schuluniform an und kämme mir das Haar.
Dazu schminke ich mich noch dezent und bereite dann meine Tasche vor.
Lydia ist auch schon fertig und liegt mit geschlossenen Augen im Bett.
》Komm schon wir müssen los.《
》Was haben wir jetzt?《
》Wir haben eine Stunde Deutsch zusammen.《
》Boah ne.《
》Jetzt komm schon oder ich gehe ohne dich.《

Lydia steigt müde vom Bett und trottet zu mir rüber.
》Na geht doch und jetzt komm.《
Wir verlassen das Zimmer und gehen zum Saal.
Viele Studenten sitzen schon an ihren Plätzen und die meisten erkenne ich auch wieder.
Die Halle ist überfüllt, es sind nur noch DREI PLÄTZE frei!
Naja besser als gar nichts, auch wenn ich mich unwohl fühle zwischen so vielen Menschen.
Lydia und ich nehmen Platz und warten auf den Professor.
Nach kurzer Zeit betretet er auch schon den Raum, aber nicht allein.
Neben dem Professor ist ein Junge, den ich hier noch nie gesehen habe. Er ist groß und schlank.
Er hat dunkelbraunes Haar, das schräg zur Seite gekämmt ist.

Ich weiß nicht warum, aber dieser Typ hat etwas an sich, das mich zum Staunen bringt

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.


Ich weiß nicht warum, aber dieser Typ hat etwas an sich, das mich zum Staunen bringt.
Er ist gutaussehend, das muss man ihm lassen, aber nicht das Aussehen ist das, was mich aufmerksam auf ihn macht.
Die Stimme des Lehrers bringt mich wieder in die Gegenwart.
》Guten Tag alle miteinander.
Das hier ist Alex Anderson.
Er ist ein Transfer Student und wird sein letztes Jahr bei uns absolvieren.
Mr. Anderson setzen Sie sich doch zum freien Platz neben Avalee Coleman hin.《
Der Lehrer zeigt jetzt in meine Richtung.
Der Junge dreht sich zu mir um, wodurch wir Augenkontakt bekommen.
Dieser intensive Blick lässt mich die Luft an halten.
Warum hat er diesen Effekt auf mich, ich kenn ihn doch nicht einmal.
Der Junge kommt gelassen zu mir rüber und ignoriert dabei die hungrigen Blicke vieler Mädchen.
Er lässt sich auf den Platz neben mir nieder und packt etwas zum schreiben raus.
Warum passiert das nur immer mir!
Zum Glück haben wir nur eine Stunde Deutsch, danach habe ich  Chemie.

...

Als endlich die Klingel läutet atme ich erleichtert auf.
Diese eine Stunde kam mir vor wie eine Ewigkeit, zum Glück hab ich sie nun hinter mir.
Dieser Alex neben mir packt schnell seine Sachen ein und verlässt den Saal.
》Hey ich hab gesehen wie du ins Schwitzen gekommen bist.《,
sagt Lydia mit einem frechem Grinsen.
》Hey das stimmt NICHT!《
》Ja ja...
Aber ey ich muss schnell zur Cafeteria, ich hab solchen Hunger.
Kannst du bitte mitkommen?
Bittteeeeeeeeee.《
》Uff, mach schnell mein Klassenzimmer ist im 3. Stock.《
》Yey Danke!《
Lydia zieht mich hinter sich her  Richtung Cafeteria.

Nachdem sie sich für ein Gebäck entschieden hat, was immer sehr lange dauert, habe ich mich von ihr verabschiedet und bin zu meinem Raum gerannt.
Ich habe nur noch eine Minute, Mist!
Ich werde Lydia sowas von umbringen.
In letzter Sekunde sprinte ich ins Klassenzimmer.
Genau rechtzeitig, die Glocke läutet.
Puh.
Ich gucke mich im Raum um.
Es gibt ja gar keine Plätze!
Doch dann erblicke ich in der hintersten Reihe einen freien Platz neben ihm!
Ich habe das Vergnügen wieder neben Alex zu sitzen!
Ich hasse mein Leben, warum immer ICH?!
Seufzend lass ich mich auf den Platz neben Alex nieder.
Ich hab ja nicht's gegen ihn, aber es ist so unangenehm neben ihm zu sein, vor allem wenn er kein Wort sagt.
》Guten Tag ihr Lieben,
in unserer ersten Stunde habe ich für euch ein Experiment vorbereitet, welches ihr in Partnerarbeit durchführen werdet.《, sagt Ms. Müller.
Oh nein, ich glaube ich weiß wer mein Partner sein wird!
》Damit ihr keinen Partner suchen müsst, macht ihr das Experiment einfach mit eurem Sitnachbarn.《
NEINNNNN!
Ich hab's doch geahnt.
Die Lehrerin erklärt uns die Durchführung und deutet auf die Chemikalien.
》Ich hol schon die
Chemikalien.《, sage ich zu Alex, der sich die Durchführung aufgeschrieben hat.
Er sagt nichts.
Warum antwortet dieser Kerl mir nicht?!
Na wie auch immer.
Ich gehe nach vorne und hole die Sachen.
》Willst du die Flüssigkeit eingeben oder soll ich?《
Er antwortet mir wieder nicht sondern stellt nur den Bunsenbrenner ein.
》Dann nicht, dann mach ich das alles allein!《
Wütend nehme ich die Flüssigkeiten zur Hand und beginne zu experimentieren.
Man! Das ist schwerer als es aussieht.
Ausversehen tropft etwas von der ätzenden Flüssigkeit auf meine Hand und sie beginnt sofort zu brennen.
Shit.
Ms. Müller hatte doch gesagt, das diese Flüssigkeit sehr ätzend ist und man sehr vorsichtig sein muss.
Noch in meinen Gedanken versunken zieht mich jemand am Arm und bringt mich zum Wasserhahn in der Ecke des Raumes.
Ich schaue auf.
Es ist Alex!
Warum sollte er mir helfen, noch während dem Experiment hatte er mich doch die ganze Zeit ignoriert.
Zu schockiert um zu reagieren oder etwas zu sagen, beobachte ich das Geschehen.
Alex macht den Wasserhahn an und haltet meine Hand darunter, wodurch seine Hand meine berührt.
Seine Hände sind so warm und weich, sodass ich die Schmerzen an meiner Hand kurz vergesse.
Er wäscht meine Hand sorgfältig mit Seife und spült sie dann aus, dazu trocknet er sie sogar ab.
O.K.
Das hab ich jetzt GAR NICHT erwartet!
Als ich wieder in die Gegenwart komme, merke ich, dass die Schmerzen weg sind, es ist nur ein kleiner roter Fleck an der Stelle zu sehen.
》Äh-Ähm vi-vielen Dank.《
》Pass nächstes mal besser auf.《
Obwohl seine Antwort etwas gemein rüber kommt, höre ich auch die Sorge in seiner Stimme.
Komisch, hat er sich jetzt Sorgen gemacht oder nicht?
》O-ok.《, kann ich nur leise hervorbringen.
Die restliche Stunde verläuft schweigend.
Wir schließen unser Experiment erfolgreich ab und Alex verlässt das Klassenzimmer noch vor mir.
Ou man, was für eine Stunde!

...

Den restlichen Tag über hab ich ihn nicht noch einmal gesehen, da er in keiner meiner Fächer war.
Ich habe das Geschehnis Lydia erzählt, die es überrascht hin genommen hat.
Naja eigentlich bin ich auch ein bisschen überrascht gewesen.
In den Pausen hab ich ihn immer alleine gesehen.
Es sind oft Mädchen und Jungs Cliquen zu ihm gegangen, doch komischerweise war er sehr distanziert und hat sie alle abgewendet.
Ich verstehe das nicht.
Warum möchte er keine Freunde haben?
Soweit ich gehört habe, hat er sogar sein eigenes Zimmer.
So arrogant ich ihn auch finde, ich habe Mitleid mit ihm.
Er kennt hier niemanden und ist ganz allein, darum hab ich beschlossen, ihm morgen in den Pausen Gesellschaft zu leisten und mit ihm öfter zu reden.
Noch in Gedanken versunken höre ich wie die Tür klopft und da Lydia immer noch draußen mit ihrem Freund ist, muss ich wohl die Tür auf machen.
Vor der Tür steht Alex.
Seh ich wirklich richtig?
Vielleicht träume ich das alles nur, ich sollte jetzt lieber schlafen gehen.
Als ich gerade die Tür zu machen wollte sagt er :
》Ich habe ausversehen deinen Stift im Chemie Unterricht eingepackt und ich wollte ihn dir zurück geben.《
》Ä-Äh, das ist doch nicht schlimm, behalte ihn einfach.
Ich habe eh zu viele.《
》Ähm... bist du sicher?《
》Zu 100%, sieh es einfach als ein Dankeschön für deine
Hilfe heute Morgen.《
》Ou ok.
D-Dankeschön und gute Nacht.《
》Ja gute Nacht.《
Mit einem Lächeln im Gesicht entfernt er sich von der Tür.
OMG!
Ich mache die Tür zu und schmeiße mich auf's Bett.
Ach Alex Anderson... was machst du nur mit mir?

A beautiful Nightmare  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt