Rotkäppchen

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Es war einmal ein kleines Mädchen, was nie auf ihre Mutter hören wollte. Sie trug immer ein rotes Käppchen, da sie diese Farbe doch so liebte, und ein Lächeln auf den Lippen. Eines Tages rief die Mutter das Mädchen. Sie bat ihre Tochter, ihrer Großmutter doch einen Korb mit Kuchen und Wein zu bringen. Dieses Mal jedoch willigte das Mädchen sofort ein, denn sie liebte ihre alte Großmutter über alles. Sofort schnappte sie sich den Korb und machte sich auf den Weg zu ihrer Großmutter. Auf dem Weg durch den Dunkeln, schwarzen, alten Wald traf sie jedoch eine zwielichtige Person im Schatten.

„Welch alberne rote Kappe du da trägst.", meinte die Person. „Wie lächerlich sich im Schatten zu verstecken.", entgegnete Rotkäppchen. „Welch vorlautes Mundwerk du doch hast.", antwortete die Person, die sich noch immer nicht zeigen wollte. „Welch Überraschung, dass dich noch kein Wolf gefressen hat, so nervig wie du bist!", schrie Rotkäppchen dann und ging an der Person vorbei. Die Person, mehr als nur verwundert, verließ den Schatten und rannte dem Mädchen hinterher. „Nun warte doch! Willst du nicht hören, was ich zu sagen habe?", fragte die Person, welche Rotkäppchen eingeholt hatte. „Nein.", antwortete das Mädchen stur. „Aber ich habe doch von einer entzückenden Puppe gehört, die da drüben auf der Lichtung verborgen ist.", neckisch stolzierte die Person neben Rotkäppchen daher. Das Mädchen blieb stehen und sah zu der Person auf: „Eine Puppe sagst du? Wo? Nun sag schon! Wo denn?". Die Person kicherte und deutete in eine Richtung: „Gleich dort, mein gutes Kind.", mit diesen Worten verschwand die Person auch wieder. Ohne zu zögern machte sich Rotkäppchen dann auf den Weg in diese Richtung. Das kleine Mädchen kam an einer Lichtung an, es war bereits dunkel und der Mond thronte über dem Himmel. Es raschelte im Gebüsch und ein riesiges wolfsähnliches Monster sprang heraus und schnellte auf das arme Mädchen zu. Das Mädchen jedoch sprach: „In der Tat, welch liebliche Puppe es doch ist...".

Blutstropfen sprangen in die Höh und schimmerten im Schein des Mondes. Die Lichtung wurde in das von Rotkäppchen so geliebte Rot gefärbt, als alles Licht aus dem Wald verblasste und die Wolken den Mond verdeckten.

Es war bereits Mitternacht, da schlich sich eine dunkle Gestalt an das Haus der Großmutter an. Einen Korb mit Wein und Kuchen hatte diese Person dabei und klopfte zaghaft an die Tür der Großmutter. „Herein! Herein! Ich altes Weib kann doch kaum noch laufen.", jammerte die alte Dame. Gesagt, getan. Die Person betrat das Haus der Großmutter und sofort bildete sich ein Lächeln auf den Lippen der alten Dame ab. „Wie lieb von dir, mir Wein und Kuchen zu bringen.", sagte sie zuckersüß und klatschte leise. Die Person kam näher und stellte den Korb auf einem Tisch an. Blut tropfte auf den Boden. „Ach Gottchen! Lass mich das arme Ding sehen, das kann ich bestimmt noch flicken!", meinte die alte Dame. So übergab der Wolf das blutige Rotkäppchen der alten Dame.

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