Vor langer Zeit und nicht in dieser Welt... Da lebte ein junger Mann gepriesen mit unmenschlichem Augenlicht. Er konnte Dinge sehen, die sonst keiner sah und das sollte ihm noch zum Verhängnis werden... Denn die Monster, die Nacht für Nacht bluthungrig durch die Ländereien streiften, wollten nicht gesehen werden. So kam es, dass eines Tages ein Monster das Haus des Jünglings aufsuchte, um ihn zu fressen. Doch das Monster spürte das reine Herz des Jungen und entschloss sich, sein Leben zu verschonen und lediglich seine Augen auszubrennen. Ein spitzer Schrei war alles, was diese Nacht erfüllte. Nun konnte er nicht mehr sehen, was er besser nicht sehen sollte. Doch da er nun nutzlos für die Gesellschaft war, wenn nicht sogar ein Hindernis, da ließ man ihn zurück. Nur sein Kindheitsfreund blieb bei ihm und verließ zusammen mit dem Jungen die Stadt, die kurz darauf von Monstern überrannt wurde. Von nun an leitete ihn also sein guter Freund.
Doch mit der Zeit wurde es immer schwerer, sich un den Jungen Mann zu schützen. So ging der Freund zu dem Jungen und sagte: „Ich kann mein Versprechen nicht halten. Um mein eigenes Leben zu retten, muss ich dich verlassen, du bist mir eine zu große Last.". Mit diesen Worten verschwand der einst so gute Freund und ließ den Jüngling zurück. Dieser wusste sehr wohl, dass sein Freund recht hatte und so wagte er es nicht, zu widersprechen. So tastete sich der junge Mann zu einer Höhle, um dort Unterschlupf zu finden. Er war sich sicher, noch in dieser Nacht zu sterben. Und so lauerte sich zusammen und versuchte sich an die zu erinnern, die er einst liebte und verloren hatte. Doch das konnte er nicht, jegliche Farbe war aus seinem Gedächtnis gerissen worden. Alles war schwarz und so fiel der Junge in einen trostlosen Schlaf. Es wurde kälter und kälter... Doch plötzlich fühlte er eine Wärme in sich aufkommen und wie ein Schutz ihn umhüllte.
Als er wieder erwachte, spürte er, dass er sich in einem Bett befand. Es war warm, kuschelig und bequem. Vorsichtig fragte er dann, wo er war und wer da sei, doch er bekam keine Antwort. Doch dann spürte er, wie eine menschliche Hand vorsichtig seinen Kopf streichelte. Das beruhigte den Jungen und er nahm die Hand vorsichtig in seine Hand und richtete sich auf. Die Hand des Fremden führte seine Hand dann zu dem Gesicht des Fremden, sodass der Junge es ertasten konnte. Das Gefühl der Sicherheit ließ den Jungen lächeln. Doch was er nicht sehen konnte, da er ja blind war, war, dass nur eine Hälfte seines Retters menschlich war und die andere Hälfte war ein teuflisch verfaultes Monster, was wie schon viele andere tausende Menschen abgeschlachtet hatten.
Die Zeit verging und der Junge lebte mit seinem Retter zusammen in der Hütte. Sie sprachen nicht, doch der Retter führte den Jungen überall hin, sodass er schnell von selbst wusste, wo was war und auch ganz ohne Hilfe im Garten arbeiten konnte und sich allein zurecht finden konnte. Doch jedes Mal zeigte der Retter ihm nur seine Menschliche Seite. Eines Tages jedoch, da fanden Menschen die Hütte und im Gegensatz zu dem Jungen, sahen sie sehr wohl die wahre Gestalt des Retters. Sie nahmen an, der Junge wurde als Geisel gehalten und attackierten den Retter. Der Junge, der von den Kampfgeräuschen aufgeschreckt wurde, fand sich hilflos in den Schreien der Menschen wieder. Sie riefen „Monster", „Tötet es!" und „Beschützt den Jungen!". Der Junge war verwirrt und wusste nicht weiter, erst der Schrei seines Retters rüttelte ihn wach. Es war kein Menschlicher Schrei, es war der Schrei eines Monsters. Das war der Grund, warum der Retter nie sprach. Doch dann schlich sich einer der Menschen von hinten an, um den Retter mit einem Beil zu töten. Als er sein Ziel traf, ertönte ein schriller Schrei. Doch es war nicht das Monster, was schrie. Es war der Junge, der sich beschützend vor seinen Retter gestellt hatte. Seine Augen waren weit aufgerissen und strahlten in den Farben des Regenbogens. Sein Retter fing den Körper des Jungen auf und grölte Laute der Trauer. Vorsichtig strich der Junge mit seiner Hand dann über die verfaulte Seite vom Gesicht seines Retters. Die Seite, welche nicht menschlich war. „Warum sollte man solch ein Gesicht vor mir verstecken wollen...?", flüsterte er mit einem Lächeln. Sein Augenlicht hatte er wiedergewonnen, nur um seine Augen nun für immer schließen zu können. Das Monster schrie laut auf aus Verzweiflung, Hass und Trauer. Keiner der Menschen würde den morgigen Tag noch erleben. Dafür würde das Monster schon sorgen.
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Fantastische Kurzgeschichten
ContoDies ist eine Sammlung von Kurzgeschichten, welche ich im Unterricht geschrieben hatte. Wenn ihr sie lest, könnt ihr euch gern Musik aus der Klassik oder Romantik anhören. Die Geschichten könnte man durchaus als traurig oder tragisch empfinden. Ich...