Kapitel 5

48 8 0
                                    

Nachdem die Schule vorbei war und ich mich auf dem Weg nach Hause machen wollte, wurde ich aufgehalten. Ich hatte mit Louis gerechnet, doch es waren Liam und seine Gefolgsleute, mittendrin Julia, ein sehr hübsches und nettes Mädchen, doch Liam, ihr Freund war strikt dagegen, dass sie mit mir redete. Ich sei zu gefährlich und könnte ihr etwas antun, so wie ich es bei El's Freund auch getan hatte. Liam hatte war Recht, sie sollte sich wirklich von mir fernhalten, jedoch stellte ich für ein kurzes Gespräch keine Gefahr dar. Also, dachte er in diesem Punkt falsch, außerdem hielt ich sowieso nichts von Leuten, die einem etwas verbieten.

"Wir wollen, dass du dich von Louis fern hälst und von uns natürlich auch, außerdem wollen wir, dass du diese Stadt verlässt", sprach Liam die Worte aus, die ihn anscheinen die ganze Zeit auf der Zunge gelegen hatten. Doch eine Frage plagte mich, woher kannten sie Louis, hatte er schon Freunde gefunden und warum ausgerechnet Liam und seine Leute?

"Ich kann diese Stadt nicht verlassen, das liegt nicht in meiner Macht."

"Dann wechsle die Schule, hier will dich keiner, außerdem wären alle besser dran, hättest du Dean (El's ehemaliger Freund) nicht verletzt. Er hatte es nicht verdient", ich schaut ihm in die Augen und wendete meinen Blick direkt wieder ab als ich seinen emotionslosen und kalten Blick sah.

"Ich war es nicht, ich hab nichts damit zu tun", es war nur ein flüstern, doch Liam schien mich trotzdem gehört zu haben.

"Wir haben es doch mit unseren eigenen Augen gesehen. Wenn ich Dean gewesen wäre, dann hätte ich dich direkt angezeigt, dann wärst du nicht mehr unter freiem Fuß", Liam war schon immer der Typ gewesen, der seine Meinung äußert, obwohl er wusste, dass diese Person dadurch leiden konnte. Diese Worte schmerzten, denn sie wussten nichts über mich, gar nichts. Julia versuchte immer wieder auf Liam einzureden, dass er aufhören sollte so mit mir zu reden, doch er hörte nicht auf sie. Er hielt es für nötig, mir endlich, dass zu sagen was er solange für sich behalten hatte. Jedoch konnte ich mir selbst nicht erklären, weshalb Dean mich nicht angezeigt hatte, für das was ich ihm angetan hatte. Wahrscheinlich und ich bin sogar der festen überzeigung, dass Eleanor etwas damit zu tun hatte. Einerseits bin ich ihr dafür total dankbar, da ich sonst ziemlich tief in der scheiße stecken würde, jedoch hätte ich es andererseits für besser gehalten, wenn er anzeige gegen mich erstattet hätte. Dann wäre ich jetzt eventuell abgeschottet von allen anderen und müsste mir so was nicht anhören, außerdem hätte ich Louis dann nicht kennen gelernt. 

"Wenn ihr fertig seid, dann möchte ich jetzt bitte nach Hause gehen", ich wollte mich gerade weg drehen, als Liam mich grob am Arm festhielt und mich zwang in seine Augen zu sehen.

"Ich hab dir etwas gesagt, du sollst von hier verschwinden, Außerdem war ich doch noch gar nicht fertig und man sollte der Person, mit der man eine Unterhaltung führt immer bis zum Schluss zuhören." 

'Wehr dich! Wehr dich! Wehr dich!'  

Die Stimmen sie waren wieder da, ich schüttelte meinen Kopf und versuchte sie aus meinem Kopf zu bekommen, doch sie wurden immer lauter und lauter. Es fühlte sich an als ob mein Trommelfell gleich platzen würde. Die Stimmen schrien und es wurde immer schmerzhafter.

'Wehr dich! Wehr dich! Wehr dich!'  

Dann wurden die Hände die mich eben noch grob festhielten weg gezogen, sodass ich auf meine Knie fiel und ein zucken durch meinen Körper fuhr. Da meine Augen geschlossen waren und Tränen über meine Wangen liefen, bekam ich nichts mehr mit. Ich hörte auch nichts mehr. Meine Knie taten höllisch weh und dieses stechen wollte einfach nicht aufhören. Dann wurde ich umarmt und jemand flüsterte mir beruhigende Worte ins Ohr. Ich konnte nicht identifizieren wer da vor mir stand, jedoch fühlte es sich gut an, ich fühlte mich geborgen. Als mich das Lähmgefühl langsam verließ und ich die Stimme wahrnahm die die ganze Zeit zu mir gesprochen hat, konnte ich meine Augen wieder öffnen. Louis stand vor mir und hielt mich im Arm, von den anderen war nichts mehr zu sehen. 

"Kannst du aufstehen oder soll ich dich tragen?", fragte er mit einem besorgten Gesichtsausdruck.

Ich verstand die Welt nicht mehr, die Stimmen waren weg und dies passierte eigentlich nie, sie bekamen immer ihren Willen und verschwanden nicht einfach so. Jedoch konnte ich nicht weiter überlegen, da Louis mich fragend musterte und immer noch auf eine Antwort wartete. Ich versuchte aufzustehen, was mir auch mit viel Mühe gelang, Jedoch waren diese Schmerzen schrecklich und fast unerträglich.

"Ich fahr dich jetzt nach Hause, ist mir egal ob du willst oder nicht" und schon wurde ich hoch gehoben und wir steuerten auf den Parkplatz zu.

"Louis, ich will dir keine Umstände bereiten, lass mich los, ich kann auch nach Hause laufen, mein Weg ist nicht soweit."

"Keine Widerrede, ich fahr dich jetzt und du erzählst mir was Liam von dir wollte", er öffnete seinen Range Rover, öffnete die Tür und schob mich in den Wagen. Danach ging er auf die Fahrerseite, saß sich in den Wagen und fuhr los.

"Ich brauch deine Adresse."

"Du musst jetzt rechts und dann nur gerade aus fahren, ich sag dir wann wir da sind", ein nicken seinerseits folgte. Da er fuhr, beobachtete ich ihn eine Weile, bis er mich auch kurz ansah und ich ruckartig wegschaute, da ich mich ertappt fühlte.

"Stop, da wohn ich, du kannst hier links halten", er befolgte meinen Befehl und hielt auch direkt links an.

"Louis, danke fürs fahren. Ich geh dann mal, ci-", weiter kam ich nicht, denn er fiel mir ins Wort.

"Entweder wir reden im Auto über das Ereignis von gerade oder ich komm mit zu dir oder wir gehen doch zu mir", da ich nicht wollte, dass wir im Auto über sowas reden und ich auch nicht mit zu ihm wollte, entschloss ich mich dazu, dass wir doch zu mir gehen, was ich ihm auch direkt mitteilte.

In meiner Wohnung angekommen, machte er es sich auf meinem Bett bequem, da ich ja kein Wohnzimmer besitze. Zum Glück bin ich einer der ordentlichesten Menschen,  weshalb es hier auch total sauber aussieht. Er hatte mich, bevor wir die Wohnung betreten hatten, gefragt ob ich alleine wohne,  was ich mit einem nicken beantwortet habe.

"Also, was wollten die von di-"

"Woher kennst du Liam? ", ich wollte ihm nicht dazwischen sprechen, doch die Worte verließen einfach meinen Mund.

"Also, wir kennen uns schon länger,  da unsere Eltern ein Unternehmen zusammen leiten, eher gesagt führen. Daher kenn ich auch die anderen,  da wir relativ viel unternommen haben. So, jetzt möchte ich eine Antwort von dir."

"Sie haben gesagt ich soll mich von dir fernhalten und ich soll die Stadt verlassen, dann wäre alles besser. Was ich auch total nachvollziehen kann."

"Also erstens, du hälst dich nicht von mir fern und zweitens dürfen diese Leute nicht über mich bestimmen. Ich bin gern mit dir zusammen und du gehörst zu dieser Stadt,  diese Stadt ist ein Teil von dir und nur, weil paar daher gelaufen Typen kommen, musst du dich nicht unterkriegen lassen."

Ich wusste, dass er recht hatte und seine Worte machten mir auch Mut,  er wusste einfach worüber er redet und wie man einen Menschen aufmuntert "danke, Louis.  Ich weiß es echt zu schätzen,  dass du gern Zeit mit mir verbringst und ich weiß auch, dass du recht hast. Aber könntest du mir eventuell sagen, wie du die Jungs und Julia dazu gebracht hast zu verschwinden?"

Acceso | l.tWo Geschichten leben. Entdecke jetzt