Kapitel 9

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"Ich war sechs als alles passierte, damals waren meine Eltern noch da. Sie haben mich geliebt, da ich das einzige war, was sie an Reichtum besaßen. Sie hatten nicht sonderlich viel Geld, was daran lag, dass sie ausgenutzt wurden. Sie arbeiteten bei einem reichen Mann, jedoch war er ziemlich gierig seinen Mitarbeitern gegenüber. Meine Eltern hatten sich nie beklagt, wirklich nie.
Doch dann eines Tages, meinte der Chef, dass meine Eltern auf eine Geschäftsreise gehen, weil sie die einzigen waren, die dafür geeignet sind. Ich war natürlich total traurig, immerhin musste ich eine Woche ohne sie auskommen. Schließlich durch viel Geheule und gequängeln, hatten sie mir versprochen, dass ich mit dürfe.
Doch als ich am nächsten Tag wach war, waren sie nicht mehr da. Ich habe geweint und konnte nicht mehr aufhören", ich atmete noch einmal tief durch, denn erst jetzt würde meine Geschichte schlimm werden. Ich schaute Louis an, der mich gespannt und interessiert musterte, er wollte meine Geschichte wissen. Dies würde er auch, jedoch würde er dann nichts mehr mit mir zu tun haben wollen. Es ist mir trotzdem egal, vielleicht fand ich es sogar gut. Wenn ich ihm alles erzählen würde, dann würde er sich von mir entfernen und ich könnte ihn nicht mehr verletzen.
"Ich war dann allein bei und Zuhause und war wirklich so traurig und verletzt, dass sie mich allein gelassen haben. Sie haben mir schließlich versprochen, dass ich mit dürfe. Dann am Abend, hab ich Stimmen gehört. Ich dachte erst es wären die von meinem Eltern, doch da hab ich mich getäuscht. Ich weiß nicht was mich dazu ritt das Zimmer meines Vaters zu betreten, obwohl er mich immer davor gewarnt hatte. Doch wie jeder weiß, kleine Kinder sind einfach neugierig, je öfter du ihnen sagst sie sollen es nicht tun oder es lassen, desto schlimmer wird es", ich spürte etwas warmes an meiner Hand, weshalb ich runter blickte und Louis Hand fühlte. Seine Hände waren so warm, ich wollte sie nie wieder los lassen, doch sobald er meine Geschichte hört ist er schneller weg, als ich laufen kann. Mir wurde immer kälter, was wohl an der Angst lag, die ich auf seine Reaktion hatte. Er fuhr leichte Kreise auf meiner Hand, was mir Mut gab um weiter zureden. 
"Als ich diesen Raum betreten habe, hatte ich meinen Augen nicht getraut. Das was sich in diesem Raum befand, war nichts für eine sechsjährige. Ein Tisch stand im Raum und auf dem Tisch, sowie um den Tisch herum lagen ganz viele tote und verdorbene Leichen. Ich wusste nicht ob Menschenleichen auch dazu gehörten, doch die Leichen der Tiere, haben mir einen Schock bereitet.
Ich war wie gelähmt, ich hätte meinem Vater nie zugetraut, dass er zu so etwas im Stande wäre. Ich wollte aus dem Raum, jedoch hielt mich etwas zurück, obwohl im ganzen Raum fast alles mit Blut beschmiert war und die Leichen einen ziemlich unangenehm Geruch hinterließen ging ich auf einen Schrank zu. Dieser Schrank war anders, er war weiß und weit und breit war kein Blut an ihm zu erkennen. Dann-", ich schluchzte auf, woraufhin Louis mich in den Arm nahm und mir immer wieder tröstende Wörter zuflüsterte.
"Sam, du musst nicht weiter erzählen, es reicht, ich will nicht, dass du weinst", er war so süß zu mir, was mich kurz lächeln ließ. Jedoch verblasste dieses Lächeln als ich realisierte, in welcher Situation wir uns befanden.
"Ich muss weiter erzählen, schließlich will ich es hinter mir haben", also löste er die Umarmung, nickte und hielt wieder meine Hand. Als ich mich schließlich etwas beruhigt hatte, fuhr ich fort.
"Als ich dann diese Schranktüren öffnete, kam mir ein Windzug entgegen und mein Kopf tat plötzlich höllisch weh. Ich war zu schwach und diese Kopfschmerzen unerträglich.
Ich war ohnmächtig geworden, als ich dann wieder wach war, hab ich nur noch tote Menschen gesehen, an meinen Händen klebte ihr Blut. Ich weiß nicht ob es ein Traum war oder nicht, doch es hat sich so real angefühlt. Ich weiß nicht wie lange ich mich alleine in diesem Haus befand, weil ich einfach nur in meinem Zimmer zusammen gekauert in einer Ecke saß, ich habe weder Hunger noch Durst verspührt. Ich hab nur noch tote Menschen gesehen.
Dann eines Tages kam die Polizei, weil sich die Nachbarn sorgen gemacht haben. Als sie mich dann gesehen haben, wie ich blutverschmiert in der Ecke saß und dann das Zimmer meinen Vaters, waren sie der Meinung ich hätte es getan. Sie haben mich allen möglichen Tests ausgesetzt. Dabei war ich doch erst so klein.
Die Tests wurden von hochinteligenten Leuten ausgeführt. Sie fanden nichts, was mich aber auch nicht wunderte, da ich diese Morde ja nicht begangen hatte. Als sie dann endlich festgestellt haben, dass ich eher weniger damit zu tun hatte, haben die mich gehen lassen. Da meine Eltern immer noch nicht zurück gekommen waren, hatte die Polizei sie für tot erklärt. Ich glaub, nein ich weiß, dass sie noch leben. Aber auch wenn sie noch leben, ich möchte nichts mehr mit ihnen zu tun haben. Egal, auf jeden Fall, hab ich im Laufe der Jahre immer wieder Stimmen in meinem Kopf gehört und die haben mir immer Befehle erteilt, ich konnte nicht anders. Sie haben mich unter Kontrolle, Louis. Sie machen mit mir das was sie wollen. Ich bin ihr Spielzeug. Ich hab schon Tiere getötet, genau wie mein Vater. Und gestern wollten sie, dass ich dich töte, aber ich hab mich dagegen gewehrt. Jetzt liege ich hier und bin froh darüber, dass ich mich selbst angestochen habe."
Ich hätte mit allem gerechnet, dass er mich anschreit und sagt ich sei eine Mörderin oder damit, dass er einfach raus rennt und sich nie mehr blicken lässt. Doch er war aufgestanden und hatte mich umarmte. Ich war geschockt, bisher kannte nur El meine Geschichte und selbst sie hatte dann eine Woche nicht mehr mit geredet, doch dann fand sie ihr Verhalten dumm und hat sich bei mir entschuldigt. Ich liebte dieses Mädchen einfach und würde ihr alles verzeihen.
"Ich wünschte du hättest mich erstochen und nicht dich selber. Weißt du Sam, dass mit den Stimmen klingt seltsam und ich verspreche dir, ich werde dir helfen. Gemeinsam werden wir eine Lösung finden und diese Stimmen auslöschen. Ich werde dir beistehen und deine Freundin wahrscheinlich auch. Zu dritt schaffen wir das, ich glaub daran. Und jetzt heißt es erst mal essen, aber ich glaub du willst davon nichts mehr, ist nämlich schon kalt geworden. Wir gehen jetzt gemeinsam in die Cafeteria und kaufen uns was. Ich akzeptiere kein nein."
Was war bloß los mit diesem Jungen, er ignorierte die Tatsache, dass ich ihn beinahe getötet habe und will jetzt tatsächlich mit mir essen gehen. Er trug mich, da er dachte ich würde mich sonst verletzen und setzt mich im Rollstuhl ab. 
"Jetzt heißt es Essen", dieser Junge wurde immer interessanter und ich bekam immer mehr das Gefühl, dass ich mich in hin verguckt hätte.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 20, 2015 ⏰

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