29-Cat

200 8 0
                                    


Als Ravi mich bat mit Alex zu sprechen war ich überrascht. Ich laufe zu seinem Zimmer und klopfe leise an und gehe rein. Alex hockt auf seinem Bett und hört Musik. Er weint und als er mich ansieht wischt er sich eilig die Tränen weg. 

Ich gebe ihm die Schokolade die ich von Collins bekommen hatte als er am Tag der Anreise seinem Freund half. Er kam vorbei und hatte mir Essen gebracht und einen USB Stick mit neuer Musik und Fotos vom Geburtstag von ihm. 

Alex sieht die Schokolade an und nimmt sie an sich. Ich hocke mich auf einen Stuhl und sehe ihn an. Er nimmt die Kopfhörer ab. "Was willst du?" Ich gebe ihm die Taschentücher. "Ravi kam zu mir und meinte ich sollte mal mit dir plaudern. Was du hast hat er nicht verraten. Also mein guter, was liegt dir auf dem Herzen?"

Er sieht mich an. "Das würdest du nicht verstehen." Ich sehe ihn an. "Na dann." Ich stehe auf und wollte gehen da zieht er mich zurück. Er drückt mich fest an sich. "Bleib hier." Ich nicke und setzte mich auf den Stuhl. 

"Weißt du was wir gemacht haben in der Klinik, wenn es uns nicht so gut ging?" Er sieht mich an und schüttelt den Kopf. "Wir haben das Telefone einer Schwester geklaut und damit den Pizza Service angerufen. Eilig sprachen wir die Nummern runter und dann legten wir auf. Wir steckten das Geld in einem Umschlag und als dann der Pizzabote kam und sich mit dem Arzt stritt und am Ende der Arzt seinen Geld Beutel holte.

Schnappten wir uns die Pizza und steckten dem Boten den Umschlag in die Tasche und rannten auf Dach. Irgendwann wurden wir erwischt." Alex grinst und schüttelt den Kopf. "Es hatte sich gelohnt und die Pizza war gut." 

Alex grinst, "gab es jemals etwas, was an der Klinik gut war?" Ich sehe ihn an. "Einiges, das Essen war gut. Mancher Pflege oder Arzt war nett, nicht alle Ärzte von der Station waren schlecht. Viele haben sich um uns gekümmert, es gab auch gute Tage. Nicht immer waren wir Testobjekte. Es gab auch Pausen, aber die waren meist nur wenige Tage."

Alex sieht mich an, "wieso hast du ihnen geholfen zu gehen, du hältst doch auch durch." Ich sehe ihn an, "du musst das aus der Sicht von uns sehen. Wir wussten nicht was da vor sich ging. Wir haben nichts gewusst und als dann alles raus gekommen ist brach Panik aus. Wir hatten Angst und dann wollte wir aufhören. Wir wussten dass das nicht leicht wird und haben uns gegenseitig unterstützt aber umso länger wir das Zeug nicht nahmen desto schlimmer wurde es. 

Wir haben Krämpfe gehabt, haben Dinge gesehen die nicht da waren, haben Stimmen gehört die nicht da waren. Wir hatten Temperaturen weit über dem Normalwert. Und so haben wir Wochenlang gekämpft bis wir den Kampf verloren haben. Wir wollten aufhören aber es half nichts. Somit haben wir das Zeug genommen und wurden normal aber nach einer Zeit bemerkten wir das wir weiterhin Marionetten waren. 

Am Anfang sprach ich auf die Jungs ein. Ich hielt sie öfter ab es zu tun aber am Ende waren sie so dünn und abgekämpft das ich bei ihnen blieb. Ich wusste das einige Schlaftabletten nahmen damit sie einschlafen konnten, diese wurden am Ende zu ihren Waffen. Sie brachten sich um. Der Ablauf war dabei gleich, sie nahmen die Tabletten und sprachen mit mir, hielten meine Hand und als sie langsam einschliefen, legten sie sich mit dem Kopf auf meine Schulter oder in meinen Schoß und schliefen ein. 

Ich hielt sie fest bis einige Zeit vergangen war, dann rief ich erst den Krankenwagen und die Sanitäter stellten den Tod fest und damit plante ich die Trauerfeier und man begrab sie. Zwischen dem Tod und der Beerdigung lagen meist nur wenige Tage. Eine Autopsie wurde fast nie gemacht, die Todesursache war ja klar. Es wurde nur bei wenigen eine Autopsie gemacht, bei denen die einen Krampfanfall hatten und so starben. Am Ende starben sie des Natürlichen Todes. Für alle Familien war es nicht leicht aber jetzt müssen sie das alles nicht mehr mit ansehen und haben ihre ruhe. Sie wissen das ihre Kinder nicht mehr leiden und ihre Entscheidung getroffen haben. Die einzigen die damit Leben mussten waren die restlichen Überlebenden."

George West AkademieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt