*Sugawaras Sicht*
Ahhhh! Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Nach wie vor hielt ich Kiryu im Arm. Sie war mir so nahe. Ihr Gesicht war meinem so verdammt nah. Ich müsste mich nur - nur ein kleines bisschen vorlehnen und... Aber wollte ich das? Wollte sie das?
"Koshi, Kiryu, das Essen ist fertig!"
Sofort schnellte Kiryu zurück und wandte sich ab. Sie ging zur Tür, die Klinke in der Hand drehte sie sich noch einmal um: "Kommst du?"
"Äh... k-klar."
Während des gesamten Essens verhielt sich Kiryu ganz normal. So als wäre vorhin in meinem Zimmer absolut nichts gewesen, als wäre ich ihr nicht so nahe gewesen.
Zudem schien sie sich auch sehr gut mit meinem Vater zu verstehen. Nicht nur, dass sie über alles mögliche mit meiner Mutter sprechen konnte, auch mit meinem Vater schien sie viele Themen besprechen zu können. So gesprächig kannte ich meine Mitschülerin gar nicht. Wobei. Inzwischen hatte ich mich ja auch schon öfter mit ihr unterhalten.
Es freute mich wirklich sehr, dass sie sich alle gut verstanden. Wenn Kiryu ihre Mutter verloren hatte, was war dann wohl mit ihrem Vater? Ob sie ihn auch verloren hatte? Aber hätte sie das dann nicht auch gesagt? Ganz egal, ich würde meine Eltern gern mit ihr teilen, wenn das bedeutete, dass sie öfter vorbei käme.
Sobald alle Teller geleert waren, begann Mama diese zu stapeln. Augenblicklich reagierte Kiryu, sie bestand darauf beim abräumen zu helfen. Amüsiert zwinkerte meine Mutter und meinte nur wie gut sich das träfe. Heute war ich an der Reihe mit abwaschen.
So endete das Essen damit, dass ich mit einem Trockentuch in den Händen an der Küchenzeile lehnte, während meine Mitschülerin bis zu den Ellbogen in Gummihandschuhen steckte und die Teller abspülte: "Sogar die stehen ihr..."
"Was?"
"Hm?" Oh nein! Hatte ich das laut gesagt?! Einmal huschte ihre Augen noch zu mir und wieder zurück, dann widmete sie sich weiter dem Geschirr. Mit einem Achselzucken sagte sie: "Ich dachte du hättest was gesagt.", sie kicherte "Vielleicht hab ich mir das auch nur eingebildet. Hier."
Ohne aufzusehen hielt sie mir den Teller hin.
"Ehrlich gesagt... Hab ich nur etwas laut gedacht. Ich finde diese rosa Gummihandschuhe blöd, aber dir stehen sie."
Eine Augenbraue erhoben richtete sie den Blick auf mich: "Weil ich ein Mädchen bin?"
Bevor meine Gedanken hinterher kamen, schnippte sie mir lachend Wasser ins Gesicht: "Ach Sug-oshi... ich werd' dich schon nicht umbringen.", noch in der letzten Silbe ließ sie den Teller ins Spülbecken fallen.
Regungslos starrte sie ins Wasser.
"Kiryu? Ist alles..."
"Was? Ja. Tut mir leid.", eilig fischte sie den Teller aus dem Wasser "Hier. Und ihr ähm ihr wechselt euch immer ab. Mit dem Spüldienst?"
Brav trocknete ich die Dinge ab, die Kiryu mir gab: "So gut es geht. Wenn ich später komme, hat Mama meistens schon fast alles fertig. Aber sonst schon. Wie ist das denn bei eu-d-dir?"
Wow. Tolle Frage, Koshi! Mit wem sollte sie sich schon abwechseln?
Sie zuckte mit den Schultern: "Ich wechsel mich mit mir selbst ab. Aber so ganz zuverlässig bin ich ehrlich gesagt nicht. Manchmal wenn ich dran bin, lasse ich die Sachen trotzdem stehen. Und wenn ich dann am nächsten Tag abwaschen muss möchte ich mir selbst gerne Feuer unterm Hintern machen."
Als wären es zwei Personen von denen sie erzählte.
"Und dann bleibt es doch an mir hängen und ich muss für uns beide abwaschen."
DU LIEST GERADE
My guardian Angel
RandomLiebe Substantiv, feminin [die] 1a. [ohne Plural] starkes Gefühl des Hingezogenseins; starke, im Gefühl begründete Zuneigung zu einem [nahestehenden] Menschen "mütterliche, kindliche, reine, innige Liebe" 1b. [ohne Plural] auf starker körperlicher...