Chapter 6

35 3 0
                                    

Adian POV:

Als ich aus der Schule kam, stieg mir sofort ein beißender Gestank in die Nase. Harry hatte gekocht... "Dad? Wo bist du?" Als ich keine Antwort bekam, lief ich der Nase nach in die Küche. Ich sah sofort die Qualmende Pfanne auf dem Herd, die anscheinend die Quelle des Gestanks war. Ich rannte zum Herd, schmiss die Pfanne, die mit komplett verkokeltem Essen gefüllt war (ich glaube das waren mal Makkaroni) in die Spüle, drehte den Wasserhahn komplett auf, riss die Fenster auf und machte mich auf die Suche nach meinem Vater. Er war nirgends zu finden und im Wohnzimmer fand ich statt Harry eine riesige Pfütze in der Mitte des Zimmers. Sie roch ziemlich streng und war gelblich gefärbt. Ich hoffte, das diese Hinterlassenschaft nicht von meinem Vater stammte. Ich entschied mich schließlich dazu ihn anzurufen, doch ich hörte nur ein Klingeln vom Küchentresen. Wozu hat man ein Handy, wenn man es nichtmal mit nimmt?! Logik alter Menschen. Ich kochte uns neue Makkaroni, als ich auf einmal ein Fluchen vor der Tür hörte. Ich stürmte den Flur entlang und riss die Tür auf. "DAD, WO ZUR HÖLLE WARST DU?! DU HÄTTEST FAST UNSER HAUS ABGEFACKELT UND BITTE SAG MIR DAS NICHT DU AUF DEN BODEN GEPISST HAST!" Ich war stinksauer, doch als ich den Hund, der nervös um die Füße von meinem Dad strich, war zumindest die Pfütze auf dem Boden erklärt, was mich ehrlich gesagt extrem erleicherte. "Fuck das Essen!" ,rief er panisch und sprintete in die Küche, während ich verzweifelt versuchte diesen Köter in unser Haus zu bringen. "Das erklärt die Pfütze, aber möchtest du mir nicht sagen, wieso du einen Hund bei dir hast?!" Harry sah das fertige Essen und entspannte sich augenblicklich. "Ich liebe Hunde" ,sagte er achselzuckend. "Dad du hast eine Hundehaarallergie!" Harry rieb sich die Augen, nieste und verneinte es. Im Ernst? Da das anscheinend immernoch nicht genug war, kam jetzt auch noch eine junge Frau in Handtuch gewickelt die Treppe runter. Damit ich nicht ausrastete, verließ ich das Haus und ging zu Niall, Harrys bestem Kumpel. "Niall ich muss mit dir reden!" ,sagte ich noch bevor er die Tür komplett geöffnet hatte. Er schaute mich schockiert an und ließ mich rein. "Es geht um Harry, richtig?" ,fragte er besorgt. "Jaa!" ,schrie ich schon fast. "Er hätte fast unser Haus abgefackelt! Er hat mit einer Studentin geschlafen und er hat sich einen Hund gekauft, obwohl er eine Allergie hat! Hast du mal gesehen wie er sich in letzter Zeit anzieht?!" Es gab erstmal eine kurze Stille, unbehaglich verlagerte ich mein Gewicht auf mein anderes Bein, bevor er antwortete: "Ja.. er dreht im Moment richtig am Rad. Soll ich mit ihm reden?" "Ja mach das" ,sagte ich und ging...

"HAHAHHAHA Oh mein Gott Tailor! HAHHAHAHA Ich kann nicht mehr!" ,lachte ich. Mein Bauch tat schon weh vor lachen hahahha. Auch Tailor krümmte sich nun vor lachen, die Leute schauten uns schon schräg von der Seite an. Tailor ist gerade so richtig auf die Fresse gefallen hahahah. "Au mein Po!" ,stöhnte sie. Ich konnte immernoch nicht aufhören zu lachen. "Hör auf zu lachen!" Sie versuchte verärgert zu klingen, aber schon nach zwei Sekunden riss sie ihren Mund weit auf und prustete vor Lachen. "Hahahha komm wir verschwinden" ,schlug ich vor, doch sie musste noch ihre Jeans bezahlen. Also wartete ich weiter gespielt genervt und nach weiteren fünf Minuten verließen wir den Laden und liefen kichernd nach Hause. Ich schloss gerade die Haustür auf, als ich meinen Vater aufgeregt telefonieren hörte:

"Nein, Jasmine, nein ich...jetzt lass mich ausreden! Ich habe Adian nicht eingeredet nicht zu eurem Treffen zu gehen!" Er telefonierte anscheinend mit meiner Mutter. Vor ein paar Tagen wollte Mom mich eigentlich von der Schule abholen, aber ich bin statt zu ihr zu Adam gegangen. "Du wirst ganz sicher nicht vor Gericht gehen! Du kannst mir meinen Sohn nicht wegnehmen!" ,schrie er jetzt ins Telefon. Tailor gab mir zu verstehen, dass ich alleine mit Dad reden sollte und machte sich unauffällig aus dem Staub. Ich zog meine Jacke aus und ging zu meinem Vater. "Dad? Ist das Mom?" Ich hörte ein hysterisches Kreischen aus der Telefonleitung, mein Vater hielt sich mittlerweile das Telefon ein ganzes Stück vom Ohr weg. Ich nahm Harry das Telefon aus der Hand und schrie ins Telefon: "Dann komm doch her, wenn du mich unbedingt sehen willst!" Ohne ein weiteres Wort legte ich auf und ging auf mein Zimmer. Nach 10 Minuten klingelte es an der Haustür, ich ging schonmal nach unten in die Küche. Als Dad die Tür öffnete, stürmte sie aufgebracht ins Haus. Sie versuchte mich zu umarmen, aber ich blockte ab. Zu meinem Ärger sah sie echt toll aus. Zwar hatte sie einen inzwischen relativ dicken Bauch, weil sie ja schwanger war, aber ihr Haar glänzte, ihre Augen strahlten (obwohl sie vor Wut zusammengekniffen waren), ihre Haut war makellos und die Fingernägel perfekt manikürt. "Setz dich Jasmine. Möchtest du was trinken?" ,fragte mein Dad höflich und ich fragte mich wirklich wieso er das tat, er sollte Mom eigentlich hassen und sie nicht mal ins Haus lassen. "Sie braucht nichts, sie wird nicht lange bleiben" ,antwortete ich an ihrer Stelle und lächelte zuckersüß. Es entstand eine kleine Stille, bevor sie begann: "Also Adian, wie gehts dir?" "Wie sollte es mir schon gehen" ,schnaubte ich verächtlich. Nach einer Pause fuhr sie fort: "Dein Vater und ich wir haben uns auseinander gelebt und es ist das Beste für dich, wenn wir uns trennen." Falsch, ihr werdet euch nicht trennen, du hast schon einen anderen gefickt. "Der Grund, warum ich mit dir reden wollte ist, dass ich möchte dass du zusammen mit deiner zukünftigen Schwester..." "Halbschwester!" ,korrigierte ich sie. "...deiner zukünftigen Halbschwester, Mike und mir in New York lebst!" Ich warf Dad einen entsetzten Blick zu und dieser schaute nicht weniger entsetzt zurück. "ICH WERDE NIE WIEDER MIT DIR UNTER EINEM DACH WOHNEN! WAS FÜR EIN MISTSTÜCK BIST DU, DASS DU DAD JETZT AUCH NOCH MICH WEGNEHMEN MÖCHTEST?!" ,schrie ich. Als ich erneut zu meinem Dad sah, schaute er bedrückt auf den Boden und sagte kleinlaut: "Aber Adian, vielleicht ist das gar nicht so eine schlechte idee, du brauchst eine Familie, eine Mutter, eine Schwester und einen..." ,er stockte... "... und einen Vater, Mike" War das etwa sein Ernst?! Er wollte das ich zu Mom ziehe, wie kann er das wollen?!  "WIE KANNST DU DAD SOWAS ANTUN, WIE KANNST DU MIR SOWAS ANTUN?! ER HAT DICH GELIEBT! UND DU WARST MICH MAL MUTIG GENUG, NORMAL SCHLUSS ZU MACHEN, ICH WUSSTE VON DEINER AFFÄRE, ICH WUSSTE ES!! MIKE WIRD NIE MEIN VATER SEIN, GENAUSO WENIG WIE DU JEH WIEDER MEINE MUTTER SEIN WIRST!" Die Frau, die mir gegenübersaß, wirkte doch nicht mehr so selbstsicher und attraktiv, wie vor wenigen Momenten noch. Sie stand unbehaglich auf, drehte sich im Türramen noch mal um: "Ich werde vor Gericht gehen."

"Was fällt ihr ein, von dir so etwas zu verlangen?" ,fragte Adam ebenfalls aufgewühlt. Ich saß ihm im Schneidersitz gegenüber und starrte auf den Boden. Ich fühlt mich leer. Im Stich gelassen...

ready to runWo Geschichten leben. Entdecke jetzt