Zwei

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Johnny Suh

Die Zigarre in meiner rechten Hand roch angenehm nach Vanille, was  perfekt zu dem Château in meiner linken passte. Die verschiedenen  Geschmäcker vermischten sich harmonisch auf meiner Zunge und ließen mich  jedes Mal genüsslich die Augen schließen. Ungestört legte ich meine  beiden Beine überkreuzt auf den hölzernen, aus Mahagoni bestehenden, Schreibtisch. Seufzend ließ ich meinen Körper etwas tiefer in den Lederstuhl sinken und legte den Kopf zurück. Geld zu haben war etwas Schönes, das musste ich gestehen. Alles haben können, was das Herz begehrte und noch mehr, war, was mich glücklich machte. Als Boss der erfolgreichsten Mafia war somit alles Möglich, wir erledigten jeden Auftrag.

Der nächste Zug an meiner Zigarre ließ mich grinsen. Unser letzter Auftrag wurde erfolgreich erledigt, was hieß, ich hatte wieder einige Tausende Scheine am Konto.  Das einzige, dass mich glücklich machte, war Geld. Die Mehrstelligen Zahlen ließen mein Herz verrückt spielen und der Geruch von Barem war ein Orgasmus für meine Nase. Nicht zu vergessen war Erfolg auch wichtig.  Ohne diesem kam man nicht weit, noch nie ließ ich eine Mission scheitern. Alles, was sich mir in den Weg stellte, wurde beseitigt, ohne zu Zögern.

Während ich mein Glas leerte, dämpfte ich die Zigarre aus und setzte mich wieder aufrecht in den Stuhl. Breit grinsend, fast schon lachend blickte ich stolz zu meiner letzten großen Erringung. Ich hatte es geschafft die bekannte Skulptur "For the Love of God" von Damien Hirst zu ergattern und war lange nicht mehr so stolz. Sie gehörte einfach in meinen Besitzt, das wusste ich schon, als ich zum ersten Mal von ihr hörte. Die Nachbildung des Großhirnschädels, komplett verziert mit 8 tausend kleinen Diamanten und in der Mitte dessen Stirn ein rosafarbener Diamant mit dem Gewicht von 52.4 Karat, besaß noch dazu die echten Zähne, weshalb er mich 100 Millionen Dollar kostete. Beinahe schon verliebt öffnete ich die, mit digitalem Code verschlossene und mit teurem Sicherheitsglas versehene Vitrine. Mehr als vorsichtig strich ich über den großen Stein und lächelte dabei. Würde jemals jemand anderes als mir den Schädel angreifen, könnte ich meine Ruhe nicht versprechen. Zufrieden verschloss ich ihn wieder und verstaute das ganze noch dazu in einem Hochsicherheitssafe. Niemand außer mir kam somit an mein Lieblingsstück.

Ein zurückhaltendes Klopfen ertönte an meiner Türe, weswegen ich mit dem Schreibtischstuhl zurückrollte und mich ordentlich setzte. Nach meiner mündlichen Erlaubnis, trat der junge Mann ein und sprach auf.

"Ein neuer Auftragsmord. Klient fordert langsames Vergehen. Dem Opfer sollte das Herz gebrochen werden, es soll sich hintergangen fühlen, danach qualvolle Folter mit darauffolgendem Mord", den Namen des Mannes wusste ich nicht, dafür hatte ich zu viele Mitarbeiter. Interessiert nickte ich. Solche Aufträge brachten eine wirklich große Menge an Geld herein, da sie viel Aufwand waren. In diesem Fall musste ich das Vertrauen des Opfers erlangen, ein langwieriger Prozess also.

"Koreanischer Name: Lee Min-hyung, jedoch bekannt als Mark Lee, 20 Jahre alt. Gibt nicht viel von sich Preis, somit auch kaum Informationen vorhanden."

Ich beschloss, mich selbst darum zu kümmern.

𝐁𝐞𝐭𝐫𝐚𝐲𝐞𝐫 {Johnmark}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt