19. Kapitel

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Eine Woche nach der anderen verging. Die Schule wurde immer stressiger und das Wetter immer kälter. Der Sommer war nun endgültig vorbei und uns hatte der Herbst eingeholt.

Die Beziehung mit Tim lief zur Zeit recht gut, auch wenn wir zwischen drin ein paar Streitereien hatten. Jedoch hatte ich ihn nach wie vor meinen Eltern nicht vorgestellt. Er war ein netter Kerl, keine Frage, aber irgendwas stimmte einfach nicht. Noch nicht. Und ich wollte erst einmal warten bis dieses etwas da war. Ich wusste schließlich, dass meine Eltern ihn schnell ins Herz schließen würden, weshalb ich mir wirklich 100% sicher sein wollte, bevor ich sie einander vorstellte. Andersrum hatte ich jedoch bereits Tims Eltern kurz gesehen und diese schienen wirklich nett zu sein. Wir waren uns wohl lediglich für ein paar Minuten begegnet, aber sie machten einen durchaus sympathischen Eindruck.

Dadurch das die Schule mich zur Zeit sehr beanspruchte kam vieles zu kurz, weshalb meine Freunde und ich heute einen Tag am Strand geplant hatten. Es war mal wieder Freitag und das Wetter nicht ganz so kalt. Wir hatten uns überlegt ein kleines Feuer am Strand zu machen und eventuell sogar zu grillen. Zum Baden war es natürlich mittlerweile zu kalt, aber der Strand konnte ja auch für andere Dinge hinhalten.

Tessa, Tom, Kyle und Maria hatten sofort zugestimmt. Auch Tim würde kommen, doch Anne musste leider absagen. Sie war bereits die letzten Tage etwas kränklich gewesen und wollte sich auf gar keinen Fall noch mehr erkälten. Maria hatte uns zudem mitgeteilt das Levi eventuell auch vorbeischauen würde. Dadurch das seine Eltern sich trennen wollten, hatte er in letzter Zeit nicht wirklich viel Freiraum für Maria gehabt, was er mit diesem Abend nachholen wollte.

Natürlich war vor allem Kyle nicht besonders begeistert, doch da Levi Marias Freund war hielt er zum Glück seine Klappe. Auf Tims Reaktion war ich allerdings sehr gespannt. Ich hatte es ihm bisher noch nicht erzählt gehabt, da ich genau wusste wie seine Ansichten hinsichtlich der mysteriösen Gruppe aussahen. Durch ihn hatte ich sogar den Kontakt zu Luca einwenig aufgegeben. Jedesmal wenn er Luca's Namen auf meinem Handy las oder ihn aus meinem Mund kommen hörte, drehte er durch. Aus diesem Grund hatte ich das Band zu ihm etwas verlängert und den Kontakt somit etwas eingeschränkt. Zu den anderen aus der Gruppe hatte ich sowieso keinen Kontakt mehr. Die einzige Ausnahme stellte Mara dar, mit welcher ich ab und an telefonierte.

>>Freust du dich schon Babe?<< ertönte eine tiefe Stimme neben meinem Ohr und ich drehte mich leicht in seine Richtung. Das vertraute Aftershave stieg mir etwas stärker in die Nase und ich musste schmunzeln. >>Mmmhh.<< gab ich ihm lediglich als Antwort und kuschelte mich zurück in mein weiches Kopfkissen. Nachdem ich aus der Schule gekommen war, hatte ich mich direkt ins Bett gelegt und dieses bis dato nicht mehr verlassen. Tim hatte sich schließlich einfach neben mich gelegt und vor sich hin geträumt. >>Wenn wir nicht zu spät kommen wollen, dann sollten wir jetzt wahrscheinlich losfahren.<< informierte er mich wenige Sekunden später und stand direkt auf. Anschließend schubste er auch mich aus dem Bett, bis ich schließlich alleine auf meinen zwei Beinen stand. >>Sehr liebevoll.<< motzte ich ihn gespielt böse an und lief vor ihm die Treppen nach unten. Meine Worte brachten ihn direkt zum Lachen >>Das bin ich doch immer Schatz.<<.

Seine Kosenamen ignorierte ich mal wieder gekonnt. Ich wusste nicht warum, aber ich mochte sie einfach nicht. Ich mochte es nicht Babe, Baby oder Schatz genannt zu werden. Irgendwie fühlte sich das komisch und alles andere als richtig an.

Aber ich war mir sicher, dass ich diesbezüglich nicht die einzige war die so empfand.

Mit dem Bus fuhren wir schließlich zum Strand und trafen da auch schon direkt auf die Zwillinge. Tessa und Tom hatten genauso wie wir, zwei vollgepackte Rucksäcke und Körbe in der Hand und schienen sich ebenfalls auf den gemeinsamen Abend zu freuen. Zusammen liefen wir zu einem Platz, welcher mittlerweile zu einer Art Stammplatz von uns wurde. Von hier aus konnte man kein einziges Haus sehen und das einzige was uns umgab waren die Dünen, das Meer und der Sand. >>Maria und Kyle müssten auch gleich kommen.<< teilte uns Tessa mit, während ihr Bruder zusammen mit mir die Decken ausbreitete. Ich nickte ihr daraufhin nur zu und ließ mich auf die Decken fallen.

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