5. Kapitel

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Henry und seine Idioten brachten uns zu einer Brücke. Zuvor auf dem Weg dorthin versuchten wir natürlich uns zu wehren, doch waren sie uns sowohl von der Kraft, als auch von der Größe her überlegen und ließen nicht locker.
"Lasst mich inruhe!" Mauelte Ben zum gefühlt 100. mal.
Da die Brücke schon fast als abgelegen anzusehen war, brachten unsere Hilferufe rein gar nichts.
Als wie stehen blieben, zogen sie plötzlich Bens Shirt hoch, sodass sein Oberkörper frei war.
Der blonde, den sie Vic nannten, klatschte wie ein Idiot mit den Händen auf Bens Bauch herum.
"Lasst ihn inruhe!" Schrie ich sie an, doch wie zu erwarten interessierte sie das recht recht wenig.
"Seht euch dieses ganze geschwabbel an!" Lachte einer der Idioten.
"Wir fackeln ihm die Haare an, wie bei Michael Jackson." Patrick, der mit den etwas längeren Haaren und einer allgemein sehr einschüchternden Größe, holte ein Feuerzeug und Deospray aus seiner Tasche.
Er richtete es auf Ben und entzündete kurz das Spray in seine Richtung, sodass es ihn gerade so verfehlte.
"Jetzt hör schon auf!" Flehte ich jämmerlich, doch brachte sie das nur zum Lachen.
"Wir schenken dir gleich unsere volle Aufmerksamkeit. Jetzt ist erstmal Schwabbel dran." Ich fing wieder an herum zu zappeln und versuchte mich zu befreien. Henry, der mich gerade noch festhielt mit seinem dämlichen Vokuhila, drückte mich Patrick in die Arme und lief zu Ben.
"Haltet ihn fest." Grinste er entschlossen und packte an Bens shirt.
"Lasst mich los! Lasst mich los!" Schrie Ben Henry ins Gesicht und versuchte sich auch zu befreien.
Ein Auto fuhr vorbei und ich nutze die Chance, um nach Hilfe zu schreien.
Doch das Ehepaar fuhr stumm an uns vorbei, scheinbar aus Angst vor den Idioten.
Für einen Moment erschien alles viel langsamer und plötzlich war alles still, als im Kofferraum des Wagens ein roter Baloon auftauchte. Ich hätte schwören können, das dieser zuvor noch nicht dort war.
Als ich kurz darauf in die Realität zurück kehrte mit meinen Gedanken, sah ich wie Henry Ben zweimal kräftig ins Gesicht schlug und ihn danach wie ein Psychopath anschrie.
"Ben!" Schie ich voller Mitgefühl und hielt mir gerade noch die Tränen zurück.
"Okay, Neuer. Das hier nennen wir die Kussbrücke. Sie ist berühmt für zwei Dinge. Knutscherein.." er machte eine kurze Pause, als Belch Kussgeräusche machte und die anderen anfingen zu lachen.
Herny hingegen grinste Ben nur schelmisch an, als er sein Messer zog und es aufklappte. "..und Namen einritzen."
Mit großen Augen starrte ich auf das Messer. "Henry, bitte..." Flehte Ben ihn an, doch Henry neigte sich auf schon vor und begann damit, seinen Anfangsbuchstaben in Bens Bauch zu ritzen, wodurch Ben vor Schmerzen direkt aufschreien musste.
"Warte, warte, warte! Henry!" Mischte sich Belch schnell ein.
"Halt die Fresse!" Schrie ihn Henry an.
"Ich ritz meinen ganzen Namen in diesen Weichkäse!"
In diesem kurzen Moment, in dem die beiden unaufmerksam waren, nutze Ben die Chance und trat Henry mit voller Kraft von sich weg.
Doch dadurch, dass er auf Widerstand stieß, fiel er rückwärts über das Geländer und stürzte den Hugel runter.
"Ben!" Schrie ich panisch als ich ihn fallen sah.
Wie aus Reflex trat ich Patrick erst mit voller Wucht auf den Fuß und anschließend rammte ich ihm meinen Ellbogen in Rippen. Durch den Schmerz stieß er mich von sich weg und krümmte sich vor Schmerzen... Der Punkt war aber, dass er mich endlich los gelassen hatte!
Ich sprang schnell über das Geländer, worüber Ben gefallen war, doch knickte natürlich mit dem Fuß um und rollte, genauso wie Ben ein paar Sekunden zuvor, den Hügel hinunter.
"Ich schneide euch eure Titten ab! Ich schwöre es euch!" Schrie er wutentbrannt.
"Los, Hinterher!" Befahl er seinen Freunden und sprang über das Geländer, als er dann den Berg hinunter rannte.
Ben und ich sahen panisch zu der Gang, standen dann schnell auf und rannten ziellos in den Wald.
Mein Knöchel schmerzte wie die Hölle, doch wenn uns diese Idioten, die sich die Bowersgang nannten, einholen würden, wäre mein Knöchel das kleinste Problem.

Wir sahen immerwieder kurz hinter uns und hörten dabei Patrick "Sie laufen da lang! Komm!" rufen.
Wir rannten den Trampelpfad zum Bach hinunter, in der Hoffnung, das sie uns irgendwann aus den Augen verlieren würden.
Als wir Fluss aufwärts liefen, gaben wir uns Mühe durch das Gestrüpp zu verschwinden... die Angst, das sie direkt hinter uns waren ließ uns dabei den kurzzeitigden Schmerz vergessen.
Nach einiger Zeit stolperte Ben und fiel ins Wasser.
"Ben! Alles okay? Warte, ich helf dir!" Er versuchte erst aus eigener Kraft aufzustehen, fiel dann aber wieder hin. "Langsam.." ich versuchte ihm aufzuhelfen bis wir hinter uns ein "Ach du Scheiße! Was ist denn mit euch passiert?" hörten und zusammen zuckten.
Wir drehten uns hektisch um und erblickten vier Jungs, von denen zwei schnell zu uns rannten um zu helfen.

My Most Beautiful Nightmare - Richie Tozier X Reader Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt