Always You || Larry Stylinson Oneshots

King Harry

Wir schreiben das Jahr 1549. England erholt sich von der chaotischen Herrschaft des Heinrich VIII. und verehrt dessen Sohn als seinen neuen König.

Harry I. saß nun schon seit zwei Jahren auf den Thron. Als Sohn von Heinrich VIII. und Anne Boleyn hatte er nur ein Ziel: Nicht zu werden, wie sein Vater. Denn dieser war in seinen Augen ein grauenhaftes Monster. Schließlich hatte er seine Ehefrauen, die er vorgab zu lieben, kaltblütig hinrichten lassen. So auch seine Mutter. Das war etwas, das Harry ihm nie würde verzeihen können.

„Ihre Ringe, Eure Majestät." Niall, der Butler, hielt dem König von England eine Holzkiste bereit, in welcher letzterer seine Ringe lagerte. Der König liebte Schmuck. Vor allem seine Ringe. Es gab keinen Tag, an dem er sein Schlafgemach ohne Ringe an den Fingern verließ.

„Danke, Niall." Niall verbeugte sich leicht und brachte dann rückwärts laufend etwas Abstand zwischen sich und den König. „Kann ich noch etwas für Euch tun, Eure Majestät?" Der König rückte sein Wams zurecht und schüttelte den Kopf. „Nein, vielen Dank, Niall. Du kannst jetzt gehen."

Der König straffte seine Schultern und schritt erhobenen Hauptes aus seinem Schlafgemach. Im großen Saal angekommen, lies er sich an seinem Platz nieder, vor welchem schon sein Frühstück ausgebreitet war. Genüsslich lies er seinen Blick über all die Leckereien schweifen, die ihm zum Frühstück serviert worden waren. Gerade, als er sich ein Brot bestrich, öffnete sich die Tür erneut und ein junger Bursche trat ein.

„Ihr Tee, Eure Majestät." Der Junge stellte die Tasse vor Harry ab und verbeugte sich. Er war schon im Begriff zu gehen, als ihn die Worte des Königs dabei unterbrachen.

„Sagt, Bursche. Ich habe euch noch nie gesehen. Wer seid ihr?" Der Wuschelkopf öffnete seinen Mund, schloss ihn dann aber schleunigst wieder. Warum interessierte sich der König für sein Personal? Er hatte noch nie irgendjemanden nach seinem Namen gefragt.

„Mein Name ist Louis Tomlinson, Eure Majestät. Ich bin der neue Küchenjunge." Harrys Augen blitzten, als seine Lippen sich zu einem charmanten Grinsen verzogen.

„Sehr erfreut, Louis Tomlinson. Sag, magst du dich nicht setzen und mir etwas Gesellschaft leisten?" Erstauntes Aufkeuchen tönte durch den Raum. Harry blickte daraufhin streng zu seinen Wachen, die an allen Türen positioniert waren. Diese fingen sich augenblicklich wieder und setzten ihr neutrales, ernstes Gesicht auf.

Louis hingegen wirkte unsicher. Warum fragte der König ihn das? War das eine List?  „Aber natürlich, Eure Majestät." Vielleicht hatte der König herausgefunden, dass er Lebensmittel für seine Geschwister gestohlen hatte.

Nervös setzte er sich an die lange Tafel, an einen Platz, der von dem König weit entfernt war. „Warum setzt du dich so weit weg? Komm näher, Bursche."

Harry, der mit seinen zwanzig Jahren ein sanftmütiger und gütiger König war, wollte den Jungen keinesfalls bedrängen. Jedoch verspürte er das unbändige Gefühl, ihn in seiner Nähe haben zu wollen.

Der Junge, Louis, stand also wieder auf und setzte sich auf einen Platz, der näher zu dem des Königs war.

„Hast du Familie, Louis?" Louis war überrascht, dass der König ihn bei seinem Vornamen ansprach und nicht weiter Junge oder Bursche nannte.

„Ja, Eure Majestät. Eine Schwester arbeitet hier am Hofe als Küchenmagd. Ich habe noch 5 weitere Geschwister, die arbeiten am Hofe meiner Eltern. Bis auf die Kleinsten, die sind noch kein Jahr alt."

Der König hatte gebannt der Antwort des Jungen gelauscht, ganz verzückt von dessen Stimme. Er wollte sie jeden Tag seines Lebens hören.

Der König fragte Louis noch viele Fragen und Louis verlor immer mehr seine Nervosität. Er stellte sogar überrascht fest, dass er sich in der Nähe des Königs recht wohl fühlte.