Meine Beine zittern, meine Hände zittern, eher gesagt mein ganzer Körper zittert.
Heiße Tränen bahnen sich ihren Weg über meine Wange und enden in dem schicken roséfarbenen Kleid meiner Mum.
Ich hatte es mir geliehen um einen schönen Abend mit meinen Freunden zu haben.
Doch nun sitze ich hier vollkommen fehl am Platz. Meine Hand liegt zitternd in der von Ian.
Ian Nelson. Mein Bester Freund, aka fester Freund.
Wir kennen uns seid dem Kindergarten. Wurden beste Freunde und nun jeder kennst, aus Freundschaft wurde Liebe.
Ich kann ihm vertrauen, mit ihm über alles reden und er ist einfach meine bessere Hälfte, die immer für mich da ist.
»Miss Rose?« eine weiche weibliche Stimme ertönt und lässt mich zusammen zucken.
Ich springe förmlich von meinem Sitz auf.
»Wie geht es ihr?« frage ich mit einer zittrigen, kaum hörbaren Stimme.
Die junge Frau, kaum älter als ich, sieht mich besorgt an.
»Folgen sie mir. Wir sollten das nicht hier besprechen.« Ihr blick fällt auf Ian, dieser versteht sofort und nimmt seinen Platz neben mir ein.
Mein Blick schweift durch den Warteraum, überall sitzen Menschen mit nervösen, weinenden oder aufgebrachten Gesichtern. Keines davon sieht glücklich aus.
Die Frau geht voraus. Meine Beine scheinen mich kaum zu tragen, sie sind weich und zitterig.
»Komm.« Ian nimmt meine Hand und sorgt dafür, dass ich den benötigten Halt von ihm bekomme.
Die Frau führt uns in einen kleinen Raum, dort ist nichts weiter als ein einsamer Tisch mit vier Stühlen verziert.
»Bitte setzen Sie sich. Er wird gleich bei Ihnen sein.« Mit diesen Worten verschwindet die Frau wieder aus dem Raum und schließt dabei die Tür.
»Das ist kein gutes Zeichen.« flüstere ich ihn meine Hände, nachdem ich mich auf den Stuhl gesetzt habe.
»Beruhigt dich, Summer.« flüstert Ian, so leise, dass ich es eigentlich gar nicht hätte hören sollen.
Mein Blick schnellt nach oben.
»Ich soll mich beruhigen? Wie soll ich mich beruhigen? Mein ganzer Körper zittert, ich kann nicht atmen.« schreie ich ihn an und stoße seinen Arm von mir weg, denn er mir vorsichtig auf die Schulter legen wollte.
Sein Blick schweift zum Boden. Er sagt nichts. Sitzt einfach schweigend neben mir.
Plötzlich wird die Tür auf gerissen.
Ein älterer Mann kommt durch die Tür. Sein Blick ist ernst, angsteinflößend.
Das heißt nichts gutes.
Mein Puls schnellt in die Höhe und ich merke wie mir erneut Tränen in die Augen schießen. Angst macht sich in meinen ganzen Körper breit und ich drücke Ians Hand so fest, dass ich kaum noch etwas spüren kann.
»Guten Abend Miss Rose.« Seine Stimme ist besorgt und beruhigend.
»Ihre Großmutter hatte einen schweren Autounfall.« sein Blick senkt sich auf den Ordner vor ihm. »Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass für sie jede Hilfe zu spät kam.«
Die Luft bleibt mir weg, das Atmen wird schwerer, mein Brustkorb hebt sich unregelmäßig.
»Nein.« bringe ich heraus. »Nein. Das kann... das kann nicht wahr sein.«
Meine Grandma ist Tod.
Meine Grandma ist Tod und das nur wegen mir.
Wieso hab ich nicht einfach auf sie gehört?
Wieso musste ich mich wieder einmal beweisen?
Wieso musste ich jetzt alles kaputt machen?
Meine einzige Vertrauensperson ist von mir gegangen, jetzt habe ich niemanden mehr.
Die Tränen strömen über meine Wange.
»Es ist alles meine Schuld.« ich stürze meinen Kopf in meine Hände.
Ian zieht mich in seine Arme und streichelt beruhigend über meine Rücken.
»Es ist nicht deine Schuld.« flüstert er mir beruhigend zu und streicht über meine Haare.
»Ich hätte einfach zu Hause bleiben sollen.« hauche ich ihn seine Schulter und beiße auf meine Lippe.
Der Schmerz zieht sich in meiner Brust zusammen, sodass ich keine Chance habe richtig Atmen zu können.
Ich spüre wie sich das Blut in meine Wange und meine Lippen pumpt, sodass diese leicht anschwellen.
»Schau mich an.« Ian hebt meinen Kopf, damit ich gezwungen bin ihm in die Augen zu schauen.
»Es ist nicht deine Schuld! Hast du das verstanden?« sagt er mit einem energischen Ton.
Ich nicke leicht. Doch dies tue ich nur, damit er mich in Ruhe lässt.
Ich mag mir keinen Kopf darum machen.
Die Schuld trage ich. Wäre ich zuhause geblieben hätte sie sich nicht ins Auto gesetzt und wäre diesen blöden Weg gefahren.
Der Schmerz wird unerträglicher und ich fange an zu schluchzen.
Sie ist Tod. Sie kommt nie wieder zurück.
Meine Grandma kommt nie wieder zurück zu mir, ich kriege nie wieder Tipps von ihr, geschweige denn die gemütlichen Abende wo sie mir alte Geschichten von meiner Mum erzählt.
Nie wieder!
Sie ist weg.
Für immer.
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Hallöchen ^-^
Schön das du zu meiner Geschichte gefunden hast!
Ich hoffe es gefällt dir und du bleibst weiterhin dran, um zu erfahren wie es mit Summer Rose weitergeht.
Über Kritik, Verbesserungsvorschläge oder ähnlichem bin ich immer hoffen und ich bitte sogar darum, um dies dann umsetzen zu können.
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Another Life
Novela JuvenilEin neues Leben hält immer neue Möglichkeiten bereit! Summer Rose ist 17 Jahre und wird mit dem plötzlichen Tod ihrer Großmutter, völlig aus ihrem gewohnten Leben gerissen. Wortwörtlich. Denn sie muss nun nach Cleveland ziehen, zu ihrem Dad, den sie...