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Aliya


„Ich freu mich so, dass du ihn heute kennenlernst!", total aufgeregt läuft Cloe, meine beste Freundin, durch ihr Zimmer und sucht ihren Eyeliner. Ich bezweifle zwar, dass sie ich in dieser Unordnung finden wird, aber aufgeben wird sie scheinbar auch nicht.

„Ich auch. Ich bin gespannt ob er so toll ist, wie du ihn immer beschreibst", schon komplett fertig gemacht, sitze ich auf dem Bett und sehe ihr dabei zu, wie sie sich noch fertig macht.

Wenn ich Cloe so ansehe, fällt mir erst auf, wie unterschiedlich wir sind. Allein unsere Zimmer, sagen so viel über uns aus. Meins immer total aufgeräumt und hell, ihres immer das totale Durcheinander. Zwar behauptet sie, dass sie die Ordnung in der Unordnung hätte, aber so wie sie ihren Eyeliner seid zwanzig Minuten sucht, kommt es mir nicht ganz so vor. Trotzdem kann ich mir das Schmunzel nicht unterdrücken, sie so zu sehen. Seit der ersten Klasse, sind wir jetzt beste Freunde und unzertrennlich. Komplett das Gegenteil des jeweils anderen und dennoch so ähnlich.

„Glaub mir er ist wirklich toll", seit Wochen redet Cloe nur noch über diesen einen Typen. An dem Geburtstag einer Freundin hat sie Nick kennengelernt und seitdem dreht sich alles um ihn. Sie will es zwar noch nicht ganz zugeben, aber ihr sehe ihr genau an, wie verliebt sie in ihn ist. Das ist schon lange kein kleiner Crush mehr. Und heute soll der Tag sein, an dem ich ihn kennenlerne. Natürlich ganz unauffällig auf einer Party.

In paar Wochen sind Sommerferien, aber da schon Notenschluss ist, geht es jetzt mit den ganzen Partys los. Als wir noch jünger waren, habe ich mich immer auf die Oberstufen Partys gefreut, dachte es wäre voll „cool". Mittlerweile muss mich Cloe regelrecht überreden, damit ich mit ihr gehe. Sie ist nämlich die viel extrovertierte Hälfte von uns beiden und fühlt sich auf Partys wohl. Wäre es nicht wegen Nick, würde sie wahrscheinlich auch auf diese allein gehen. Denn meisten läuftes so ab, dass sie erst versucht mich ca. eine Woche lang zu überreden, dann allein geht und mir am gleichen Abend oder am Morgen danach, den ganzen Gossip erzählt. So haben wir nämlich beide unseren Spaß.

„Da ist er ja!", unter einem Berg Hefter, zeiht sie ihren Eyeliner raus und ich breche ins laute Gelächter aus: „Du musst echt mal aufräumen!".

„Nein, ich habe meine Ordnung in der Unordnung", kniend setzt sich sich vor ihren Spiegel und lächelt mir provokant über den Spiegel zu. Kopfschüttelnd lache ich über sie und beobachte sie dabei, wie sie sich beim ersten Versuch ihren perfekten Eyeliner macht.

„Wer weiß, vielleicht lernst du heute ja auch jemanden kennen", mit den Augenbrauen zuckt Cloe, so wie immer, wenn sie mich necken will.

„Wir wissen beide genau, dass das nicht passieren wird", Cloe hat komischer Weise immer noch die Hoffnung, dass ich auch irgendwann wieder einen Freund haben werde. Dabei lief bei mir seit der sechsten nichts mehr.

„Naja, mit dem Outfit jedenfalls nicht", ärgert sie mich weiter und steht wieder auf.

„Ey, an meinem Outfit ist nichts auszusetzen!", ich weiß genau, dass sie das nur als Spaß meint, weswegen ich mich nicht beleidigt fühle oder so. Ich sehe an mir herunter und betrachte meine blaue Mom Jeans und das gelbe Top, dass ich anhabe. Natürlich kann mein süßes braves Outfit nicht mit Cloes vergleichen. Sie trägt ein schwarzes enges Kleid mit Spagettitägern und darunter ein durchsichtiges ,schwarz lila glitzerndes, Oberteil, dass lange Ärmel hat. Ihr Outfit ist für mich zu auffällig und freizügig, sowas würde ich mich niemals trauen zu tragen. Nicht weil ich finde, dass ich die Figur dafür nicht hätte, sondern weil es für meinen Geschmack viel zu gewagt ist.

Cloe fährt sich nun nur noch einmal durch die Haare, bevor wir uns dann schon auf den Weg machen. Cloe zieht wie immer ihre schwarzen Converse an und ich meine Nike Air Force mit den Pastellfarben, bevor wir dann in ihren Wagen steigen.

Teaching how to liveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt