Kapitel 25

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Kapitel 25

Die nächsten Tage zogen nur so an mir vorbei.

Ich habe kaum noch etwas von dem, was um mich herum geschah mitbekommen.

Dean und ich blieben leider weiterhin auf Abstand, wobei er eigentlich der ist der mir aus dem Weg geht, und auch Marisa und Niclas gesellten sich nicht zu mir.

Immer öfter lief ich allein durch die Gegend, einsam und in Gedanken. In meinem Kopf schwirren tausende Gedanken herum, die sich seit dem Kuss mit Sam verdoppelt oder besser noch verdreifacht haben.

Mit der Situation überfordert und mit keinem Plan von nichts stapfe ich also die letzten paar Tage vor den ersehnten Sommerferien durch den Schulalltag.

Komische Blicke von allen Seiten treffen mich, jeder scheint wissen zu wollen was los sei, dass Dean und ich, die Unzertrennlichen-Zwei, kein Wort mehr wechseln.

Ehrlich, ich wüsste es auch gern.

Ich verstehe einfach immer noch nicht das Problem!

Auf einmal sei er angeblich verliebt in mich oder so, erwartet von mir das ich sofort sage, ja Dean Liebling mir geht es nicht anders!, und dann ignoriert er mich?

Ich vermisse ihn, aber ich werde dieses mal nicht auf ihn zugehen. Ganz gewiss nicht.

Immer laufe ich ihm hinterher weil er 'beleidigt' ist.

Und jetzt schon wieder? Nein, auf gar keinen Fall!

Aber ich muss vor den Ferien noch einmal mit ihm reden..

Wenn auch nur ein paar Worte mit ihm wechseln, völlig gleich, ich muss einmal mit ihm sprechen.

Da Marisa nun auch kaum mehr mit mir redet, warum auch immer, habe ich mich intensiver mit Amy beschäftigt.

Sie ist wirklich nett und wir verstehen uns echt gut.

Ihr Humor, echt der ist der Wahnsinn!

Doch sie hat nur selten Zeit, weshalb ich ja sooft allein war.

Nun ja, jetzt, eine Stunde vor dem Ferienbeginn sitze ich mal wieder in einer dieser langweiligen Geschichtsstunden.

Meinen Vorsatz vor den Ferien noch mit Dean zu reden noch nicht erfüllt. Doch ich werde das schaffen, wie ist mir noch ein Rätsel, aber ich werde es irgendwie schaffen!

Mein flüchtiger Blick auf die Uhr an der kargen Wand lässt mich nervös werden. Noch ungefähr zehn Minuten, dann startet mein Wettlauf gegen die Zeit.

So wie ich Dean kenne wird er, schnell wie der Blitz, zu seinem Mofa gehen und nach Hause fahren.

Niemals würde ich es schaffen eher dort zu sein als er, es sei denn der Unterricht wird früher geschlossen.

Schon allein das sein Kursraum viel näher am Ausgang liegt lässt meine Hoffnung dahinschwinden.

Kurzentschlossen hebe ich meinen Arm, strecke die Hand aus. Mein uralter, vollkommen in den Unterricht vertiefter Geschichtslehrer nimmt mich seufzend dran.

So höflich wie möglich, mit zuckersüßem Ton frage ich zaghaft ob wir ein paar Minuten eher Schluss machen könnten da ich es eilig habe. Doch irgendwie scheint weder die Höflichkeit meinerseits noch mein zuckersüßer Ton noch mein super tolles Argument der Eile geholfen zu haben. Das Fossil an der Spitze des Raumes bricht in schallendes Gelächter aus, verunsichert sehe ich den alten Mann mit der schlaffen, transparenten Haut, an.

wrong wayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt