Das Mondlicht strahlte auf die Lichtung und tauchte diese in ein dunkles und fades grau. Es war, als würde der Mond mit dem ganzen SturmClan trauern.
Überall saßen Katzen. Sie saßen alle um den Leichnam eines ehemals starken, großen und hübschen Kater. Jetzt jedoch sah er wie ein zerrupftes Huhn aus. Sein Fell war ungepflegt und verschmutzt. Seine Augen glasig und leer. Sie hatten den früheren Stolz und den Glanz verloren. Unzählige Wunden bildeten sich in seinem Pelz ab, aus denen das warme Blut floss und den Boden unter sich, dunkelrot färbte.Ein von Trauer erfülltes Heulen schallte über die ganze Lichtung bis zu den Katzen. Es war die Gefährtin des Toten. Auch ihr Pelz war von einigen Wunden geziert, diese schienen jedoch bereits ein paar Tage alt zu sein.
Alle Katzen waren von vielen älteren Wunden geziert.Da erhob sich ein massiver und großer Kater aus der Menge. Er drängelte sich zwischen den Katzen hindurch und blieb erst vor der grauen Kätzin wieder stehen. Die beiden sahen sich sehr ähnlich abgesehen von den Augen. Diese hatte der Kater nämlich von dem toten vererbt bekommen.
„Mutter...", begann der Kater mit trauriger und gesenkter Stimme zu sprechen. Er war zwar noch jung aber dafür schon sehr groß, sodass er seinen Kopf ein wenig senken musste, um sich an seine Mutter schmiegen zu können.
„Es tut mit leid, was geschehen ist. Denn als ich die Grenze zum BlitzClan abgelaufen bin, war ich bereits zu spät vor Ort. Ich... ich hatte Hilferufe gehört und bin natürlich sofort losgestürmt... bis zur Grenze hab ich die Schreie verfolgt. Dort fand ich ihn dann vor. Wäre ich schneller gewesenen, dann würde Edelstern vielleicht noch leben... Dann hätte ich ihn retten können.... Es... Es ist alles meine Schuld.."
Der Kater schluchzte und senkte gedemütigt seinen Kopf.Einem Moment lange herrschte eine leere Stille. Nicht einmal die Vögel sangen. Es schien, als würde alles und jeder mit dem SturmClan trauern.
Wie gewohnt wurde auch heute Nacht eine Trauerfeier für den verstorbenen gehalten. Am Anfang wurde Edelstern herausgeputzt. Sein Fell wurde gepflegt und mit Lavendel eingestrichen. Seine grauen Augen wurden geschlossen und seine Pfoten wurden ordentlich unter seinen Körper geschoben und zurechtgelegt. Es war, als würde der Clan einen Kater pflegen, welcher gleich den wichtigsten Tag seines Lebens hatte. Edelstern sah aus, als würde er nur ein Schläfchen halten. Als würde er jeden Augenblick aufwachen. Doch so war es nicht. Niemals wieder, würde dieser Kater seine Augen öffnen, seine Stimme erheben oder glücklich durch den Wald rennen.
Zum Schluss trat jedes Clan-Mitglied hervor, sagte leise zu dem Verstorbenen Kater ein paar schöne Worte, Dankte ihm oder wünschte ihm eine Schöne Reise in das Silvervlies.Jede Katze war diesen Ablauf bereits gewohnt. Es passierte öfters, dass ein Mitglied verstarb. Sogar die jüngsten Mitglieder kannten den Ablauf bereits besser als das eigene Nest. Die Katzen lebten in harten Zeiten. Dort, wo häufig um die Grenzen gekämpft wurde und jeder Fehltritt eines Clans, einen Krieg auslöste. Jeder Clan stritt mit dem anderen. Außer der RegenClan, er hielt sich wie immer aus allem raus.
Endlich war Tropfenfall an der Reihe. Er beugte sich zu der Leiche hinunter und berührte mit seiner Nase den bereits kalten Körper seines Vaters. Einen Moment später ging er mit seinem Maul ganz in die Nähe von Edelsterns Ohren. Diese Worte, die der Kater jeden Augenblick sprechen wird, waren nur für die Ohren seines Vaters bestimmt. „Danke Vater. Danke für alles. Du hast mir das Kämpfen beigebracht und mich zu dem erzogen, der ich jetzt bin. Ich bin auf dem Weg, meinen Traum zu erfüllen. Das wolltest du doch immer. Du hast dir immer Gewünscht, dass eines Tages mein Traum wahr wird. Und ich verspreche dir, dein Opfer war nicht umsonst. Bald wird es so weit sein. Doch davor muss ich meine neun Leben erhalten und den Namen -stern erhalten. " Ein schadenfrohes Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit nachdem er ungerührt die düsteren Worte gesprochen hatte. „Außerdem muss noch jemanden loswerden... Dein jetziger Zweiter Anführer wird bestimmt etwas dagegen haben, wenn ich die Macht an mich reiße. Und Mutter wird bestimmt hinter meinen Mord kommen. Also müssen sie sterben."
Tropfenfall trat wieder zurück und ließ die nächste Katze nach vorne. Sein Gesicht hatte wieder den traurigen Ausdruck angenommen, welchen er zuvor schon aufgelegt hatte.
DU LIEST GERADE
Warrior Cats - Fließendes Blut
Fanfiction„Es tut mir leid mein Junger Freund aber deine Zukunft ist mit Blut geschmückt und wird mit Krallen und Zähnen geführt. Wir können dir keine neun Leben geben. Und wir können dich nicht als Anführer anerkennen. Mein Beileid. Dein Weg wird nicht mehr...