Unbeweglichkeit

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Pov. Sergio

Kälte. Eisige Kälte. Das war alles was ich spürte, nichts als Kälte. Ich versuchte meine Augen zu öffnen. Es war schwerer als erwartet. Ich fühlte mich schwach und ausgelaugt. Was war geschehen? Das letzte an was ich mich erinnerte, war, dass ich mit der Mannschaft trainiert hatte und es aufeinmal sehr nebelig wurde. Ab da hatte ich keine Ahnung mehr, was geschehen war. Vielleicht konnte mir einer meiner Freunde ja weiter helfen. Dafür müsste ich es nur schaffen meine Augen zu öffnen, damit sie sahen, dass ich wach war. Den Rest würde sie mir dann sicher erklären. Ich war mir sicher das er da sein würde. Sie hatten mich noch nie im Stich gelassen. Erneut versuchte ich meine Augen zu öffnen. Ich scheiterte. Wieder und wieder versuchte ich es. Aber es klappte einfach nicht. Viel mehr schwächte es mich noch mehr. Dabei war es doch gar nicht so anstrengend seine Augen zu öffnen. Zumindest früher nicht. Nach einer Weile startete ich einen neuen Versuch und diesmal klappte es. Meine Augen öffneten sich. Doch ich blickte nicht wie erwartet in ein weißes Krankenzimmer, mit einem Freund, der am Rand meines Betts saß. Ich sah nur Nebel. Weißen Nebel. Es war kalt. Ich war verwirrt. Träumte ich? Ich musste träumen. Aber warum fühlte sich das hier dann jetzt so echt an? Ich wollte aufstehen oder mich zumindest aufsetzen. Doch aus irgendeinem unerklärlichen Grund war mein Körper wie gelähmt. Wieder versuchte ich mich zu Bewegen. Doch mein Körper war am Boden festgenagelt. Wenn das überhaupt Boden war. Denn unter mir befand sich eine Schicht undurchdringlicher Nebel. Wer weiß, was darunter war. Ich versuchte mich darauf zu konzentrieren, wenigstens einen Finger zu heben. Doch mein Körper reagierte nicht auf die Signale, die mein Gehirn ihm gab. Als wäre ich nicht mehr Herr über mich selbst. Das machte mir Angst. Die ganze Situation machte mir Angst. Wieso könnte ich mich nicht bewegen? Warum war hier überall Nebel? Wo waren die Anderen? Wo war ich? War das hier überhaupt real? Wenn ich gekonnt hätte, dann hätte ich jetzt gewimmert. Vielleicht sogar geschrien. Einfach irgendwas, damit mich jemand aus diesem Albtraum holte. Oder mir zumindest erklärte was los war. Aber ich konnte nicht. Ich war nicht mehr Herr über mich selbst. Demnach könnte ich auch keine Geräusche mehr von mir geben. Alles was ich konnte, war mir Gedanken machen und Gefühle haben. Außerdem konnte ich meine Augen offen halten. Auch wenn das verdammt anstrengend war. So als wollte mein Körper nicht, dass ich etwas sah. Ich spürte wie meine Kraft schwand. Ich wusste, lange würde ich dem Drang die Augen zu schließen nicht mehr widerstehen können. Also nutze ich die Zeit die mir noch blieb und versuchte irgendwas durch den Nebel zu erkennen. Und tatsächlich, ganz in meiner Nähe konnte ich eine Silhouette ausmachen. Nach einiger Zeit, wusste ich auch, wer diese Person war. Cris! Ich wollte nach ihm rufen, doch es ging nicht. Es war frustrierend. Jetzt war da schon jemand, den ich kannte und dem ich vertraute und ich konnte ihn nicht einmal kontaktieren. Also betrachtet ich Cris einfach. Hoffentlich ging es ihm gut. Besser als mir. Hoffentlich konnte er sich bewegen. Dann könnte er mir vielleicht helfen. Meine Augen vielen zu. Ich leistete keine Gegenwehr. Viel zu schwer waren meine Augenglieder. Außerdem war es kräfteraubend. Und die brauchte ich wahrscheinlich noch. Nun war da gar nichts mehr. Nur ich, meine Gedanken, meine Gefühle und die eisige Kälte um mich herum. "Es ist alles nur ein Traum", dachte ich. Viel mehr versuchte ich es mir einzureden. "Du wachst bestimmt gleich auf oder wirst geweckt. Du hast alles nur geträumt. Wahrscheinlich spielen wir erst noch gegen Barcelona und ich hatte das gesamte Spiel nur geträumt." Hätte ich nicht so einen großen Aberglauben, dann hätte ich mir das wahrscheinlich irgendwann selbst abgekauft. Aber so. Es kam mir viel zu real vor für einen Traum. Andererseits, wenn mir in der Realität etwas passiert sein sollte, dann wäre mein Team mit Sicherheit bei mir. Sicher, Cris war da. Aber ich konnte nicht mit ihm reden. Außerdem war dieser Nebel unheimlich. Ach bitte lass es nur ein Traum sein. Das hier ist kein Traum Ich erschrak. Woher kam diese Stimme?! Hätte ich mich bewegen können, hätte mich erschrocken aufgesetzt oder zumindest die Augen aufgerissen. Aber zu nichts der gleichen war ich in der Lage. Ich lauschte. Offenbar hatte ich mir die Stimme nur eingebildet. Du bildest dir überhaupt nichts ein! Ich bin wirklich hier. Ich bin in deinem Kopf und spreche zu dir. Ich kann deine Gedanken sehen. Ach Herrje. Jetzt fing mein Gehirn schon an mit mir zu reden. Ich glaube ich werde verrückt. Konnte man in Träumen durchdrehen? Natürlich kann man das. Aber das hier ist kein Traum! Es ist die Realität! Aber wenn das hier die Realität war. Wo waren dann alle meine Teamkollegen hin? Und wieso konnte ich mich nicht bewegen? Weil du mein Gefangener bist. Meine Nahrung. Ich werde dich verschlingen. Ganz langsam. Bis du ein Nichts bist. Danach wird sich niemand mehr an dich erinnern können. Diese Stimme sollte aufhören. Sie machte mir Angst. Viel mehr, als mir lieb war. Du schürrst meinen Hass. Es ist eine Genugtuung für mich, dass du Angst hast. Man das sollte aufhören. Wenn das irgendsoein Streich von Barca war, dann war das verdammt nochmal nicht mehr witzig. Interessant, dass du an deine Rivalen denkst. Tatsächlich haben sie indirekt damit zu tun. Aber an deiner jetzigen Situation bist ganz allein du Schuld. Ich wollte hier weg. Jetzt. Du wirst aber nicht hier weg kommen. Nie wieder! Ich glaubte eine grausame Lache zu hören. Sie machte mir nur noch mehr Angst. Aber wieso war es überhaupt meine Schuld? Ich hatte doch nichts getan. Du hast dich meinem Feind angeschlossen. Das ist Grund genug. Und dieses Mal werde ich ihn vernichten. Bis auf den letzten Mann! So langsam verstand ich. Diese Stimme schien irgendetwas, gegen meinen Verein zu haben. Oh du kannst ja doch noch eins und eins zusammen zählen. Wie interessant Verdammt. Was meinst du mit bis auf den letzten Mann? Und was heißt hier überhaupt dieses Mal? Gab es schon ein anderes Mal? Bei dir hat es angefangen. Ich bin unvermeidlich. Ich werde sie alle kriegen. Damals ist mir einer entkommen. Aber das passiert mir nicht nochmal. Du wirst sterben. Real Madrid wird sterben!

Neues Kapitel! Jay Party!
Hier Mal ein Kapitel aus Sergios Sicht. Ich hoffe es hat euch gefallen. Lasst mir eure Meinung da.
Bis bald :)

Der weiße NebelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt