Ein verzweifelter Trainer

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Pov. Zizou

"Verdammt das kann doch nicht wahr sein! Erst verschwindet Sergio, dann Cris und vor drei Tagen auch noch Marcelo!", schrie ich schon fast durch die Kabine. Ich musste einfach Mal meinen Frust loswerden. Und zwar ohne, dass es unbedingt jeder mitbekam. Was ich dabei nicht bedacht hatte war, dass die Kabine ein offen zugänglicher Raum war. Somit konnte jeder der wollte hier einfach reinlatschen. Dieser Fakt wurde mir bewusst als sich eine Hand auf meine Schulter legte. Ich drehte mich um. Vor mir standen Toni, Luka und Casemiro. Letzterer hatte seine Hand auf meine Schulter gelegt gehabt. Ich seufzte. "Tut mir leid für das Geschrei Jungs. Ihr solltet das eigentlich nicht hören." "Dann solltest du das nächste Mal vielleicht etwas leiser schreien.", gab Toni leise murmelnd zurück. Dafür bekam er von Casemiro einen Ellenbogen in die Seite gedrückt. Der Deutsche beschwerte sich allerdings nicht. Er wusste, dass sein Kommentar unpassend gewesen war. Wahrscheinlich hatte er ihn sich nur einfach nicht verkneifen können. "Wieso nicht Zizou?", fragte Luka, ließ mir aber keine Zeit zum Antworten, denn er fuhr direkt fort. "Es geht uns allen doch so. Keiner von uns kann glauben, was hier gerade passiert. Und schon gar nicht wie es passiert. Wir machen uns genauso Sorgen und sind verzweifelt. Wir wissen nicht wie es den dreien geht oder wo sie hin sind. Wir haben nicht Mal eine Ahnung ob sie überhaupt noch leben. Verdammt wir stecken hier als Team drinnen. Also sollten wir auch als Team handeln. Du gehörst da genauso zu wie wir. Und das heißt auch, dass du uns vertrauen kannst und mit uns darüber reden kannst, wie du dich fühlst." Zustimmend nickten die beiden Anderen. Sie sahen das genauso. Ich seufzte jedoch. "Das ist echt lieb von euch Jungs. Aber ich bin euer Trainer. Ich sollte über dem ganzen stehen und euch eine Stütze sein. Nicht selber verzweifeln." "Mag sein, dass du unser Trainer bist, aber du bist genauso wie wir nur ein Mensch und noch dazu unser Freund. So wie du auf uns achtest, so achten wir auf dich. Und wenn du es zulässt, dann sind wir auch deine Zuhörer, wenn es dir zu viel wird. In jeglicher Hinsicht.", diesmal war es Casemiro der geantwortet hatte. Dankbar sah ich sie an. "Ich weiß echt nicht was ich sagen soll. Ich weiß das echt zu schätzen, dass ihr so zu mir steht." Die drei Mittelfeldspieler lächelten mich an. Ich konnte nicht anders. Ich musste sie jetzt einfach umarmen. Das tat ich auch. Luka, Toni und Casemiro erwiederten die Umarmung. Es entstand ein Moment der Stille. Ich genoss in diesem Moment einfach nur die Umarmung. Sie baute mich mehr auf, als ich es würde vor den Jungs zugeben wollen. Sie waren schon immer ein Team. Die ganze Mannschaft war es. Aber nicht nur auf dem Platz, wie es sonst war. Sondern eigentlich überall. Nie hatte ich damit gerechnet, dass sie sich dann doch noch so sehr um mich sorgten. Wenn ich sie richtig verstanden hatte, dann tat das tatsächlich das ganze Team. Ob das normal war? Wahrscheinlich schon irgendwie. Immerhin verbrachten wir die meiste Zeit zusammen. Mir war es nur nicht aufgefallen. Und wenn dem nicht so war, dann auch egal. Dieses Team war sowieso nie normal gewesen. Als wir uns voneinander lösten wurde auch die Stille zwischen uns von Toni durchbrochen. "Wisst ihr, worüber ich heute schon den ganzen Tag lang nachdenken muss?" "Nein, über was denn?" "Naja der Abstand zwischen dem Verschwinden von Sergio und Cris beträgt drei Tage. Der Abstand zwischen Cris und Marcelo beträgt auch drei Tage. Und jetzt sind wieder drei Tage um. Also sollte doch theoretisch heute wieder einer verschwinden oder?" Mir lief es eiskalt den Rücken runter. "Nein!", rief ich. Ich wusste zwar, dass das was er sagte wahr, sowie logisch war und wahrscheinlich hatte er mit seiner Vermutung auch Recht. Aber ich wollte das nicht. Ich wollte nicht das er Recht hatte. Denn das würde bedeuten, dass noch einer meiner Jungs aus dem Nichts verschwinden würde. Das wollte ich nicht. "Das ist bestimmt nur Zufall gewesen! Hier verschwindet keiner mehr!" "Ein ziemlich großer Zufall findest du nicht?" "Mir doch egal! Hier verschwindet niemand mehr!" "Ich glaube nicht, dass wer oder was auch immer Cris, Sergio und Marcelo entführt hat sich daran halten wird.", bemerkte Toni trocken. "Halt den Mund! Sei einfach Still!" "Warum? Weil ich der Realität ins Auge blicke? Hör zu. Mir gefällt das genauso wenig wie allen anderen. Aber es ist nunmal Fakt, dass alle drei Tage bisher jemand verschwunden ist. Und ich glaube nicht, dass das jetzt aufhört. Viel mehr glaube ich, dass das erst der Anfang ist und noch viel mehr von uns verschwinden werden. Also hör auf die Realität zu leugnen. Das hilft uns auch nicht weiter. Viel mehr sollten wir herausfinden, wer oder was genau dahinter steckt und vorallendingen wo Sergio und die Anderen beiden hin sind." Ich seufzte ergeben. "Verdammt du hast ja Recht. Wieso musst du unbedingt Recht haben? Kannst du nicht einfach unrecht haben? Kannst du dich nicht einfach irren und die Drei tauchen morgen einfach wieder auf?" Casemiro sah mich mitleidig an. "Ich bezweifle es doch stark. Auch wenn es wünschenswert wäre." Ich fuhr mit über das Gesicht. "Na gut. Wir können gerne versuchen etwas herauszufinden. Aber wo sollen wir anfangen?" Schweigen. "Haben wir überhaupt Anhaltspunkte, wo wir anfangen könnten?" "Naja wir haben weißen Nebel und außerdem die Tatsache, dass alle 3 Tage jemand verschwindet.", fing Luka an aufzuzählen. "Außerdem wissen wir, dass der Nebel immer sehr plötzlich auftaucht und nie lange bleibt.", warf Casemiro ein und Luka nickte. "Also gut. Und wo fangen wir dann mit diesen Punkten an zu suchen?" Wieder Schweigen. Ich seufzte. "OK vergessen wir es. Wir haben ja nicht Mal eine Ahnung wo wir anfangen sollen zu suchen." Toni schüttelte energisch den Kopf. "Falsch. Wir haben noch keine Ahnung wo wir suchen sollen. Aber uns fällt bestimmt bald was ein." "Und was machen wir solange? Die Hände in den Schoß legen und Tee trinken?", fragte Casemiro scherzhaft. "Naja also wir hätten da heute noch ein Spiel zu spielen..."

Irgendwie bin ich momentan motiviert beim Schreiben. Genießt es solange diese Motivation anhält.
Ich freue mich über jeden Kommentar.
Bis bald :)

Der weiße NebelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt