Ein Monat war vergangen und Emma hatte überhaupt keine Fortschritte gemacht. Sie begann in Panik zu geraten. Sie taumelte tatsächlich vor Verzweiflung und saß stundenlang vor ihrem Computer, tippte und tippte, und drückte so oft auf die Rücktaste, dass sie dachte, sie könnte sich eine Verletzung durch wiederholte Belastung zuziehen.
Sie hatte ihren vorherigen Roman erneut gelesen und war zu den Sexszenen gesprungen, um eine Vorstellung davon zu bekommen, was sie schreiben sollte. Anstatt sich inspirieren zu lassen, konnte sie nur daran denken, dass ganze noch einmal zu kopieren und einzufügen, und das war nicht möglich.
Sie hatte sogar ihre DVD-Sammlung durchgesehen, ihre Lieblingsgeschichten herausgesucht, war zu den Sexszenen gesprungen und beobachtete, wie die Schauspieler leidenschaftliche Liebesbeziehungen spielten, aber alles, was sie danach schrieb, war ernsthaft erschreckend. Bestenfalls konnte sie liebevolle Phrasen und Handlungen finden, im schlimmsten Fall, konnte sie die Szene nicht einmal beginnen.
Sie schrie frustriert auf und warf ihre Fernbedienung durch den Raum. Noch einen Monat und sie hatte nichts. Was für eine Schriftstellerin war sie? War ihr erstes Buch ein Zufall? War sie nur ein One-Hit-Wunder? Sie verfluchte ihren Cousin, der sich bei dem Verlag für sie eingesetzt hatte, hinsichtlich des heftigen Verkaufs. Wenn ihr Cousin das nicht getan hätte, würde Emma immer noch Vorträge halten.
Sie seufzte und starrte verzweifelt auf den schwarzen TV-Bildschirm. Ihre Gedanken wanderten zurück zu ihrem unvollendeten Roman. Sie hatte den größten Teil des Buches geschrieben und nur die Sexszenen und die dazugehörigen Abschnitte leer gelassen, und begann ernsthaft darüber nachzudenken, jemanden dafür zu bezahlen, diese Szenen anonym zu schreiben. Es gab nur was, vier oder fünf Szenen? Das war machbar, oder nicht?
Sie griff nach ihrem Telefon und wählte die Nummer ihrer Literaturagentin.
"Black Publishing, Joan Cutlers Büro, wie kann ich ihnen helfen?"
"Hi, ich bin es Emma. Emma -"
"Ms. Connelly. Natürlich. Einen Augenblick, ich stelle sie durch."
Emma wartete einen Moment, bevor die schroffe Stimme ihrer Agentin zu hören war.
"Emma, ich hoffe du rufst an, um mir zu sagen, dass du fertig bist, damit wir das Buch früher als erwartet herausbringen und allen anderen, ernsthafte Konkurrenz machen können."
Emma stöhnte.
"Joan, ich stecke fest."
Stille.
"Wie meinst du das?" Joans Stimme war höflich und Emma zuckte zusammen. Das bedeutete nur eins, Joan war sauer. Stinksauer.
"Ich bekomme die Sexszenen einfach nicht richtig hin. Sie funktionieren nicht."
Joan lachte auf und Emma runzelte die Stirn. Vertraut darauf, dass Joan über etwas so Wichtiges lacht.
"Oh Emma, ich dachte, du meinst du hättest eine Schreibblockade oder so etwas Schreckliches."
"Joan, ich kann die Sexszenen nicht schreiben. Es gibt keine Romanze ohne Sexszenen."
Joan verstummte kurz.
"Nun, dann schnapp dir einfach deinen Mann und recherchiere. Du wirst feststellen, dass sich diese Szenen in kürzester Zeit dann fast von alleine schreiben.", kicherte Joan.
Emma stöhnte, griff nach einem Kissen und drückte es fest.
"Ich brauche eine Verlängerung."
Das hatte sie eigentlich nicht sagen wollen, aber sie stellte fest, dass, obwohl ihr Verhältnis mit Joan eher freundschaftlich als professionell war, sie ihren Stolz nicht schlucken und sie nach einem anonymen Mitwirkenden fragen konnte.
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Emma Connelly: Goddess of Romance | deutsche Übersetzung
Cerita Pendek"Ich stecke fest. Ich kann keine Sexszenen schreiben. Einen Monat vor Ablauf der Frist. Fehlschlag." Der schlimmste Albtraum eines jeden Autors: Schreibblockade. Oder in Emma Connellys Fall Sexszenen-Blockade. Was kann eine Bestseller-Romanautorin t...