Teil 3

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*Michaels P.O.V*

Ich hatte es irgendwie geschafft mich heute morgen aus dem Bett zu quälen und zum Arzt zu gehen. Wie erwartet bekam ich eine Krankschreibung. Vorerst für eine Woche. 

Es war leicht der Ärztin eine Magen-Darm Verstimmung vorzuspielen. Doch das eigentliche Problem wird sich auch in einer Woche nicht in Luft aufgelöst haben. 

Ich hatte sie gefunden. Meine Seelenverwandte. 

Nachdem Isa gestern über ihre Füße gestolpert ist und sich mit ihrer Hand an meiner Brust versucht hatte fest zu halten, bekam ich mein Mal. 

Ich hatte sie angelogen. Bis gestern hatte ich weder einen Satz auf meinem Handgelenk, noch ein Mal. Warum das so war, wusste keiner. Nicht einmal meine Ärzte, und ich hatte schon wirklich viele durch in meinen 25 Jahren. 

Zugegeben, es hatte mich auch nie wirklich gestört, doch es hatte noch keine Frau geschafft, dass ich mich so wohl fühlte. So wohl in meiner eigenen Haut. 

Wenn ich Zeit mit ihr verbrachte, war es mir egal, wie die anderen mich ansahen. Was sie wohl möglich von mir dachten. Das einzige was zählte war ihre Anwesenheit. 

Doch ich konnte es nicht. Es wäre moralisch so ziemlich das verwerflichste, was ich machen könnte. Ich würde meine Karriere riskieren und ihr Leben und ihre Zukunft gleich mit aufs Spiel setzen. 

Warum musste das Leben auch immer so verdammt unfair und schwer sein. Warum musste ein einziger Mensch nur so viele Entscheidungen verantworten?

Da aber alles Jammern nichts half, setzte ich mich in meiner neu gewonnen Freizeit an die Klausuren, die ich vorbereiten musste. 

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Die Zeit verging und die Tage zogen ins Land. Ich ernährte mich einzig und allein vom Lieferdienst und war mehr als vertieft in meine Arbeit. Meine Wohnung sah aus wie ein einziger Saustall und meine Haare waren gefühlt in 5 Tagen um die 10 Zentimeter gewachsen. 

Was Isa wohl macht? Fragt sie sich, ob mit mir alles in Ordnung ist? Macht sie sich vielleicht Sorgen? 

Es wäre wohl besser, wenn es ihr gar nicht auffallen würde, dass ich nicht da bin. 

Niedergeschlagen griff ich zum Telefon und vereinbarte einen Termin beim Frisör. Ich musste Dringend etwas für mein Wohlbefinden tun. 

Schnell stieg ich unter die Dusche, putzte mir die Zähne, verzichtete aus Zeitmangel auf meine Bart Rasur und griff mir die Autoschlüssel. 

Es war eine kurze Fahrt von nicht mal 10 Minuten und trotzdem schaffte ich es nicht einen klaren Gedanken zu fassen. 

Zögerlich betrat ich den hellen Raum und direkt kam eine überfreundliche Frau auf mich zu gelaufen. 

"Hi! Wir hatten telefoniert. Ich brauche dringend einen neuen Schnitt um mich endlich mal wieder wie ein Mensch zu fühlen." Lachte ich leicht von ihrer Präsenz eingeschüchtert. 

"Alles klar! Meine Kollegin kommt gleich und dann verwandeln wir sie wieder in ein Male Model , ganz wie aus den Zeitschriften!" Sie zwinkerte mir zu und deutete auf einen Stuhl am anderen Ende vom Raum. 

Ich bekam noch meinen georderten Kaffee und schloss kurz die Augen. Jetzt erst bemerkte ich meinen extremen Schlafmangel. 

"Wie immer Michael? Oder probieren wir heute doch mal etwas neues aus?" Meine Stamm Frisörin stand hinter mir und riss mich aus meinem Tagtraum. 

"Wie immer." Ich lachte und sie legte los. Wir verzichteten auf den üblichen Smalltalk und das schneiden an sich dauerte nicht so lange wie gehofft. 

Soulmate ♥Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt