"Kann ich dir irgendwie helfen?" Herr Richter stand vor mir und hatte ein verschmitztes Lächeln auf den Lippen.
Mein Kinn prickelte. Es war das typische Anzeichen dafür, dass mein Mal wieder ein bisschen verblasste. Völlig geflashed stand ich nun da. Das konnte nicht angehen. Verwirrt blickte ich nach unten und sah den Schriftzug auf meinem Handgelenk.
Und so wie meine Stimmung umschlug, schlug auch das Wetter um. Die Sonne war verschwunden und wurde von dicken Wolken am Himmel ersetzt. Und keine Sekunde später prasselten auch schon die ersten Regentropfen an die großen Fenster.
"Und.. Kann ich dir nun helfen? Oder magst du weiter aus dem Fenster starren?"
Wiedereinmal wurde ich von seiner Stimme in die Gegenwart zurück gebracht.
"Ja..klar" stammelte ich. "Ich bräuchte bitte meine Schulbücher"
Er nickte und gab mir mit einer einfachen Handbewegung zu verstehen, dass ich ihm folgen solle.
Meine Gedanken überschlugen sich und ich konnte nicht mal mehr einen klaren Satz raus bringen.
"Bist du... Oh, ich meine sind Sie eigentlich der Lehrer für alles?" Ich versuchte meine Aufregung zu überspielen. Es durfte nicht sein.
"Außerhalb der Schulzeit kannst du mich ruhig dutzen. Da sagt keiner was gegen." er lächelte mich beinahe schüchtern an.
"Hmm. Okay." Es war mehr ein murmeln statt reden.
Wir gingen durch den großen Raum, der bis unter die Decke mit Büchern vollgestopft war.
Ich fühlte mich zwischen den ganzen Büchern wohl. Es gab keinen, der mich nervte oder unnötige Konversationen führen wollte. Früher ging ich oft in die Bibliothek um die Ecke, um meine Ruhe zu haben und voll und ganz in meinen Büchern zu versinken. Ich hatte somit wohl meinen ersten Lieblingsplatz gefunden.
Nachdem er mir alle Bücher zusammen gesucht hatte und sie jeweils mit Aufklebern versah gab er sie mir.
Unsere Hände berührten sich. Er hatte warme und weiche Hände.
Es war, als würden sie einen prickelnden Abrück hinterlassen, als er ruckartig seine Finger von meiner Hand entfernte. Auch er musste etwas gespürt haben.
Seine Miene verdunkelte sich, als er mir in die Augen sah. Seine blauen Augen hatten einen komischen Ausdruck angenommen und seine Atmung kam stoßweise.
"Brauchst du sonst noch was?" presste er zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor.
"Ich... Also nein nicht wirklich. Danke." stotterte ich.
Er schüchterte mich ein. Sehr sogar. Bis eben war sein Auftreten noch fast liebevoll und jetzt funkeln mich 2 blaue Augen regelrecht an.
Ich trat einen Schritt zurück und er musste merken, dass er mich verängstigt.
"Was liegt dir auf der Seele? Ich bin zufällig ein guter Zuhörer....." Er ließ seine Worte wie ein Angebot klingen und unmittelbar nach seiner Frage nahmen seine Augen wieder einen normalen Ausdruck an.
"Also doch der Lehrer für alles, was? Für den Anfang würde es mir reichen, wenn ich weiß wo ich einen wirklich guten Kaffee bekomme." sagte ich und musste mir das Lächeln verkneifen.
"Ich nehme an, du bist wie alle anderen auch mit dem Auto da?" Er sah sich unbeholfen auf die Hände.
"Ja. Ich liebe das Autofahren einfach zu sehr, als dass ich zu Fuß irgendwo hingehen würde.." Jetzt musste ich wirklich lachen.
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Soulmate ♥
Fiksi RemajaWas ist, wenn du in einer Welt lebst, die darauf ausgerichtet ist, dass du deine Seelenverwandten finden musst? Isa hatte ihn bereits gefunden. Ihren Seelenverwandten. Doch er wurde ihr genommen. Gerade als sie denkt, dass es keinen Sinn mehr mach...