Stellas Outfits - Misslungener Einkauf?

2.1K 19 6
                                    

" Ich geh da hin, wie ich will und auf sowas hab ich sowieso keinen Bock". Wütend rannte Stella aus der Küche, die Treppe nach oben, riss ihre Zimmertür auf und knallte sie laut hinter sich zu. Schon seit 2 Wochen nervte ihre Mutter jetzt schon, dass sie dringend noch einkaufen müssten, um ein passendes Outfit für die Konfirmation ihrer Cousine Marie zu besorgen. Stella machte sich nicht viel aus Klamotten. Hauptsache bequem. Das war ihr Motto und ebenso sah ihr Kleiderschrank aus: Jogginghosen, weite Pullis und für den Sommer ein paar bequeme T-Shirts und luftige Shorts. Sie konnte sich schon denken, was sich ihre Mutter unter einem "passenden Outfit" vorstellte. Und darauf konnte sie getrost verzichten.  Sie legte sich auf ihr Bett und kramte ihr Handy aus ihrem Schulrucksack. Gerade als sie die Kopfhörer in die Ohren stecken wollte, um sich bei etwas Musik abzuregen, klopfte es an der Tür. "Stella, mach sofort die Tür auf!" hörte sie ihre Mutter von draußen rufen. "Vergiss es!" blaffte Stella zurück.  Aber ihre Mutter blieb hart: "Wenn du nicht mitkommst, dann werde ich dir alleine was kaufen gehen. Dann suche ich aus, und basta.",kam die klare Ansage. " Geh doch, ich zieh es sowieso nicht an!" schrie Stella zurück. Sie steckte sich die Kopfhörer in die Ohren, drehte die Musik auf und damit war der Fall für sie erledigt.

Wütend schnaufte die durch und versuchte sich zu beruhigen. Eigentlich verstand sie sich sehr gut mit ihrer Cousine. Und sie hatte sich ja auch auf die Konfirmation gefreut. Aber wenn das so laufen würde... Auf eine schwarze Jeans mit weißem Pullover oder ähnlichem hätte sie sich ja noch eingelassen, aber sie wusste, dass ihre Mutter da andere Vorstellungen hatte. Weiss Gott was ihre Mutter nun kaufen würde. Aber für Stella war das Thema erledigt. Entweder sie ging da hin wie sie wollte oder gar nicht. Marie hin oder her. Sonntag war immerhin noch drei Tage hin und wer weiss, was sich bis dahin noch ergibt. Erstmal chillen und abwarten.

Als Stella jedoch später zum Abendessen in die Küche kam, war es mit abwarten vorbei. "Deine Sachen für Sonntag sind in der großen Tüte im Flur" , fing ihre Mutter gleich an. Stella verkniff sich, sofort zurück zu keifen und aß schweigsam ihre üblichen zwei Brote, bevor sie sich wieder in ihr Zimmer verzog. Die Tüte würdigte sie keines Blickes. Ehrlich gesagt war sie schon etwas überrascht, dass ihre Mutter das tatsächlich durchgezogen hatte. Eigentlich hatte sie gedacht sie würde sich wie so oft am Ende doch durchsetzen und ihren Willen bekommen. Aber da hatte sie diesmal wohl falsch gedacht. Was ihre Mutter wohl für sie ausgesucht hatte? Das letzte Mal waren sie vor zwei Jahren zusammen einkaufen. Da war Stella 12 gewesen. Und seither hatte sie sich körperlich ziemlich verändert. Ob Mama das eingeplant hatte? Vielleicht hätte sie doch lieber mitgehen sollen. Inzwischen war sich Stella ihrer Sache nicht mehr ganz so sicher, beschloss aber erstmal abzuwarten und das ganze auszusitzen.

Am Sonntagmorgen wurde Stella unsanft von ihrem Handy aus dem Schlaf gerissen. Sie schaute auf ihren Wecker, der gerade Mal 7.30 Uhr anzeigte und verfluchte sich selbst, dass sie gestern Abend vergessen hatte ihr Smartphone auszuschalten. Verschlafen tastete sie nach dem Handy und nahm ab. Eine verheulte Stimme am anderen Ende der Leitung ließ sie abrupt vollends aufwachen: " Stella, Mama hat gesagt du kommst nicht. Das kannst du mir nicht antun. Ich hab mich so auf den Tag heute gefreut. Aber ohne dich will ich nicht feiern. Bitte sag mir, dass alles nur ein Missverständnis ist." Mist,dachte Stella. Sie sortierte ihre Gedanken: Marie, Konfirmation, Sonntag, Outfit...und jetzt? "Stella?", Marie ließ nicht locker. "Ja, ich komm ja. ", gab Stella genervt zurück. "Wann geht es denn los?". "Kirche um 10 Uhr, danach die Feier. Ich freu mich auf dich." Und schon hatte Marie aufgelegt. Mühsam stieg Stella aus dem Bett, zog ihren Lieblingsjoggingsanzug an und ging nach unten zum Frühstück. Dort saßen ihre Eltern schon perfekt herausgeputzt und quasi startklar am Frühstückstisch. "Typisch.", dachte Stella und versuchte sich einen Schlachtplan zurechtzulegen. Doch wie sie es auch drehte und wendete, sie kam um die Tüte im Flur nicht herum. Sie hatte Marie versprochen zu kommen und so, wie sie jetzt angezogen war würden sie ihre Eltern unmöglich mitnehmen. Lustlos aß Stella ihr Nutellabrot auf und verließ wortlos den Tisch. "Kommst du jetzt mit oder nicht?", rief ihre Mutter ihr noch hinterher, aber sie reagierte nicht.

Auf dem Weg in ihr Zimmer schnappte sich Stella im vorbeigehen die Tüte und ging nach oben. Lang hatte sie nicht mehr Zeit. Wenn sie mit wollte zur Konfirmation, und schließlich hatte sie das Marie versprochen, musste sie jetzt langsam Gas geben. Mit einem Seufzer schüttete sie den Inhalt der Tüte auf ihr Bett.  Wie sie befürchtet hatte, war es alles andere, als sie sonst so trug: Eine weiße Bluse, ein schwarzer Lederrock, schwarze Strumpfhosen und schwarze Pumps. Nicht sehr hoch, aber höher als sie sie je getragen hatte und mit ziemlich dünnen Absätzen. Wäre sie doch bloß mitgegangen zum einkaufen. Dann wäre vielleicht doch noch was erträglicheres dabei herausgekommen. Aber nun war es zu spät.

 Stella zog ihren Jogginhanzug aus und schlüpfte zuerst in die Bluse

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

 Stella zog ihren Jogginhanzug aus und schlüpfte zuerst in die Bluse. Sofort merkte sie, dass sie sehr eng saß und am Oberkörper mächtig spannte. Kein Wunder, zwei Jahre machen einen großen Unterschied. Die Strumphose fühlte sich erst ungewohnt an, aber der weiche Nylonstoff war angenehmer als Stella befürchtet hatte.  Der Lederrock barg, welch Überraschung, die gleiche Problematik wie die Bluse. Auch er war ordentlich straff gespannt. 

 

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.


Und so sollte sie nun zu Maries Konfirmation? Der Gedanke gefiel ihr gar nicht. Vorsichtig öffnete Stella ihre Zimmertür und als sie niemanden sah schlüpfte sie ins Bad. Als sie sich selbst im Spiegel sah, hatte sie plötzlich ein seltsames Gefühl in der Magengegend. Ungewohnt, etwas mulmig und doch irgendwie besonders. Vorsichtig trug Stella noch etwas Lippenstift und Lidschatten auf. Das hatte sie das letzte Mal vor 2 Jahren an Karneval gemacht. Die Haare band sie sich rasch zu einen straffen Pferdeschwanz. Für mehr war keine Zeit. Als sie fertig war, ging sie zurück in ihr Zimmer, schlüpfte in die Pumps und ging vorsichtig die Treppen nach unten.

Als Stella in die Küche trat und ihre Eltern sie so sahen, rutschte ihrem Vater ein spontanes "Wow." heraus. Ihre Mutter starrte sie an und Stella wusste genau was sie jetzt dachte: "Mist, viel zu eng. Da habe ich mich aber mächtig vertan." Stella nahm den Gesichtsausdruck mit einer Mischung aus Genugtuung und Peinlichkeit auf-Geschah ihrer Mutter ja eigentlich recht. Aber wirklich wohl fühlte sie sich auch nicht.

Als ihr Vater nach einer gefühlten Ewigkeit dann fragte: "Können wir?", antwortete Stella leise "Ja, wir können", und folgte ihren Eltern langsam nach draußen in Richtung Auto...



Stellas OutfitsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt