Kapitel 2

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Ich klopfe jetzt bestimmt schon seit 5 Minuten an Daniels Zimmertür. "Daniel du kommst noch zu spät." Schrei ich. "Lass mich schlafen." Ruft er zurück. Wie bitte? "Na gut. Dein Pech." Soll er halt verspäten.

Ich gehe runter in die Küche. "Guten Morgen Jane." "Morgen." Antwortet Tante Jane ohne von der Zeitung hoch zu schauen. "Kaffee steht auf dem Tisch." "Danke." Sage ich ihr und hole mir eine Tasse aus dem Schrank. "Und was hast du heute noch so vor." Tante Jane lässt von der Zeitung ab und schaut mich an. "Also nach der Schule wollte ich eigentlich zu Mabel." Sag ich und schenk mir den Kaffee ein. "Heute ist..." "Mein Geburstag, ich weiß." Unterbreche ich sie. Ich möchte einfach nur nicht darüber reden. Automatisch taste ich  nach der Kette, die ich unter meinem T-shirt trage. Ich werde diesen Tag nie vergessen! "Vielleicht gehst du heute besser nicht in die Schule." Tante Jane schaut mich besorgt an. Sie konnte damals nicht zu meinem Geburstag kommen. Das hatte ihr das Leben gerettet, denn alle die dort waren, einschließlich meiner Eltern, wurden umgebracht. Nur Daniel und ich überlebten es. Die Bilder kommen in mir hoch und ich unterdrücke die Tränen. "Nein ist schon gut. Die Schule wird mich ablenken." Sage ich und nehme einen großen Schluck vom Kaffee.

"Ich bin dann weg." Rufe ich Tante Jane zu und gehe aus der Haustür. Die Schule ist ungefähr 15 Minuten Fußweg entfernt. So kann ich noch ein wenig den Morgen genießen. Ich schaue auf meine Armbanduhr. 7:37 Uhr. Das sollte genug Zeit sein.
Meine Gedanken schweifen wieder an meinen 7. Geburstag. Damals habe ich Wesen gesehen die es eigentlich nicht geben sollte. Das weiß ich ganz genau. Seit diesem Tag gingen mir die Wölfe nicht mehr aus dem Kopf. Als ich älter war, recherchierte ich ein wenig und fand heraus, das ed wohmöglich Werwölfe waren. Je länger ich darüber nachdachte desto mehr glaubte ich es. Die Wesen die ich sah waren ganz sicher keine normalen Wölfe. Sie waren viel größer und angsteinflössender als normale. Das bedeutet aber auch das sie frei herumlaufen und Daniel und mich jederzeit töten könnten. Immerhin leben wir jetzt ja wieder in Kries.

Die 15 Minuten gingen schnell vorbei und ich bin auch schon an der Schule angekommen. Mabel hat mich bereits gesehen und rennt auf mich zu. "Heute zu fuß was?" "Auch hallo." Sage ich und umarme sie zur Begrüßung. "Hast du es schon mitbekommen?" Ich schaue sie verwundert an. "Was ist den?" Frage ich. "Da sind so neue Typen an der Schule und ich glaube einer von dene kommt in unsere Klasse." Ich beginne zu kichern. "Was ist denn?" Mabel schaut mich böse an. "Ach nichts. Du bist nur immer so lustig wenn du schwärmst." Lach ich. "Ich schwärme doch garnicht." Sagt sie. "Aber ich muss schon sagen, die neuen sind echt heiß." Mabel wird leiser und zeigt in richting Eingang. "Da, die in dem Kreis stehen sind es." Flüster sie. Ich folge ihrem Blick auf die 5 Personen. Es sind 3 Jungs und zwei Mädchen. Sie sehen wirklich nich schlecht aus. Plötzlich schaut einer von den Jungs in unsere Richtung, aber sein Blick schweift weiter über den Pausenhof. Irgendwas an den neuen ist seltsam. Aus irgendeinem Grund spüre ich, das sie etwas an sich haben. Oder ich habe einfach nicht gut geschlafen und drehe jetzt völlig durch.

Die Schulglocke klingelt und wir gehen in unseren Klassensaal. Die Lehrerin kommt und tatsächlich ist einer der Neuen bei ihr. Ohne sich vorzustellen setzt er sich auf den einzigen freien Platz neben Paul.
Frau Miller ist wegen dieser Aktion ein wenig überrascht sagt aber nichts dazu. "Guten Morgen. Wie ihr gemerkt habt, ist Rick ab heute in eurer Klasse. Und jetzt holt bitte eure Bücher raus." Sagt sie und widmet sich der Tafel. Ich kann meinen Blick aber nicht von ihm lassen.
Rick also. Er hat schwarze zerzauste Haare und seine Augen sehen aus als währen sie dunkelblau. Solche Augen habe ich noch nie gesehen. Sein Körper ist sehr muskulös und irgendwie habe ich bei seinem Anblick Gänsehaut. Kann es sein das er... Nein. Pah. Jetzt fange ich auch noch an mit irgendwelchen Theorien.

Mabel tippt mich an und ich drehe mich zu ihr. "Wow. Du saugst ihn ja buchstäblich auf." "Was?" Ich bin verwirrt. "Du hast ihn jetzt schon fast die ganze Stunde angestarrt." "Oh nein!" Ich merke wie ich rot werde. Ich habe garnicht bemerkt das ich ihn so lange angeschaut habe. Wie peinlich.

Die Schule ging um und es passierte nichts besonderes.
"Also dann nachher bei mir oder?" "Ja. Bis dann." Mabel und ich verabschieden uns. Eigentlich sollte ich direkt nach der Schule mit zu ihr, aber vorher möchte ich noch etwas erledigen. Alleine.

Seit wir wieder in der Stadt wohnen gehe ich öfters zu dem Grab. Ich stelle meine Tasche auf eine Bank und betrachte den weißen Grabstein. Thomas und Nadin Freeman steht dort in großen Buchstaben. Todesdatum, der 17 August 2010. Wieder kommen die ganzen Erinnerungen und ich halte die Tränen nicht zurück. Sie fließen mir über die Wange und tropfen auf die Erde. Schluchzend schaue ich zu den vertrockneten Blumen. Ich wische mir die Tränen weg und wechsel die alten gegen neue Blumen aus, die ich vorhin noch besorgt hatte. Es sind weiße Rosen. Die Lieblingsblumen meiner Mutter.

"Tja, also heute ist wieder einmal mein Geburstag. Es ist eigentlich so wie immer. Ich  vermisse euch einfach nur so sehr. Macht euch aber bitte keine Sorgen um mich. Daniel passt gut auf mich auf. Das hat er immer gemacht. Ich hab euch lieb." Noch kurz betrachte ich die Rosen, ehe ich meine Tasche nehme und mich auf den Weg zu Mabel mache. Ich erzähle meinen Eltern immer wie es uns geht und was wir so machen. Es hilft mir den Tod meiner Eltern zu akseptieren. Damals hatte ich geschworen das ich den finde der dafür verantworlich ist. Und wenn ich ihn gefunden habe, werde ich für seine Tat zur verantwortung ziehen. Die Mörder wurden nähmlich immer noch nicht gefasst

Fast den ganzen Tag verbrachte ich bei Mabel. Heute ist Freitag also musste ich mir auch keine Sorgen wegen der Schule machen. Ich kam erst abends nach Hause. Daniel war heute nicht in der Schule, sondern wieder irgendwo mit seinen Freunden.

Ich lasse mich auf mein Bett fallen. Endlich ist dieser Tag vorbei. Schnell ziehe ich mich um und kuschel mich unter die Decke. Meine Augen fallen mir auch schon zu und ich schlafe ruhig ein.

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Hii,
Ich versuche jede Woche ein oder zwei Kapitel hochzuladen, aber ein genaues Muster habe ich noch nicht.
Ich empfehle euch Geschichten mit musik zu lesen, das macht wirklich viel aus. Und es tut mir leid wenn ich Rechtschreibfehler, falsche Satzzeichen etc. habe. Ich versuche mein bestes. 😅

~eliwelu

Wolf Live (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt