Kapitel 3

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"Schneller Clara." Daniel zieht mich mit sich. Ich stolper ihm hinterher, den Moment immer noch vor Augen. Ich habe alles gesehen. Diese Wesen, sie haben sich auf alle gestürtzt und sie aufgerissen. Da war so viel Blut und sie haben so geschrien.
Ich habe es gesehen. Mama. Da ist einer direkt auf Mama zugelaufen. Mama hat es doch geschafft oder? Ja ich bin mir ganz sicher. Mama kann nichts passieren. Papa hat sie bestimmt beschützt.

Wir rennen immer weiter. Ich kann schon das Tor sehen. Plötzlich zieht Daniel mich zur Seite hinter einen Busch und drückt seine Hand auf meinen Mund. Ich starre mit weit aufgerissenen Augen zum Tor. Dort steht ein Wolf und schaut direkt in meine Augen. Er ist kleiner als die anderen. Sein Fell ist ganz Schwarz und seine Gelben Augen lassen nicht von uns ab. Ich schaue zu Daniel. Daniel kuckt den Wolf böse an. Langsam steht er auf. "Komm Clara." Ich nehme seine Hand und verstecke mich hinter ihm. Daniel rennt plötzlich los und lässt den Wolf nicht außer acht. Wir rennen durch das Tor, vorbei an dem Wolf und anstatt uns etwas zu tun bewegt er sich kein Stück. Wir warem ihm so nahe. Ich konnte seinen Atem hören und spürte eine eigenartige Wärme. Ohne weiter nachzudenken rannten wir weiter.

Wir rannten weit weg von Zuhause und versteckten uns bis zum Morgen im Park.

In dieser Nacht habe ich Daniel zum letztem mal weinend gesehen. Am morgen wurden wir von der Polizei gefunden. Uns wurde gesagt das unsere Eltern nicht mehr  da seien. Ich war am Boden zerstört. In noch der selben Woche wurden unsere Eltern und all die anderen begraben.

Tante Jane nahm uns auf und wir zogen zu ihr in ein Dorf 5 Stunden von hier. Dort lebten wir 9 Jahre. Es war eine schwere Zeit für uns alle, aber wir wuchsen Zusammen. Seit dem einen Tag aber, hat sich Daniel verändert. Ich habe das Gefühl das er irgendwas hat. Er wollte nie darüber reden also habe ich ihn irgendwann in ruhe gelassen. Vor einem Jahr sind wir dann wieder hierher nach Kries gezogen. Ich habe Mabel kennengelernt und wir wurden beste Freunde.

Über den Wolf den wir damals gesehen haben, haben wir nie gerdet. Ich frage mich immer noch wieso er uns durchgelassen hat. Ich bin mir sicher das er dort stand, um das Tor zu bewachen. Also warum hat er uns bloß gehen lassen? 

Ich habe so viele Fragen und nur eine Antwort:

Werwölfe!

Wolf Live (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt