Gelangweilt sah ich aus dem Fenster während die letzten Minuten des Matheunterrichts quälend langsam verstrichen. Die furchtbare Hitze die seit Tagen herrschte steigerte meine Konzentration auch nicht gerade. Ich fragte mich echt wie ich das Training heute überleben sollte, wenn Daichi mich jedesmal anschnauzte wenn ich mein Shirt auszog. Ein Seufzen verließ meine Lippen.
Endlich, das erlösende Klingeln. Ich begann meine Sachen zu packen. Währenddessen tauchte Nishinoya, unser Libero und mein bester Freund neben mir auf und begann sofort von Asahi zu schwärmen. Ich hatte das Gefühl, dass das seit die beiden ein Paar waren nicht weniger sondern eher mehr geworden war. Ich wollte ja nicht so klingen als würde ich als bester Freund mich vernachlässigt fühlen, aber... ich fühlte mich vernachlässigt. Es war schon ewig her das wir beide zusammen was gemacht hatten. Vielleicht sollte ich mir auch einfach eine Freundin oder einen Freund suchen. Es gab da ja jemanden den ich mochte aber-
An dieser Stelle wurden meine Gedanken von Noya unterbrochen.
„Komm schon Ryu, sonst kommen wir zu spät zum Training!", sagte er und hüpfte dabei aufgeregt auf und ab. So beeilte ich mich, während ich antwortete: „Du willst doch nur Asahi wiedersehen, kein normaler Mensch hat bei diesem Wetter Lust auf Training."
„Jaaa, okay, du hast Recht, aber vielleicht ist Daichi ja nachsichtig mit uns."
„Wir reden hier immer noch von Daichi. Wenn dann kann Suga ihn vielleicht überzeugen."Inzwischen waren wir bei der Turnhalle angekommen. Als Noya Asahi entdeckte rannte er sofort los, sprang auf seinen Rücken und küsste ihn kurz.
Es fehlten nur noch Tsukishima und Yamaguchi. Sobald die beiden ankamen begann Daichi zu reden: „Also, da es bei der Hitze wenig Sinn macht hier zu Trainieren hatte Suga die Idee das ganze an den Strand zu verlegen. Takeda-Sensei hat das mit den Rettungsschwimmern abgesprochen, sie halten uns das Feld frei. Also, draußen wartet ein Bus."Sofort begannen alle durcheinander zu reden. Hinata und Kageyama veranstalteten ein Wettrennen bis zum Bus. Plötzlich tauchte Noya neben mir auf.
„Ich sitze neben Asahi, ist das okay für dich?"
„Ja klar" antwortete ich, was wäre ich auch für ein Freund würde ich es nicht tun, aber da war der kleine schon wieder verschwunden. Ich freute mich wirklich das er und Asahi zueinander gefunden hatten, vorher war das ja nicht zum aushalten zu sehen das sie aufeinander standen, auch wenn Noya jetzt weniger Zeit mit mir verbrachte.Ich setzte mich auf den Sitz in der Reihe neben den beiden. Soweit ich gesehen hatte saßen hinter mir Narita und Kinnoshita, bei denen ich ebenfalls den Verdacht hatte das die beiden zusammen waren, und vor mir Daichi und Sugawara. Irgendwo weiter hinten redete Hinata Lautstark mit Yamaguchi während Tsukishima und Kageyama anscheinend einen Wettbewerb im genervt aussehen austrugen. Schräg vor mir saßen Shimizu und Yachi, die unauffällig Händchen hielten. Sie hatten zwar niemandem erzählt das sie zusammen ausgingen aber ich glaube das es trotzdem jeder mitbekommen hat.
Hinter Kinnoshita und Narita saß Ennoshita ganz allein, der sich gerade Kopfhörer in die Ohren stöpselte. Ich beschloss mich zu ihm zu setzen, dann würde die Busfahrt bestimmt weniger langweilig werden. Also stand ich auf und ließ mich neben ihm auf den freien Sitz fallen um ihm dann einen Kopfhörer aus dem Ohr zu zupfen. Daraufhin schaute er mich genervt an.
„Was willst du, Tanaka?"
„Was ich? Ich wollte dir, selbstlos wie ich bin, Gesellschaft leisten weil du so allein warst.", antwortete ich mit einem verschmitzten Grinsen.
„Und was ist der eigentliche Grund für dein Auftauchen?"
Ich seufzte. War ich wirklich so leicht zu durchschauen?
„Mir war langweilig, Noya ist bei Asahi und ich habe meine Kopfhörer vergessen.", gestand ich.
Ennoshita schüttelte kurz genervt den Kopf und reichte mir dann einen seiner Kopfhörer. Überrascht schaute ich ihn an, als ich Cory Taylors Stimme erkannte. Ich hatte nicht gewusst, dass wir einen ähnlichen Musikgeschmack hatten. Er hingegen starrte einfach aus dem Fenster und sah dabei verdammt gut aus. Unauffällig musterte ich ihn kurz. Die braunen Haare waren leicht verschwitzt und klebten ein wenig an seiner Stirn. Im Sitzen war er ungefähr so groß wie ich, anders als wenn er stand, dafür musste er seine Beine ziemlich verrenkt unter Naritas Sitz quetschen, was alles andere als bequem aussah. Ich hatte echt einen festgelegten Typ. Groß, schlank und dunkelhaarig, mit langen Beinen, so wie dieses eine Mädchen aus der Mittelschule mit dem ich kurzzeitig zusammen war, so wie Shimizu und so wie Ennoshita. Ja, ich war bi und machte auch kein großes Geheimnis draus, wozu auch. Ich wusste das die Leute im Team nichts dagegen haben und meine Eltern sowieso nicht.Ich unterbrach meine Gedanken indem ich kurz zu Ennoshita schaute, der jetzt zu mir sah.
„Ich wusste gar nicht das du Slipknot magst." begann ich ein Gespräch.
„Du kennst sie?" antwortete er überrascht.
„Ja, sie haben einige gute Lieder, aber eigentlich höre ich lieber Punk." sagte ich, woraufhin er nickte und das Gespräch anscheinend als beendet ansah, denn er blickte wieder aus dem Fenster.Langsam aber sicher schläferte mich das gleichmäßig Brummen ein. ‚Wahrscheinlich hätte ich vergangene Nacht mehr schlafen sollen.' war mein letzter Gedanke bevor ich einnickte.
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855 WörterOkay, ähm, das war das erste Kapitel.
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Ein Tag am Strand//EnnoTana//
Fiksi PenggemarTanaka und Ennoshita haben das gleiche Problem- beste Freunde in einer Beziehung. Und vielleicht, dass sie sich mehr mögen, als sie sich eingestehen wollen. Was ein Tag am Strand wohl daran ändern kann?