dunkle Gasse

14 2 1
                                    

Starr verharrte Cole in der Bewegung, in der er zur dunklen Gasse sah, von der irgendwie Kälte und Unsicherheit ausstrahlte. Das einzige, was Cole nämlich in der Gasse sah, war Schwärze. Schwarz wie Ruß.

Absolut kein Licht kam dort heraus. Man könnte sogar meinen, dass die dunkle Gasse das Licht vom Mond und von den schwachen Straßenlaternen förmlich verschluckte.

Cole schluckte einmal fest. Okay. Eine dunkle Gasse, merkwürdige Geräusche und seltsame Nachrichten, die immer wieder den selben Satz wiedergaben. Und dann noch die Berichte über das verschwundene Mädchen. War das Zufall? Eher nicht. Schon etwas beunruhigend, wenn man ihn fragte.

Immer wieder stellte er sich die gleiche Frage. Was konnte das alles bedeuten? Die Unwissenheit nervte ihn ziemlich

Immer noch richtete er den Blick auf die unvertraute Gasse. Das Geräusch war mittlerweile verstummt und alles war friedlich. Man könnte meinen, dass das Geräusch nie da gewesen war, trotzdem war Cole sich sicher, dass er was gehört hatte. Jede Wette würde er eingehen, dass dort was war.

Er wollte wissen, was da gewesen war, doch seine Intuition sagte ihm, dass er nicht nachschauen sollte. Vielleicht sollte er das wirklich nicht machen, aber vielleicht war es auch nur eine Katze gewesen. Cole wusste es nicht. Niemand wusste es. Wie denn auch?

Er war hin und her gerissen von seiner innerlichen Stimme, die die ganze Zeit schrie, er solle zurück in sein Zimmer gehen und einfach die Geräusche, sowie auch die Nachrichten vergessen. Einfach alles vergessen, damit er am nächsten Morgen aufstehen konnte, um sorglos zur Schule zu gehen.

Trotz all dieser Einwände, gewann seine Neugier schließlich. Mit pochendem Herzen ging er auf die Gasse zu, bis ihn schließlich die Dunkelheit verschluckte. Er schluckte fest, als die Schwärze ihn umhüllte. Nicht mal mehr seine Hand sah er vor Augen.

Cole sah es ein. Die Entscheidung war sehr dumm gewesen. Er hätte lieber auf seinen Instinkt hören sollen. Wie er nun hier so verloren wie ein Löwe im Meer stand. Das war wahrscheinlich die sinnloseste Entscheidung gewesen, die er je getroffen hatte.

Wie er nun bemerkte, konnte er sowieso nicht herausfinden, was oder wer das Geräusch verursacht hatte, weil er nichts sah.

Gerade wollte er sich wieder umdrehen, als Cole erneut ein Scheppern hinter sich vernahm. Erschrocken zuckte er zusammen und er spürte, wie ein kalter Schauer über seinen Rücken lief. Das fühlte sich an, wie als würde ihm jemand einen Eimer voll mit eiskaltem Wasser über ihn schütten.

Cole's Herz pochte wie nach einem 10 Kilometer Marathon und der Angstschweiß floss von seiner Stirn hinunter, seine Wange entlang und irgendwann seinen Rücken runter.

Cole wusste, dass er weglaufen musste. Am besten so schnell wie möglich. Doch irgendwie bewegten sich seine Füße kein Millimeter. Wie in Starre blieb er immer noch stehen.

Doch schon nach kurzer Zeit, hörte er nichts mehr, weswegen er sich schon wieder beruhigte und aufseufzte, als er plötzlich ein stechender Schmerz an seinem Hinterkopf empfand. Es war wie eine Nagel, der sich unerbittlich in die Haut bohrte. Der Unterschied war nur, dass er das Blut nicht fließen spürte.

Das einzige, was er danach fühlte, war der harte Aufprall am steinernen Boden und nochmal ein starker Schmerz, jedoch diesmal an seiner Stirn und kurz darauf etwas, was seine Stirn runterlief. Schließlich war da nur noch Leere und kein Empfinden mehr.
Einfach nichts...

Du bist als nächstes dran Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt