gefangen

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Schmerz.

Das war das erste, was Cole empfand, als er langsam das Bewusstsein wieder erlangte. Sein Kopf brummte wie als hätte er ihn zehnmal gegen eine steinerne Wand geschlagen. Zumindest fühlte es sich so an. Der Schmerz war unbeschreiblich. Irgendwie brannte es wie Feuer, gleichzeitig stach es aber auch wie eine Nadel und dort wo er den Schmerz empfand, pochte es unerträglich.

Das verspürte er am Hinterkopf und an der Stirn. Aus Reflex versuchte Cole sich an die Stirn zu fassen und die Wunde zu betasten, doch das ging auf einmal nicht mehr. Irgendwas hielt ihn davon ab. Er konnte seine Hand nicht heben. Es war irgendwas hartes, was in sein Fleisch schnitt, doch genau identifizierbar war es nicht.

Was war hier nur los?!

Langsam spürte er, das ihn die Angst packte wie ein Dämon und nicht mehr losließ, sondern ihm immer wieder Grauen erregende Dinge ins Ohr flüsterte, was passieren könnte und tausende Gedanken rasten durch seinen Kopf. Wie war er hier hergekommen? Warum war er überhaupt hier? Was hatte man mit ihm vor? WER hatte ihn hierher gebracht und wo war er hier?

Cole versuchte sich angestrengt zu erinnern, was passiert war, doch je mehr er es versuchte, desto schneller verschwanden die schwachen Erinnerungen, die verschwommen in seinem Gedächtnis herumschwirrten.

Er gab es auf, da er es eh nicht schaffen würde und versuchte herauszufinden, wo er hier war. Cole versuchte seine Augenlider zu heben, doch das ging ebenfalls nicht. Irgendwie schaffte er gerade gar nichts zu bewegen. Dann musste er das jetzt eben auditiv und olfaktorisch herausfinden.

Er sog einmal tief die Luft ein, was Cole sofort bereute. Der Gestank, lies ihn auf einmal so würgen, dass ihn schon die Magensäure hoch kam, die er aber wieder runter schluckte.

Der Gestank war ja abartig. Es roch ungefähr so, wie früher, als Cole's Sitznachbar in der Elementary School auf den Tisch gekotzt  hatte nur, dass es jetzt so roch, als hätte man noch faule Eier dazugemischt. Er versuchte flach ein und aus zu atmen, was jedoch nicht viel brachte, weil der Geszsnk nur noch schlimmer wurde. Abgesehen von dem sauren Geruch, roch er noch etwas anderes. Der  beißende Gestank von Schweiß und etwas, was eisern roch. Fast wie Blut...

Das machte es ihm auch nicht gerade leichter, sich zu beruhigen. Da half das ruhige Ein- und Ausatmen auch nicht mehr, sondern machte es eher schlimmer.

Cole hatte sich nie gefragt, wie sich eine richtig große Panikattacke anfühlte. Doch jetzt wusste er es. Cole schwitzte wie nach einer Sauna, seine Brust schmerzte wie noch nie und Schwindel überkam ihn. Er hatte schon das Gefühl, er würde gleich vor Schmerz sterben, als er plötzlich nichts mehr fühlte und wieder von der Realität abschweifte.

Mit trockenem Hals und einem saurem Geschmack im Mund wachte Cole wieder auf. Gleiche Situation wie eben. Er hatte gehofft, dass es ein Traum war, doch er merkte, dass es das nicht war, als er plötzlich klare Schritte hörte. Feste Schritte. Cole hatte immer noch die Augen geschlossen. Er konnte die Person nicht erkennen. Aber er vermutete, dass es ein Mann war. Keine Frau machte so dumpfe starke Schritte

Der Mann hob Cole's Kinn an, das die ganze Zeit schon auf seiner Brust gelegen hatte, so dass er schon Nackenschmerzen bekam.

,,Wie geht es dir?'' Fragte der Unbekannte. Seine Stimme war rau und tief. Eine Stimme, die einem Gänsehaut verbreitete. Definitiv war es ein Mann. Nun war Cole sich sicher. Die Tonlage, in der er die Frage aussprach, klang nicht sehr interessiert.

Cole blieb still. Warum sollte er die Frage beantworten? Es würde eh nichts an der Sache ändern, dass er hier so saß.

,,Nun wie ich sehe, nicht so gut.'' Sagte der Mann. Nein Cole ging es alles andere als gut. Da gab es keinen Zweifel.

Plötzlich spürte er, wie man ihm an die Augenlider fasste und diese hochzog. Er wollte zurück zucken, doch sein Körper spielte nicht mit. Cole sah um sich herum. Zumindest soweit es ging.

Zuerst sah er nur verschwommen doch allmählich wurde das Bild schärfer.

Wo war der Psycho, der eben noch zu ihm gesprochen hatte? Er konnte doch nicht einfach weg sein.

,,Ja sehe dich ruhig um. So lange du es noch kannst. Du wirst es brauchen'' ertönte plötzlich die Stimme direkt an seinem Ohr. Erschrocken sog Cole die Luft ein, worauf er erneut würgen musste.

Wieder direkt an seinem Ohr erschallte kaltes Lachen  ,,Magst du den Geruch nicht? Ich muss sagen. Ich liebe ihn. Vor allem der Anblick, wovon er entsteht''

Cole verzog den Mund. Wovon sollte er entstehen?  ,,Schaue dich um'' sagte die Stimme und Cole gehorchte. Er wusste er würde es bereuen, wenn er sich genau umsah, doch er tat es.

Okay graue Wände. Nein nicht nur graue Wände. Dort war noch etwas anders. Etwas dunkles, was aussah wie eine Hand, die nach unten verwischte. Dunkelrot. Sein Blick wanderte nach unten und was er dort sah, ließ seinen Magen umdrehen. Er spürte wie seine Magensäure die Speiseröhre hochwanderte und sich übergab.

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