Erleichtert stöhnte der Gefangene auf. Klar er saß hier immer noch fest im diesen feuchten verrotteten Raum. Doch wenigstens musste er nicht mehr die Anwesenheit dieses gestörten Mannes ertragen.
Cole hatte ihn nicht gesehen, doch wenn er überlegte wollte er das auch gar nicht. Allein schon seine Stimme verbreitete ihm eine Gänsehaut über den kompletten Körper und ließ ihn die Haare zu Berge stehen.
Jetzt da seine Augen geöffnet waren, schaute er an sich hinunter. Jetzt wusste er, was ihn fesselte. Kühle Eisenketten schlangen sich wie eine Python um seinen Körper und drückten sich schmerzhaft in seine Haut.
Die Erleichterung, die er eben noch gespürt hatte, platzte wie eine Seifenblase und ließ nur wieder Hoffnungslosigkeit zurück.
Er würde hier nie rauskommen. Es war einfach hoffnungslos. Gegen die Eisentür hatte er keine Chance, geschweige denn seiner Fesseln und sonst gab es auch keinen Ausweg. Warum also noch um irgendwas Mühe geben? Klar eben hatte er versucht ruhig zu sein und seinen Entführer bei Laune zu halten. Aber auch nur, weil er Angst vor dem Tod hatte.
Noch nie hatte er wirklich darüber nachgedacht, wie der Tod sein würde. Wie es wäre, dem Tod ins Auge zu blicken und zu wissen, dass man im nächsten Moment von ihm mit den knochigen Händen umarmt, an seinen schwarzen Umhang gedrückt, und dann mit ihm ins Dunkle gehen würde.
Würde es ganz schnell gehen, dass er vielleicht nur einen kurzen Schmerz in der Kehle oder in der Brust spürte und dann wäre es vorbei? Oder würde sich sein Tod ziehen wie ein Kaugummi und er musste Leiden, weil sein Entführer das offenbar Spaß machte. Ja er war sich sicher. Seinem Entführer verbreitete es Vergnügen ihn zu quälen oder etwa nicht?
Das waren eindeutig zu viele Fragen in seinem Kopf. Zu viele Gedanken, die ziellos rumwirbelten und doch konnte er nicht aufhören nachzudenken.
Der Gefangene warf einen kurzen Blick auf die Leiche, wandte ihn aber direkt wieder ab. So wie es aussah würde er wahrscheinlich den schmerzhaften, quälenden Tod erleben.
Wie lange war es nun schon her, seit der Psych den Raum verlassen hatte? Wann hatte Cole das letzte Mal Tageslicht gesehen?
Plötzlich erfasste den Jungen blanke Wut und Hass auf alles. Er windete sich stark und aggressiv in den Fesseln und spürte wie sein Kopf heiß wurde. Er spürte, wie die Fesseln noch tiefer in sein Fleisch schnitt, aber das war ihm egal. Am liebsten würde er alles was ging zerstören. Sachen durch die Gegend werfen, kurz und klein schlagen und seinen Kopf an die Wand hämmern, doch die Fesseln hielten in davon ab. Leider. Lieber wurde er gewalttätig, als hier verrückt zu werden.
Warum ist er so blöd gewesen und ist dem Geräusch gefolgt? Warum sind seine Eltern nicht zu Hause gewesen? Hätte ihn nicht jemand warnen können?
Nein.
Das hätte niemand. Aus Wut versuchte er schon die anderen die Schuld zu geben. Doch er wusste, dass er selbst Schuld war. Er war so blöd und ist nicht schlafen gegangen. Er war der Dummkopf, der hinausgegangen ist und direkt in die Falle tappte.
Er war so dumm. So naiv. Wie konnte er nach all den Warnungen denken, dass ihm nichts passieren würde? Der Hass wuchs nur noch mehr. Je mehr er nachdachte, desto bewusster wurde er sich, dass er eigentlich in Ruhe zu Hause sitzen und irgendetwas anderes machen könnte als gefangen und voller Selbsthass hier in diesem Drecksloch zu sitzen, wenn er einfach drinnen geblieben wäre.
Immer noch aggressiv in den Fesseln windend, spürte er, wie ihm alles wehtat und er nachließ. Wütend schrie er so laut er konnte seine Wut raus, doch der Schrei hallte von den grauen Wänden wieder, wie ein Echo und wiederholte seinen Schrei.
Als Cole schon dachte, es würde nichts passieren, sprang die Tür so weit auf, dass sie laut gegen die Wand knallte und kurz darauf das Geräusch ertönte, was schon die ganze Zeit Gänsehaut auf die seinem Körper verbreitete.
Das kalte triumphierende Lachen.
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Du bist als nächstes dran
Mystery / Thriller,,Du musst wissen, ich finde es aus irgendeiner Art erregend, die Menschen leiden zu sehen. Wie sie unter Qualen leiden. Es gibt mehrere Phasen. Zuerst hoffst du, dass es nur ein Traum ist. Du willst einfach nur aufwachen und dem Traum entfliehen kö...