恐怖 ● 𝔸𝕠𝕞𝕚𝕟𝕖 𝔻𝕒𝕚𝕜𝕚

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恐怖

Angst

Ich hatte Angst.
Oft sogar, wenn ich ehrlich zu mir selbst war.
Ich hatte Angst vor vielen Menschen zu reden, fürchtete mich vor Menschenmengen und würde mich niemals trauen, eine fremde Person anzusprechen, wenn es nicht dringend notwendig war.

Introvertiert, schüchtern, unauffällig, Mauerblümchen, Angsthase oder Schisser.
Das waren Begriffe, die ich oft hatte hören müssen; selbst von meiner Familie.

Seufzend sah ich aus dem Fenster der Schule, beobachtete wie der Himmel dunkler wurde und die Straßenlaternen eingeschaltet wurden.
Nur langsam setzte ich mich in Bewegung, um zu der Sporthalle zu gelangen, in der der Basketballclub trainierte.

Es war nicht so, dass ich dort hin wollte.
Vielmehr musste ich und hatte es schon zu lange vor mir hergeschoben.
Eine Stunde um genau zu sein, die ich damit verbracht hatte, einsam im Klassenzimmer zu üben und mir Ausreden einfallen zu lassen, warum ich es nicht schaffen würde.

Mein Lehrer hatte mich gebeten, nein, er hatte mir befohlen Aomine Daiki Schulaufgaben zu bringen, die er versäumt hatte.

Aomine Daiki.
Mein Herz hämmerte laut gegen meinen Brustkorb, als ich an diesen Namen dachte.
Ich kannte ihn nicht gut, hatte nie mit ihm gesprochen und doch gehörte ich zu eben jenen Mädchen, die einen crush auf ihn hatten.

Ja, einen crush.
Denn verliebt war ich nicht.
Das war, zumindest aus meinen Augen, ein Unterschied.
Ein Crush war jemand, den man süß oder anziehend fand.
Verliebt war man, wenn man starke Gefühle für jemanden hegte und nicht nur das Aussehen, sondern auch die Person dahinter liebte.
Aomine kannte ich zu schlecht, um das behaupten zu können.

Schwer schluckend betrat ich die Halle, wurde von dem quietschen der Schuhe und dem prallenden Geräusch eines Balles begrüßt.
Unsicher wanderte mein Blick umher, suchend nach jemanden, dem ich die Zettel in die Hand drücken konnte.
Aomine hatte ich zwar schnell ausmachen können, das war auch nicht sonderlich schwer, aber ich wusste, dass mein armes Herz ein Gespräch mit ihm nicht auf die Reihe kriegen würde.

"Oh? Kann ich dir helfen?",erklang eine sanfte Stimme, woraufhin ich zusammenzuckte und zu der Quelle sah.

Momoi.
Ich kannte nur ihren Nachnamen, wusste aber wer sie war und das sie oft mit Aomine unterwegs war.
Erleichtert nickte ich, ging auf sie zu und hielt ihr den Blätterstapel hin.

"Das sind Unterlagen für Aomine-kun, Sensei bat mich sie ihm zu bringen.",erklärte ich meine Answesenheit.

Ihre rechte Augenbraue zog sich nach oben, ihr Klemmbrett sank mit ihrer Hand und ein kurzes Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus.

"Ich bin nur nicht Daiki.",entgegnete sie, hob ihre freie Hand und zeigte auf den großen Spieler, der eher gelangweilt auf dem Feld stand.

"Wenn du die Unterlagen Daiki bringen solltest, dann solltest du sie ihm auch geben.",setzte sie fort, sah von dem Spieler aus wieder zu mir.

Meine Wangen erwärmten sich, ich schüttelte meinen Kopf und sah sie flehend an.
"Ich meine...Aomine spielt doch gerade! Ob du sie ihm gibst oder ich, das ist Sensei sicher egal. Bitte?",fragte ich, ihr die Zettel abermals entgegen haltend.

Sie seufzte, nahm mir den Stapel ab und wandte sich dem Spielfeld zu.

Ich war erleichtert.
Wirklich, mehr als nur erleichtert.
Doch als ich gerade die Kurve kratzen wollte, um so schnell wie möglich nach Hause zu gelangen, erklang die laute Stimme der Managerin.

"Daiki! (N/N) hat dir deine Hausarbeiten gebracht, du Faulpelz!",schrie sie hinüber.

Kurze Stille, die ich nutzte um über meine Schulter hinweg auf das Feld zu sehen.
Sämtliche Aufmerksamkeit, die erst auf Momoi gelegen hatte, wanderte nun zu mir.

Peinlich berührte schnappte ich nach Luft, nickte kurz aus reiner Höflichkeit und verließ fluchtartig die Halle.

Die abendliche Kälte schlug mir ins Gesicht, der Wind umspielte meine Haare und ich schaffte es , wieder einigermaßen eine normale Gesichtsfarbe anzunehmen.

Nie, wirklich nie wieder würde ich diese Halle betreten.
Etwas fragwürdig war es ja schon, dass Momoi meinen Nachnamen gekannt hatte.
Ich kannte zwar auch den ihren, aber sie war wie ein bunter Papagei unter Tauben und fiel auf, allein schon ihre extrovertierte Art machte sie bekannt.
Wieso sie also jemanden wie mich kannte?

Kopfschüttelnd trat ich durch das Schultor, zog meine Jacke enger und trat den Weg nach Hause an.

Es war dunkel, kalt und es war kein Schwein unterwegs.
Dementsprechend bekam ich Panik, als ich merkte wie mir jemand folgte.
Aus meinem Gehen wurde ein schnelles Gehen, daraus ein Joggen und schlussendlich rannte ich um mein Leben.
Mein Verfolger ließ nicht locker, was mir die Tränen in die Augen trieb.

Gottverdammt, so wollte ich nicht sterben!
Diese Angst, die meine Knochen hinauf kroch, war ganz anders wie die Angst, wenn ich vor der Klasse sprach.
Es war furchtbar.

Als mein Verfolger immer näher kam und schlussendlich mein Handgelenk packte, schrie ich panisch auf und kniff die Augen zusammen.

"(N/N)...? Gah, wein doch nicht, du Zwerg...",brummte eine mir bekannte Stimme.

Zögernd öffnete ich die Augen, schniefte leise und sah die Person, alias meinen Verfolger, an.
"Aomine?"

Seufzend ließ er mein Handgelenk los, zog die Augenbrauen in die Tiefe und murrte leise.
"Du hast immer zu viel Angst, Zwerg. Also sei so gut und bleibe in meiner Nähe, sonst verliere ich dich noch, klar?"

 Also sei so gut und bleibe in meiner Nähe, sonst verliere ich dich noch, klar?"

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Kuroko no basket Oneshot's Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt