グレー ● 𝕂𝕦𝕣𝕠𝕜𝕠 𝕋𝕖𝕥𝕤𝕦𝕪𝕒

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グレー
Grau

Ich war vieles.
Aber bei weitem nicht perfekt.

In manchen Fächern war ich gut, in anderen schlecht.
Ich war weder super extrovertiert, noch unglaublich introvertiert.
Nicht wunderschön, aber trotzdem zufrieden mit mir selbst.

Wenn man es so sah, war ich durchschnittlich.
Total normal, langweilig und nichts besonderes.
Eine von vielen.

Ich hatte nicht eine Fähigkeit, von der ich behaupten könnte, dass ich super gut in ihr war und andere damit überragte.

Ich war einfach...ich.

Trotzdem wünschte ich mir, dass ich einzigartig war. Vielleicht war das reines Wunschdenken oder Träumerei, doch was wenn ich doch jemand besonderes war?
Was, wenn ich nur selbst nicht sah, dass ich mehr Wert hatte, als ich glaubte?

Seufzend schrieb ich die letzten Stichpunkte der Tafel ab, klappte mein Heft zu und sah aus dem Fenster.
Es war bereits später, die Schule hatte offiziell geendet und nur jene, die Clubaktivitäten hatten, waren noch anwesend.
Ich für meinen Teil hatte den Unterricht mit Tagträumen verbracht, weswegen ich länger geblieben war, um es wenigtens in mein Heft zu übertragen.

Einem Club war ich auch nicht beigetreten.
Es war nicht so, dass ich kein Interesse daran hatte, meine Freizeit mit anderen Schülern zu verbringen und so Freundschaften zu schließen...aber ich war auch nicht wirklich angetan davon, noch länger hier zu sein um dann in der Nacht meine Hausaufgaben zu machen.

"Ah, (L/N).",wurde ich von der Seite aus angesprochen.

Perplex zuckte ich zusammen und sah zu Kuroko, einem Klassenkameraden, der sich wohl mal wieder angeschlichen hatte.
Verflixter Junge.

"Hallo, Kuroko.",begrüßte ich ihn, verstaute mein Heft in meiner Tasche und erhob mich.
Schließlich wollte ich allmählich nach Hause.
Doch Kuroko sah mich weiterhin an, musterte mich und schien etwas zu wollen, weswegen ich in meiner Bewegung inne hielt und zu ihm sah.

Stille.
Nur das leise Ticken der Uhr.

Seufzend rieb ich mir meinen Nasenrücken, was ein Kerl, wirklich.
Anfangs hatte ich gedacht, er sei wie ich.
Normal, langweilig.
Falsch gedacht.
Er war ein Geist, perfekt im Erschrecken und ein grandioser Basketballspieler.

"Gibt es etwas, Kuroko?",erkundigte ich mich, eine Augenbraue in die Höhe gezogen.

"Oh, ja. Ich wollte dich fragen, ob du mit mir zum Hanabi Fest gehen möchtest. Kagami und der Rest werden auch da sein, aber ich wollte dich trotzdem fragen.",erklang seine ruhige Stimme.

Seufzend schulterte ich meine Tasche, schüttelte sacht den Kopf und ging an ihm vorbei.
"Danke, aber nein. Geh lieber mit deinem pinken Kanarienvogel hin, sie ist schön. Verstehe mich nicht falsch, Kuroko. Ich mag dich, aber ich denke nicht, dass so ein Fest etwas für Leute wie mich ist.",beantwortete ich seine Frage.

Es war verwunderlich, dass er mich überhaupt fragte. Natürlich fühlte ich mich geehrt und mein Herz hatte einen kurzen Sprung gemacht, allerdings war ich ein pessimistischer Realist.

"Du bist auch schön, (L/N) und ich denke schon, dass du da hin gehörst...zu mir gehörst. Bitte?",versuchte der kleine Schlumpf es abermals, während er in schnellen Schritten mir folgte.

"Kuroko, wie bitte? Vergleiche mich nicht mit dir. Du bist wundervoll, athletisch und clever. Ich bin nur ich, langweiliger grauer Matsch, der weder auffällt, noch besonders ist.",murrte ich, zog meine Schlappen aus und tauschte sie mit meinen Straßenschuhen.

"Ich bin nicht wirklich athletisch...",murmelte der Junge leise, bevor er lauter weitersprach.
"Und ich finde, dass du etwas besonderes bist. Du bist du, (L/N), aber genau das mag ich an dir. Lass mich dir zeigen, was ich in dir sehe."

Unsicher sah ich zu Kuroko.
Er sah mich ernst an, streckte seine Hand zu mir aus und wartete geduldig.
Der Basketballer meinte es ernst.
Seine Komplimente waren aufrichtig.

Vorsicht nickte ich, nahm seine Hand an und lächelte schwach, was er mit einem Lächeln seinerseits erwiderte.

"In Ordnung, Tetsuya."

Kuroko no basket Oneshot's Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt