POV Marie
Ich komme mit meinem Bruder im Krankenhaus an. Dieser Idiot, der meinte, Geisterfaher spielen zu müssen und in meinen Bruder hineinzufahren. Im Wartebereich sehe ich, dass eine Krankenschwester in die Notaufnahme rennt. Ich schaue wieder zur Tür und sehe Henning. Ich springe auf und laufe auf ihn zu. Er nimmt mich sofort in den Arm und ich fange an, zu weinen. ''Hey Marie, was machst du hier? Was ist passiert?'' Fragt der Mann mit rauer Stimme. Ich versuche, ihm alles zu erzählen, doch bekomme keinen Ton raus.
Im Hintergrund geht die Tür auf, was ich nicht wirklich mitbekomme. Mein Blick flackert zu Henning. ''Er ist gefahren, natürlich zu schnell. Ich war hinter ihm und es kam ihm ein Auto entgegen, was gar nicht hätte sein dürfen. Wir waren doch auf der Autobahn und dann.. dann.. dann hat es geknallt. Ich habe ihn noch schreien hören..'' Stottere ich und schlucke den Kloß runter, der sich in meinem Hals bildet. Die Krankenschwester, die vorher an uns vorbei gelaufen ist, spricht mich plötzlich an. Wann ist sie wieder gekommen? ''Entschuldigen Sie bitte, ich weiß nicht, in welcher Verbindung Sie zu dem jungen Mann stehen, der gerade angekommen ist. Doch er ist nun in guten Händen.'' Ich löse mich von Henning. ''Danke, er.. er ist mein Bruder." Gebe ich ihr als Antwort. Ich bin wieder in meinen Gedanken und bekomme gar nicht mit, dass sie noch mit den anderen spricht.
Ich komme erst wieder zu mir, als Henning sich ganz von mir löst, um auf einen der anderen beiden Männer zu zugehen. Ich schaue mich das erste Mal richtig im Wartebereich um und sehe dort einen jungen Mann mit langen, blonden Haaren. Er sieht bedrückt aus, ich glaube dass das Malte ist. Von ihm hat Henning schon mal etwas erzählt. Dann müsste der andere also entweder Chrissi oder Sevi, so nennt er die zumindest, sein. Ich gehe auf ihn zu und setze mich neben ihn.
''Hey, du bist Malte, richtig?'' Frage ich leise. Er nickt und aus einem mir unbegreiflichen Grund fange ich an, zu weinen. Es ist einfach zu viel gerade und ich weiß nicht, wie ich das verabeiten soll. Ich bemerke eine Hand auf meiner Schulter und wie sich auf meinem ganzen Körper eine Gänsehaut bildet. Ich zucke zusammen und schaue in seine Augen. In seine wunderschönen Augen. Mein Herz schlägt schneller und für einen kleinen Augenblick, einen winzigen Moment, ist Julian vergessen.
''Nicht weinen, sonst fange ich auch wieder an.'' Höre ich von der wunderschönen Stimme welche Malte gehört. ''Tut mir leid, ich mache mir einfach nur Sorgen um meinen Bruder. Er ist so ein Trottel. Warum muss man auch immer so rasen, kein Wunder, dass er nicht rechtzeitig reagieren konnte.'' Schimpfe ich traurig. Ich habe wieder die Bilder vor meinen Augen. Maltes Arm legt sich vorsichtig um mich. Ich weiß nicht, warum aber irgendwie gibt es mir Kraft und ich habe das Gefühl, ihm auch
Hennig POV
''Sevi, ich benötige einen Rat von dir.'' Er nickt und kommt auf mich zu. ''Was gibts?'' Fragend schaut er mich an. Ich gehe mit ihm ein paar Schritte weiter, um außer Hörweite von Malte zu sein. ''Sollten wir nicht lieber Chrissis Vater bescheid geben?'' Frage ich ihn. Sevi guckt mich mit großen Augen an, da Chrissi und sein Vater seit Ewigkeiten keinen Kontakt mehr zu einander haben. ''Ich würde das Chrissi überlassen, ehrlich gesagt. Lass ihn das entscheiden, wenn er wieder wach ist..'' Bekomme ich als Antwort von dem Größeren. Ich nicke, das ist nämlich eine gute Entscheidung. Kein Wunder also, dass ich bei wichtigen Sachen immer nach seiner Meinung frage. Sevi ist und bleibt einfach wie ein großer Bruder für mich.
''Ich weiß, es kommt unpassend, aber du guckst die Krankenschwester so an, wie du früher Sophie immer angeschaut hast..'' Spricht er zögerlich zu mir. Sophie.. meine erste große Liebe. Die erste richtige Beziehung, meine Pochahontas. Ich schlucke. ''Bevor oder nachdem wir uns getrennt haben?'' Versuche ich die Tatsache zu untertuschen. ''Wie in eurem glücklichsten Moment.'' Murmelt Sevi. Ich bin sprachlos. Wie kann er mir das so sagen? Ich kenne diese Frau noch nicht mal und soll sie wie Sophie anschauen. Sophie ist eine Frau über die ich erst seit Kurzem 100% hinweg bin. Wenn ich sie sehe, tut es nicht mehr weh. Umso mehr erschreckt es mich, dass ich Sine anscheinend so anschauen soll.
''Ich weiß gerade nicht, was ich mit dieser Information anfangen soll. Du weißt, wie das mit mir und Sophie verlaufen ist und dass ich erst seit Kurzem wirklich für was Neues bereit wäre. Ich kann sie ja schlecht nach der Nummer fragen und da.. Weiter komme ich nicht, da die Tür zum Wartebereich auf geht und Sine durch gestürmt kommt.
''Er ist wach. Er hat nach einem Malte gefragt und dann nach Henning und.. ehmm, irgendwas mit S... Sören glaube ich.'' Gibt sie von sich. Ich muss anfangen, zu lachen. SÖREN. ''Ehm, ich heiße Severin, aber du darfst mich ruhig Sören nennen.'' Fing er an, selbstironisch zu lachen.
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SÖÖÖREN, einfach nur SÖÖÖREN
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Freitagabend mit Henning May
ФанфикDiese Geschichte erzählt die Vorgeschichte zu dem Lied „Ausgehen" Christopher Annen muss nach einem kleinen Unfall am Freitagabend in die Notaufnahme, Henning begleitet ihn natürlich so wie die andern beiden jungen Männer. Sie werden im Warte Bereic...