Kapitel 2

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Der Tag lief überraschend gut für Lillie.
Marinette stellte ihr in der Pause alle anderen vor, darunter Alya, Rosé und Juleka.
Die neue Schülerin hatte ein gutes Gefühl und freute sich schon darauf, vor allem mit den Mädchen gut befreundet zu sein.
Die Gruppe Klassenkameradinnen saßen auf einer Bank. Um genau zu sein, saßen Rosé und Juleka.
Lillie, Marinette und Alya standen davor.

Alya war die beste Freundin der Schwarzhaarigen. Sie hatte eine große, schwarze Brille auf und wellige braun-rote Haare. Ihr gesamtes Auftreten passte perfekt zu ihr. Ihr Orange-kariertes Shirt, mit der Jeans und schwarz-weißen Sneakern schrieen quasi: „Ich bin Alya und ich betreibe den Ladyblog!"
Sie sah wirklich aus wie eine Journalistin. Da fehlte nur noch das Kamerateam.

Rosé und Juleka hingegen konnten verschiedener gar nicht sein. Rosé hatte sehr kurze, blonde Haare mit riesigen, strahlend blauen Augen. Sie war recht klein und trug ein pinkes Kleid.
Juleka allerdings, hatte lange schwarze Haare, mit violetten Strähnen, welche die Hälfte ihres Gesichts bedeckten und passend dazu, trug sie ein komplett schwarzes Outfit.

Lillie musste sich jedoch eingestehen, dass die beiden ziemlich süß nebeneinander aussahen. Sie standen sich sehr nahe. Das war klar.

Die gesamte Mittagspause wurde Lillie mit Fragen von ihren frisch ergatterten Freundinnen durchlöchert, die sie gar nicht alles beantworten konnte.

„Wie war es in London zu Leben?"
„Was genau tanzt du?"
„Hast du die Queen getroffen?"
„Was machen deine Eltern?"
„Du tanzt Ballett? Das ist ja der Wahnsinn!"
„Ich muss unbedingt mal ein Tanzoutfit für dich designen, darf ich?"
„Das gelbe Kleid steht dir toll, aber hast du schon einmal darüber nachgedacht Rosa zu tragen?"
„Oder vielleicht eher Schwarz?"

„Aber eine Frage hab ich noch und- AHHH", schrie Marinette auf einmal, lief komplett rot an und versteckte sich zwischen Alya und Juleka, welche selbst erschrak.

Verwirrt warf Lillie einen Blick in die Runde und sofort bekam sie eine Antwort von Alya: „Nicht wundern. Sie dreht immer so durch, wenn Adrien in der Nähe ist."

„Adrien Agreste, oder?", fragte Lillie sicherheitshalber, was durch einstimmiges Nicken bestätigt wurde.

„Ja, das bin ich", ertönte plötzlich eine Stimme hinter ihr welche durch ein Quieken von Marinette begleitet wurde.

Lillie drehte sich sofort um und blickte in das Gesicht des bekannten Models. Seine wuscheligen, blonden Haare umrahmten sein recht rundes, weiches Gesicht. Ja, kein Wunder, dass dieser Typ als Model bekannt geworden ist. Trotzdem war alles an ihm relativ normal. Ein einfaches schwarzes Shirt mit drei Streifen, ein einfaches, weißes Hemd darüber und eine einfache Jeans. Alles schien unspektakulär, bis auf die Orangefarbenen Turnschuhe der Agreste Marke. Jedoch fand Lillie das absolut nichts schlimm, denn sie hatte die gleichen Schuhe, nur in Hellblau.

Sie lächelte ihn an und reichte ihm gelassen die Hand: „Hallo Adrien, ich bin Lillie."

„Freut mich sehr dich kennenzulernen!", meinte er freundlich und schüttelte ihre Hand.

Er blickte in die Runde und begrüßte alle, kicherte aber besonders, als er Marinette halb hinter der Bank versteckt sah.

„Hallo Marinette, ich hab letztens deinen Instagram Beitrag gesehen, das Design für dein neues Kleid sieht echt gut aus!", meinte er aufmunternd.

Die junge Designerin stammelte mit hochrotem Kopf: „Hah, danke das Kleid ist für dich, äh, du bist für mich. Nein, nein, das Kleid ist für mich. Ja. Genau."

Daraufhin setzte sie sich besiegt neben Rosé auf die Bank und beschäftigte sich mit ihrem Blazer.

Daraufhin widmete sich Adrien wieder Lillie zu und beäugte sie kurz.
„Das ist mir jetzt etwas unangenehm, aber ich muss das von dir wissen. Du warst die Hauptrolle bei Tschaikowskis Schwanensee, nicht wahr? In London!", fragte er etwas zaghaft und grinste verlegen.

Sofort stöhnten alle auf und tuschelten wild untereinander.

Sofort versuchte Lillie alle zum Schweigen zu bringen und zischte: „Ja, das bin ich. Bitte macht einfach kein großes Ding draus, ich kann sowas echt nicht leiden."

Einvernehmliches Murmeln.

„Mein Vater und ich waren da. Also, Nathalie und ein Tabelt und ich. Du warst echt wahnsinnig gut", meinte Adrien leise und zeigte einen Daumen nach oben, bevor er sich anschließend verabschiedete, um mit einem Klassenkameraden etwas essen zu gehen.

Mit einem Seufzen drehte sich Lillie wieder um und wurde mit Blicken durchlöchert.

Mit verdrehten Augen meinte sie: „Leute, ich hab's doch gesagt. Ich mag sowas ni-"

„Hey, wir finden es mega cool, dass du an dieser Schule und sogar mit uns in einer Klasse bist! Uns ist egal, ob du berühmt bist. Nicht wahr Ladies?", unterbrach sie Alya und wurde durch alle anderen bekräftigt.

Sofort entspannte sich Lillie und lächelte alle froh an.

„Danke, ich hätte nie gedacht, dass ich hier so coole Menschen treffe", sagte die Neue völlig überrascht.

„Aber Marinette, was war das denn gerade?"

Sofort weiteten sich ihre blauen Augen und ihr war die Unsicherheit ins Gesicht geschrieben.

„A-also ich, äh... naja...", stotterte sie vor sich hin und blickte nervös, hilfesuchend um sich herum.

Alya seufzte und erklärte schlicht und einfach: „Sie steht total auf Adrien und bekommt in seiner Gegenwart keinen richtigen Satz raus."

Rosé legte zur Unterstützung eine Hand auf Marinettes Schulter, welche bedrückt auf ihre Ballerinas starrte.

Nun fühlte sich die Tänzerin schlecht gefragt zu haben. Sie kniete sich vor Marinette nieder und meinte aufmunternd: „Wir kriegen den Typen schon dazu, dass er sich Hals über Kopf in dich verlieben wird. Nicht war, Girls?"

„Du gehörst jetzt zu uns!", rief Rosé und umarmte Lillie überstürzt, was dazu führte, dass sich alle auf sie warfen.

Mission: Marinette braucht mehr Selbstvertrauen hat soeben gestartet.

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Miraculous - New WaveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt