„Lucky Charm!", rief Ladybug verzweifelt, als sie auf eine Hilfe hoffte. Doch das Einzige was kam, war eine Gabel.
Panisch starrte die Superheldin auf den Gegenstand und versuchte irgendwie eine Lösung zu finden.
Vergeblich.
Sie hatte jeden ihrer Verbündeten geholt, um gemeinsam gegen die neue Bedrohung zu kämpfen. Jedoch half nichts. Absolut nichts.
Solch eine starke Gegnerin hatte Ladybug noch nie gesehen. Sie konnte sich nicht einmal ansatzweise vorstellen, wo der Akuma versteckt ist oder ob Hawk Moth überhaupt mit im Spiel war.
„Mylady, wir sollten schnell verschwinden, wir haben keine Chance!", keuchte nun Chat Noir neben ihr auf. Sie kannte ihn so nicht. Er war immer dafür alles zu geben, aber sogar ihr Partner wusste, dass diese Gegnerin zu stark war.
Alle ihrer Verbündeten versuchten sie anzugreifen, doch die meiste Zeit wichen sie den mächtigen Feuerattacken aus. Die rote Heldin hoffte bloß inständig, dass keiner schwerer verletzt wird.
Ohne zu zögern rief Ladybug: „Rückzug! Kommt alle her!"
Sofort wurde sie von ihren Superhelden Freunden umgeben. Alle waren hier. Rena Rouge, Carapace, Ryuko, Viperion und sogar Queen Bee.
„Das ist doch lächerlich! Einfach nur lächerlich!", zischte die Trägerin des Bienen Miraculous.
Nun kam auch Viperion, mit der Kraft die Zeit 5 Minuten zurückzudrehen, besorgt zu Wort: „Ich hab's wirklich oft genug versucht, ich finde keine Möglichkeit sie zu besiegen!"
Alle redeten durcheinander und brachten Ladybug nur noch mehr aus der Fassung. Sie wusste doch immer einen Weg. Doch diese Situation überforderte sie. Sie hatte absolut keine Ahnung was sie machen konnte, geschweige denn wie sie Paris retten sollte. Diese rote Frau, sie war anders, als jeder andere Gegner, den Ladybug mit ihren Verbündeten schon erfolgreich besiegte.
Die neue Superschurkin stand nur mit einem eiskalten Blick vor den jungen Helden und starrte ihnen in die Seelen.
„Ok, ich hab vielleicht-", setzte Ladybug an, wurde jedoch prompt unterbrochen.
„Phoenix!"
Alle drehten sich um, um die Sprecherin zu identifizieren und entdeckten schon wieder jemand völlig neues.
Blue Marlin verlor keine Zeit und sprang vom Gebäude nebenan hinunter und landete direkt neben Ladybug.
Sie warf ihren langen, braunen Zopf elegant zurück und blickte erst die Gabel in Ladybugs Händen und dann ihren Dreizack an.
„Offenbar bin ich wohl heute dein Glücksbringer, Ladybug", meinte Londons Superheldin ohne auch nur mit der Wimper zu zucken und stellte sich vor die ganze Truppe, welche perplex und misstrauisch hinterher blickten.
Nun setzte Phoenix zum sprechen an. Ihre Stimme war genauso kalt wie ihr Blick und obwohl sie sich komplett rot kleidete und mit Feuer kämpfte, fror bei ihrem Ton beinahe alles ein.
„Blue Marlin. Ich hätte nicht gedacht dich hier anzutreffen."
„Das kann ich nur zurückgeben. Ich hab ehrlich gehofft, du hast es dir anders überlegt, ich hab mich schon an den Ruhestand gewöhnt", meinte die blaue Heldin ernst, ihre Waffe fest in den Händen.
Nun bröckelte die Fassade der Schurkin ein wenig, als sie in einem bedrückten Ton antwortet: „Meine Liebe, du weißt genau, dass ich das nicht kann. Ich werde erst aufhören, wenn ich habe, was ich will."
Sofort senkte Blue Marlin ihren Dreizack und ging ein paar Schritte auf Phoenix zu. Das Geflüster hinter ihr ignorierte sie gekonnt. Sie wusste genau, was sie tat und kämpfen brachte nichts mehr.
„Ich hab dir das Angebot schon einmal gemacht. In London, vorm Big Ben, weißt du noch?"
„Ich hab's einmal gesagt und ich werde es nochmal sagen: Lass uns zusammen arbeiten und die Welt zu einem besseren Ort machen!"
Ein bittersüßes Lachen entwischte Phoenix, als sie auf den Boden starrte.
„Warum glaubst du, dass ich in Paris bin?" fragte Phoenix, ohne auf die Superheldin einzugehen.
Als keine Antwort kam, fuhr sie fort: „Ich bin hier, um mir Verbündete zu holen. Hawk Moth, um genau zu sein. Er will Ladybugs und Chat Noirs Miraculous', ich will deins. Und ich werde mir nehmen was mein ist, auch wenn Blut an meinen Händen kleben wird."
Plötzlich ging Phoenix in Flammen auf und Blue Marlin wusste, dass sie ihrer Pflicht wieder nachgehen muss. London war bloß der Anfang und in Paris muss es enden, um jeden Preis.
„Verdammt nochmal..."
Ein Räuspern holte die junge Superheldin zurück in die Realität, als sie sich zu den misstrauischen Superhelden umdrehte.
Ladybug fragte hart und direkt: „In Ordnung, wer bist du?"
Mit offenem Mund starrte Blue Marlin sie an und meinte schon fast lachend: „Du hast keine Ahnung wer ich bin? Sag mal, schaust du überhaupt Nachrichten?"
Bevor Ladybug etwas erwidern konnte, klinkte sich Rena Rouge ein: „Äh, Ladybug? Das ist Blue Marlin, sie ist Londons Superheldin. Phoenix und sie bekämpfen sich schon seit Jahren."
„Danke, da kennt wohl zumindest eine die Fakten", meinte die blaue Superheldin.
Nun nahm sie sich einen Moment und musterte Paris' Helden. Sie waren alle erst frisch dabei und hatten ihre Kräfte noch kaum trainiert, vor allem da alle Miraculous' schon gefährlich blinkten. Sie verwandelten sich bald zurück. Jedoch musste sie sich eingestehen, dass mit sehr viel Training und Disziplin aus allen starke Helden werden könnten.
Ihr Blick blieb auf Viperion hängen und sofort weiteten sich ihre tiefblauen Augen.
„Verdammt Phoenix!", rief Blue Marlin und hastete hinüber zu ihm.
Bevor er wusste, wie ihm geschah, gab sie ihm einen leichten Stupser mit ihren Dreizack, woraufhin eine kleine, rote Flamme zum Himmel hinaufstieg und verpuffte.
„Was... Was war das denn?", fragte er verwundert und blickte Blue Marlin direkt an.
„Ein Mara Mal. Damit markiert Phoenix ihr nächstes Opfer. Du hast Glück gehabt, dass ich da war. Das wäre sonst sehr schnell, sehr hässlich geworden."
„Aber ihr solltet alle verschwinden, ihr verwandelt euch gleich zurück und ich glaube nicht, dass ihr eure Identitäten preisgeben wollt. Schon gar nicht mir gegenüber", erinnerte die Superheldin wissend.
Sofort brach Panik auf und alle verschwanden nach und nach.
Ladybug war die Letzte.
„Mylady komm schon! Du verwandelst dich zurück!", rief Chat Noir schon im Rennen.
Kurze Stille.
„Ich vertraue dir absolut gar nicht", zischte die rote Superheldin und verschwand so schnell, wie ihre Worte verblassten.
Ein Seufzen entwischte Blue Marlin, als sie sich umdrehte und auf die Stelle starte, auf welcher Phoenix noch einige Momente vorher stand.
„Kann es hier eigentlich noch anstrengender werden?"
🌊
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Miraculous - New Wave
FanficLillie Blanché - Eine berühmte Tänzerin aus London zieht mit ihrer Familie in Frankreichs bekannteste Metropole: Paris - die Stadt der Liebe. Neue Schule, neue Freunde, neue Beziehungen. Alles läuft gut für die gebürtige Engländerin, bis sie ihre...