4.

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Jungkook wachte aufgrund von Jimins lauten Klopfen an seiner Tür auf, was den Prinzen dazu verleitete ungeduldig zu stöhnen.

"Was ?", rief er, hatte Schwierigkeiten seine müden Augen an das Sonnenlicht zu gewöhnen.

"Es ist beinahe zehn Uhr, Sir. Der König möchte die Prinzessin in zehn Minuten begrüßen", informierte Jimin höflich, ehe er das Geräusch von sich entfernenden Fußschritten hörte, wodurch Jungkook annahm, dass der Bedienstete seinem Bruder einen Besuch abstatten wollte.

Der Prinz spürte wie ihm das Herz in die Hose rutschte, als er sich daran erinnerte, dass die nordkoreanische Familie heute Morgen ankommen sollte. Beim Gedanke die Prinzessin in weniger als zehn Minuten zu treffen wurde ihm schlecht, da nun seine schlimmsten Albträume Realität wurden und Jungkooks Position als Prinz an größerer Bedeutung erlangen würde.

Ein Teil von ihm drängte ihn dazu vor seinem Leben zu fliehen, doch jedes mal hatte ihn etwas zurückgehalten. Vielleicht weil wegrennen bedeuten würde, dass er seinen Bruder nie wieder sehen könnte, auch wenn er wusste, dass Yoongi stets weiterhin hinter ihm stehen würde, wenn er sein Leben als Prinz aufgeben würde.

Das Duo hatte noch nie in den royalen Lebensstil hineingepasst. Moral und Verantwortung waren zwei Charaktereigenschaften, die ein adliger Mensch besitzen sollte, doch dies konnte man nicht von den zwei Jungs behaupten.

"Jungkook-ah ?", hörte er eine bekannte Stimme, gefolgt von einem Klopfen, "Bist du bereit ?"

"Fast, Seokjin", Jungkook eilte aus seinem Bett uns zog sich schnell die Kleidung über, die Jimin ihm letzte Nacht auf den Tisch herausgelegt hatte, "Gib mir eine Minute."

Jin brummte skeptisch und erkannte den Ton des Jungen sofort, welcher noch sehr verschlafen und rau war. Er schaute auf seine Uhr und verfluchte Jungkooks Verspätung innerlich.

"Du musst dich beeilen. Sie sind schon fast hier."

Jungkook antwortete aufgrund des unwohlen Gefühls, dass sich in seinem Bauch angelegt hatte, nicht. Für einen kurzen Moment starrte er in den Spiegel und ging sich durch die dunklen Haare, ehe er die Tür aufriss und dem Älteren gegenüberstand.

"Theoretisch gesehen könnte ich dir befehlen für mich zu lügen und zu sagen, dass ich verschwunden bin", murmelte der Prinz nüchtern, sah aus dem Augenwinkel jedoch noch Jins hartes Funkeln, "Du könntest nicht einmal ablehnen, weil ich der Prinz bin."

"Wenn du mich das fragen würdest, wüsstest du ganz genau, was meine Antwort wäre", erklärte Jin und schüttelte den Kopf über das Verhalten des Jüngeren.

Die zwei eilten durch den Palast auf den Thronsaal zu, wo bereits der König, die Königin und Yoongi warteten. Jungkook atmete tief ein, ehe er leicht seufzte.

"Das ist nicht fair", murmelte er und bekam einen mitfühlenden Blick von Jin, welcher seine Lippen zu seinem Strich gepresst hatte.

Er spürte ein unheimliches Mitleid für Jungkook, wusste genau, wie sehr der Prinz die Vorstellung zu heiraten verabscheute. Er hatte ihn großgezogen seitdem der Junge fünf Jahre alt war, weshalb er nicht anders konnte als eine leichte Wut gegenüber dem Königspaar zu spüren, die ihren Sohn dazu zwangen die Prinzessin zu heiraten.

"Du weißt nie, was passiert, Jungkook-ah", sagte Jin und hielt inne, als sie den Thronsaal erreichten. "Geh da rein und bekomm keine Wutanfälle. Sei höflich", warnte er und tätschelte Jungkooks Kopf, ehe er dabei zusah, wie Jungkook auf die Türen zulief.

Jungkook hielt ein amüsiertes Grinsen zurück, als Jin ihn darum bat "Höflich" zu sein. Er wusste, dass Seokjin bewusst war, dass er genau das Gegenteil tun würde.

"Tut mir leid, dass ich spät dran bin", entschuldigte der Junge sich und funkelte seine Eltern an, die beide auf ihren Thronen saßen.

"Du hörst dich nicht an, als würde es dir leid tun", schnaubte Yoongi, der den sarkastischen Ton bemerkt hatte, auch wenn er nach dem scharfen Funkeln seines Vater ruhig wurde.

"Setz dich, Jungkook", sagte die Königin streng, ehe ihr Sohn gehorchte und auf seinen Thron an der rechten Seite seines Vaters Platz nahm.

"Ich will keine unnötigen Bemerkungen", forderte der König und richtet die Krone auf seinem Kopf, "Ihr wisst, wie viel diese Allianz für beide Königreiche bedeutet. Du wirst nicht derjenige sein, der das hier ruiniert."

Jungkook lachte bitter und schüttelte den Kopf über die Worte seines Vaters. Das war alles, worum er sich sorgte. Sein Königreich bedeutete mehr für ihn als das Glück seines Sohnes.

Er lehnte sich auf seinem Thron zurück und legte sein Kinn auf seiner Handfläche ab. Er schluckte den Kloß in seinem Hals herunter und starrte konzentriert zu den Türen, wartete auf den Moment, in dem diese sich öffnen und die Prinzessin enthüllen würde, die er heiraten sollte.

Seine Sturheit bezüglich der Hochzeit hatte ihn nicht weitergebracht. Er hatte absolut keine Möglichkeit sich dem Willen des Königs zu widersetzen.

Jungkook streckte den Kopf, um einen Blick auf seinen Bruder zu erhaschen, welcher zur linken Seite seiner Mutter saß. Seine Augen waren gefüllt mit Mitleid, da er genau wusste, dass auch er jetzt gerade in Jungkooks Position sein könnte. Der einzige Grund, weshalb ihm das Schicksal der König zu werden erspart blieb, war, dass er der Stiefsohn seines Vaters war und Jungkook derjenige war, der das königliche Blut in sich trug.

"König Jeon", sprach eine unbekannte Stimme, die von einen der Wachen an der Eingangstür kam, "Jennie Kim und ihre Familie sind angekommen."

Nach diesen Worten begann Jungkooks Herz wie verrückt zu klopfen, ein fremdes Gefühl von Nervosität machte sich in ihm breit. Der gefürchtete Moment, den er seit Jahren mied, war endlich gekommen und er hatte absolut keine Möglichkeit ihm diesmal zu entfliehen.

Mit abgehaltenen Atmen fixierte Jungkook seinen Blick auf die vier unbekannten Menschen, die stolz den Thronsaal betraten.

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AHHHH Ich schreib morgen meine erste Abiklausur, I'm kinda nervous idk

ROYALTY | VKOOKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt