6.

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"Wir sind äußerst dankbar hier und heute Abend ein Abendessen mit Euch zu verbringen", erklärte König Jeon und hob sein Glas um anzustoßen. Er erntete Lächeln der Zustimmung von seinen Gästen, welche seiner Tat nachahmten und ihre Gläser hoben, ehe sie darauf warteten, dass der König fortfuhr, "Wir werden außerdem in zwei Tagen einen Ball veranstalten, um Eure Ankunft in unserem Königreich zu feiern. Die Verlobung zwischen Jennie und Jungkook muss als ein zelebriertes Ereignis in Erinnerung bleiben."

Der jüngere Prinz schluckte einen Kloß in seiner Kehle hinunter, zwang sich jedoch zu einem höflichen Lächeln und nickte zustimmend. Innerlich jedoch war Jungkook am brennen vor Wut. Er konnte noch nicht einmal an einen Ball denken, der in Ehren seiner Hochzeit stattfinden sollte, geschweige denn die Tatsache dass seine zukünftige Frau ihm gegenüber saß. Selbst nach einer Stunde in ihrer Gegenwart wollte Jungkook nichts sehnlicher als ihre Gesellschaft loszuwerden, die ihm aufgezwungen wurde. Er hatte einfach kein Interesse an Jennie und die Tatsache, dass er Taehyung nicht aus seinen Gedanken bekam, half ihm nicht ein bisschen weiter.

"Ich kann nicht glauben, dass du so lange so still bleiben konntest", flüsterte Yoongi ihm ins Ohr, während die beiden Könige Details über die bevorstehende Ehe austauschten.

Jungkook saß lediglich mit angespannten Kiefer kerzengerade dar und und ballte unter dem Tisch seine Hände zu Fäusten. Er konnte spüren wie sein Nacken heiß wurde aufgrund von bloßer Frustration und fand es unerträglich seinem Vater dabei zuzusehen, wie er ohne Bedenken die Zukunft seinen Sohnes plante, die in jenem Augenblick Realität wurde.

"Vater", unterbach Jungkook plötzlich und stand auf. "Das Abendessen war absolut unterhaltsam, aber Yoongi und ich müssen uns auf die bevorstehende Jagd morgen vorbereiten. Mit Eurer Erlaubnis."

Die Empathie in seiner Stimme war getränkt in Sarkasmus, auch wenn keine der Könige verstehen zu schien, dass Jungkook schlicht gesehen überall außer an diesem Tisch sein wollte.

"Sehr gut. Ihr seid entschuldigt", sagte der König, nicht ohne Jungkook ein heranlassendes Funkeln zuzuwerfen ehe es jemand bemerkte und seinem Sohn so schweigend vermittelte, dass er sich von Jennie verabschieden sollte. Er wusste nur zu gut, dass Jungkook von selbst nicht einmal im Traum daran gedacht hätte.

"Ich könnte um keine bessere Gesellschaft erbitten", murmelte Jungkook und starrte Jennie an, deren Wangen rot wurde, "Gute Nacht, Jennie."

Yoonig stand sofort auf und murmelte ein hastiges "Auf wiedersehen", zu Hoseok, ehe er seinem jüngeren Bruder hinausfolgte und sie gemeinsam den Saal verließen. Beide hatten während des Abendessens Kopfschmerzen bekommen und konnten die lang ersehnte Freiheit vor den Anwesenden nicht abwarten, mit denen sie den Abend verbringen mussten.

Sobald die Wachen die Türen zu den Fluren geöffnet hatten, stießen Jungkook und Yoongi schwere Seufzer aus und wechselten dunkle Blicke miteinander.

"Ich dachte, ich würde mich mitten drin übergeben", offenbarte Jungkook mit angeekeltem Gesichtsausdruck, "Sie ist so langweilig, Yoongs. Ernsthaft."

Der Ältere nickte zustimmend, spürte immenses Mitleid mit seinem Bruder. "Zuerst dachte ich, der Grund wieso du still geworden bist ist, weil du dich wirklich angezogen zu ihr fühlst", Yoongi schnaubte amüsiert, "Das war, bevor ich realisiert habe, dass sie zu trocken ist um von irgendjemanden gemocht zu werden."

Jungkook biss sich stark auf die Unterlippe, ehe sein Verstand zurück zum blauhaarigen Jungen von vorher wanderte. Er wusste nicht genau was er ihm gegenüber fühlte, doch was er wusste war, dass er mehr über den Bediensteten erfahren wollte.

"Ich muss schlafen und das alles vergessen", murmelte der Jüngere und rieb sich die Stirn. "Außerdem vermisst Jimin dich bestimmt schon. Geh zu ihm und erzähl ihm, wie sehr Hoseok dir geschmeichelt hat", fuhr Jungkook mit einem Grinsen fort.

"Mach das nicht", warnte Yoongi und gab seinem Bruder einen Schub Richtung Schlafzimmer, "Verwechsle schmeicheln nicht mit einer lebensfrohen Person, auch wenn ich von dir nicht einmal erwarte dass du weißt, was lebensfroh ist."

"Du fühlst dich angegriffen, hm ?", spottete der Prinz und lachte ignorant, während er sich auf den Weg zu seiner Kammer machte und Yoongi im Korridor stehen ließ, "Ich sehe dich morgen, Bruder."

Yoongi schüttelte nur den Kopf und machte sich auf die Suche nach seinem Freund, während er realisierte, dass er es gar nicht leiden konnte für so lange von ihm getrennt zu sein. Als der Prinz endlich die entgegengesetzte Richtung einschlug, wurde Jungkook endlich alleine mit seinen Gedanken gelassen, welche nur aus einer Person bestanden.

Kim Taehyung.

Jungkook fand es komisch so überwältigt vom anderen geworden zu sein, gerade weil sie nicht einmal miteinander gesprochen hatten. Er zweifelte, dass Taehyung überhaupt je in seine Richtung geschaut hat, wenn man die Tatsache bedachte, dass er nach seinem Eintritt zwei Sekunden später wieder aus dem Saal geeilt war, nachdem er den König erfolgreich genervt hatte.

Doch dann verstand Jungkook nicht, wieso sein Verstand mit den Jüngeren geplagt wurde. Innerlich verfluchte er sich dafür so interessiert am Jungen zu sein. Letztlich war Taehyung nur ein einfacher Bediensteter und Jungkook war ein Prinz. Irgendwie erinnerte er sich selbst an seinen Bruder, welcher ebenfalls mit einer simplen Begeisterung für Park Jimin angefangen hatte, nur um ihn ein paar Monate später zum ersten Mal auf eine Verabredung einzuladen.

Auf der anderen Seite wusste er, dass er anders als Yoongi war. Erstens interessierte er sich nicht für Jungs. Er hatte sich in der Vergangenheit noch nie zu einem hingezogen gefühlt und der Gedanke mit einem Jungen zusammen zu sein fühlte sich so unnatürlich für ihn an, sodass er nur an Mädchen interessiert sein konnte.

Als der Prinz endlich seine Kammer erreicht gähnte er und bedeckte seinen Mund mit der Rückfläche seiner Hand. Bevor er überhaupt daran dachte Taehyung nahe zu kommen musste er erstmal für ein paar Stunden schlafen, die Begegnung mit der Prinzessin hatte jede Art von Energie aus seinem Körper gezogen und er wollte nichts sehnlicher, als einen klaren Versand, der ihn nicht stresste.

Trotzdem wusste der Prinz bereits, was er aufgrund seiner viel zu großen Neugier morgen tun würde. Auch wenn sein außergewöhnlich großes Interesse am Bediensteten angsteinflößend war, konnte er nicht verstehen warum er nach so kurzer Zeit so fühlte. Er wusste, er würde morgen Kontakt zu Taehyung suchen und herausfinden, wer der mysteriöse blauhaarige Junge wirklich war.

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Things are getting interesting 🌚

ROYALTY | VKOOKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt