ROYALTY | VKOOK

16.

Taehyung starrte Jungkooks davonlaufender Silhouette hinterher, die zurück in das Schloss stürmte, weshalb er sofort Bauchschmerzen vernahm. Es war definitv klar, dass der Prinz verärgert war, weshalb es wahrscheinlich war, dass Jungkook etwas tun würde, was er später bereuen würde. Doch Taehyung war in keiner Position den Prinzen anzuordnen was er tun sollte und was nicht, weshalb er keine andere Wahl hatte als den Jungen gehen zu lassen.

Währenddessen sah der Prinz rot. Er spürte nichts als Zorn. Die Tatsache, dass er König Taehyung angefasst hatte ließen seine Hände vor Wut zittern, nachdem er Taehyungs mit Tränen und lilanen Flecken bedecktes Gesicht gesehen hatte.

Als sich Jungkook den Gästeräumen näherte, beschleunigte er sein Tempo, bis er endlich die Kammer des Königs erreicht hatte, von der er annahm, dass er sich dort befinden würde. Er machte sich nicht die Mühe zu klopfen, sodass der Junge die Tür aufdrückte, hinter welcher sich Hoseok und der König befanden, welche miteinander zu diskutieren schienen.

"Jungkook ?", sagte Hoseok überrascht. Er hob die Brauen, da der Prinz seine Präsenz nicht verkündet hatte, doch der jähzornige Blick auf Jungkooks Gesicht war genug, um Hoseok sofort zum schweigen zu bringen.

"Bastard", sagte Jungkook in einem giftigen Tonfall und stellte sich direkt vor den König. "Wie konntet Ihr Euch es wagen ihn anzufassen ? Wie konntet Ihr nur."

König Kims Gesichtsausdruck war trocken, während er auf den Jungen herunterstarrte und den Kopf schüttelte. "Ich habe nie gewusst, dass die Südländer sich so sehr um ihre Diener scheren", sagte er in einem amüsierten Tonfall. "Wie es scheint, haben wir nicht vieles gemein."

"Ihr könnt anfassen wen auch immer Ihr wollt", korrigierte Jungkook und starrte Löcher in das Gesicht des Königs. "Aber er ist eine Außnahme. Wenn Ihr ein Problem damit habt, dass ich ihn zum tanzen aufgefordert habe, kommt damit zu mir und nicht zu ihm. Nicht er."

Der König blieb still und presste die Lippenn zu einer dünnen Linie. Er fragte sich, wieso Jeon Jungkook, der angeblich selbstsüchtigste Prinz, der jemals gelebt hat, sich so sehr für einen Bediensteten interessierte. Doch nun nahm Hoseok die Gelegenheit und stellte sich als eine Art Streitschlichter zwischen die beiden Männer.

"Wir verstehen. Ich entschuldige mich dafür, dass das Verhalten meines Vaters so viel Missverständnisse hervorgerufen hat. Ich bin mir sicher, so etwas wird niemals wieder vorkommen", sagte er ruhig, auch wenn sein Gesicht nichts als Sorge ausdrückte. "Ist Taehyung in Ordnung ?"

"Ihr tut so, als würde es Euch interessieren", schnaubte Jungkook und trat erneut auf den König zu; ihre Nasen trennte sie lediglich einen kleinen Zentimeter von einander. "Wenn Ihr es Euch erlauben solltet ihn ein weiteres Mal anzufassen, denkt nicht, dass ich davor zurückscheuen werden diese potenzielle Hochzeit abzusagen", warnte er, ehe er Hoseok zu Seite drückte und aus den Zimmer lief, nicht ohne die Tür lautstark hinter sich zuzuknallen.

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"Ich kann nicht glauben, dass du so dämlich bist und die nordische Familie beleidigst!", schrie der König, während sein Körper vor Wut zitterte. "Du bist zu weit mit deinem Verhalten gegangen, Jeon Jungkook. Das ist frevelhaft."

Jungkook hingegen ließ sich von den Worten seines Vaters nicht beeindrucken. Eigentlich spürte er sogar Zufriedenheit. Er war sicher gegangen, dass Taehyung nicht erneut verletzt werden würde, was genug war um nicht auf den verärgerten König zu hören, der seinem Sohn Wort um Wort verletzendere Kommentare zuwarf und die Versuche der Königin und Yoongi ihn zu beruhigen ignorierte.

"Dies war das letzte Mal, dass du gewarnt wurdest. Merke dir meine Worte. Ein weiterer Fehltritt und ich werde dein Leben in die Hölle höchstpersönlich verwandeln", drohte sein Vater und schob seinen älteren Sohn und seine Ehefrau zur Seite.

"Wisst Ihr", begann der Jüngere und starrte seinen Vater herausfordernd an. "Ihr scheint sehr gut in diesem Elternding zu sein, muss ich sagen. Denkt Ihr nicht ?"

"Ich wäre besser wenn ich nicht einen so erbärmlichen Sohn wie dich gehabt hätte", schrie der König, schien noch nicht einmal darüber nachzudenken seine Stimme zu senken. "Jetzt veschwinde verdammt nochmal. Morgen wirst du deine zukünftige Frau auf einen Spaziergang begleiten und wenn ich herausfinden sollte, dass du es auf irgendeine Art und Weise geschafft hast dich davor zu drücken, werde ich nicht zögern diesen mickrigen Diener herauszuwerfen, der für all den Ärger in diesem Palast verantwortlich ist."

Das war genug um den Prinzen zum schweigen zu bringen. Er wusste ein weiteres Wort würde das Fass zum Überlaufen bringen und darin enden, dass er Taehyung zerstören würde. Somit stürmte Jungkook also sofort aus dem Raum und wanderte durch die Palastflure, um seinen Verstand zu beruhigen.

Er hatte sich noch nie jemanden gegenüber so leidenschaftlich verhalten, besonders gegenüber einem Bediensteten nicht. Jungkook scherte sich kaum für jemanden, weshalb die jetzige Realität wie ein Schlag in die Magengrube für ihn war. Der Prinz war stur, die Fakten jedoch waren eindeutig.

Von der Sekunde aus, in der er Taehyung heute Mittag so verwundbar im Garten hat sitzen sehen, wusste Jungkook eines.

Er mochte ihn wirklich und fand ihn in der Tat anziehend. Yoongis Worte hatten ihn mehr die Augen geöffnet, als er dachte. Er hatte erkannt, dass es keinen Sinn machte weiter abzustreiten, dass Taehyung ihn schwach machte.

Natürlich war Jungkook alles andere als begeistert von der Tatsache, dass ihm all seine Macht und Kraft genommen wurde, doch diesmal konnte er einfach nur nachgeben. Der blauhaarige Junge hatte etwas süchtig machendes an sich. Jungkook konnte nicht anders, als jede Sekunde des Tages an ihn zu denken.

Zu sagen, dass der Prinz entsetzt war, war eine Untertreibung. Er hatte fürchterliche Angst vor den Konsequenzen, weshalb er nicht sicher war, ob er dem Jungen sagen sollte, was er fühlte. Doch er wusste, dass ihn früher oder später nichts davon abhalten würde.