Kapitel 3

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„Das ist so ein scheiß Plan", Natasha starrte gebannt an die Decke: "Ich will nicht auf die High School gehen." Mit einem entnervten Stöhnen drehte sie sich zur Seite, um Clint anzusehen, welcher neben ihr im Bett lag. „Ich weiß", erwiderte ihr bester Freund daraufhin zustimmend: "Denkst du ich habe Lust darauf?" „Nein", seufzte sie. Die ganze Situation passte ihr ganz und gar nicht. Scheinbar konnte er genau das aus seinem Gesicht lesen: "Warum hast du Fury nicht gesagt, dass du es nicht machen willst und hast an deinem Standpunkt festgehalten? Schließlich warst du in diesem Alter bereits mit deiner Grundausbildung fertig." „Ich weiß, aber dann hätte ich das vor allen sagen müssen und du weißt, dass ich das nicht kann", erklärte sie: "Ich spreche nicht gerne darüber." „Ja, ich weiß und das musst du auch nicht, wenn du es nicht möchtest", er griff nach ihrer Hand und drückte sie sanft. „Außerdem müsst ihr da ja auch durch und ich kann euch doch nicht alleine lassen", ein kleines Lächeln zuckte über ihre Lippen: "Und vielleicht ist die High School ja doch gar nicht schlimm, wie ich es mir vorstelle."

„Erwarte dir besser nicht allzu viel davon", erwiderte Clint und auch er grinste leicht: "Es gibt nicht umsonst so viele richtige Teenager, die keine Lust auf die High School haben." „Dann helfen wir wohl besser mal darauf, dass unser momentaner Zustand nicht von allzu langer Dauer ist", kommentierte sie seine Worte: "Ich finde es nämlich immer noch merkwürdig so eine junge Version von dir zu sehen." Sie konnte sich ein leichtes Lächeln nicht verkneifen. Sie hatte Clint im Rahmen einer Mission kennengelernt, als sie beide noch jünger gewesen waren, doch dieser Anblick war auch für sie etwas Neues. „Denkst du ich nicht?", lachte er ebenfalls: "Ich wundere mich jedes Mal ein wenig, wenn ich zu dir rüberschaue." „Aber wir beide sind uns doch einig dabei, wen es am schlimmsten getroffen hat, oder?", fragte Natasha in leicht mitleidigem Tonfall, musste sich ein Grinsen allerdings verkneifen. Clint ging es die nicht anders: "Definitiv, Steve."

Sofort nickte Natasha und versuchte ein leichtes Lachen zu unterdrücken. Ihn hatte es mit Abend am härtesten Getroffen und wirklich lustig war das nicht – das wussten sie beide. Allerdings war es schwer sich die plötzliche Verwandlung von dem Steve vor dem Serum, den sie heute Morgen gesehen hatten, zu dem Steve, den sie kannten, vorzustellen. Bei dem Gedanken wurde sie etwas ernster: "Es ging ihm echt nicht gut." „Vielleicht sollte ich mit ihm zu Friseur gehen und versuchen zumindest seine gewohnte Frisur wieder herzustellen", schlug der Bogenschütze vor: "In dem emotionalen Zustand können wir ihn nämlich nicht einfach so zur Schule gehen lassen." Kurz dachte sie darüber nach und nickte dann: "Vielleicht ist das gar nicht so eine schlechte Idee. Schlag ihm das später doch mal vor."

Einen Moment lang schwiegen sie, als würden sie beide über Steve nachdenken. Dann erhob Clint die Stimme jedoch wieder und wechselte das Thema: "Apropos Aussehen, hast du gesehen, wie Bucky und Tony dich vorhin angestarrt haben, als du reingekommen bist?"

Natasha rollte mit den Augen. Auch ihr war aufgefallen, dass beide Männer ihre Aufmerksamkeit aus irgendeinem Grund auf sie gerichtet hatten, als sie ihre nervigen Streitereien zumindest für einen Moment bei Seite gelegt hatte. „Ja, leider", antwortete sie seufzend. Clint grinste sie amüsiert an, während er leicht mit den Augenbrauen wackelte: "Läuft da etwa was mit den beiden, wovon ich nichts weiß." „Was? Nein, auf keinen Fall", sofort schüttelte sie vehement den Kopf: "Komm nie wieder auf so eine Idee, Barton." „Aber du musst schon zugeben, dass die beiden als Teenager auch nicht schlecht aussehen", er stupste sie mit dem Ellenbogen leicht in die Seite. „Nein", sie drehte sich wieder auf die Rücke, um seinem Blick auszuweichen: "Und selbst wenn, ist es mir nicht aufgefallen." Clint begann zu lachen: "Ja, klar, Romanoff."

Seiner Stimme war deutlich zu entnehmen, dass er ihr kein Wort glaube und auch sie wusste, dass ihre Worte nicht der Wahrheit entsprachen. Natürlich war es ihr nicht entgangen. Jedoch hatte sie es nicht für den richtigen Moment gehalten sich damit zu beschäftigen und wollte auch mit Clint nicht darüber sprechen.„Ich sage dir, dass einer von beiden dich früher oder später angraben wird", sagte Clint herausfordernd. „Auf keinen Fall", lehnte sie ab: "Das wird auf keinen Fall passieren." „Sag das lieber nicht zu früh, Nat", erwiderte Clint darauf nur: "Man weiß ja nie, was noch so passieren kann."

Younger | AvengersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt