Younger | Avengers

Kapitel 6

„Warte, das heißt da ist jemand?", Überraschung stand Peters ins Gesicht geschrieben. Damit hatte er nicht gerechnet. Ganz und gar nicht. Niemals hätte er erwartet, dass Tony Stark, der sich selbst nur allzu gerne selbst als Womanizer bezeichnete, mal mehr für jemanden empfinden würde, als einfaches, körperliches Verlangen. Und mit so etwas wie romantischen Gefühlen hatte er ganz und gar nicht gerechnet. Außerdem war er nicht davon ausgegangen, dass er dann auch noch so offen damit umgehen würde.

„Das habe ich nicht gesagt", erwiderte Tony daraufhin auch schon und brachte Peter damit dazu seinen letzten Gedanken zu revidieren. Scheinbar war er damit doch nicht so offen, wie es im ersten Moment erschienen war.
„Wäre es nicht so, hättest du es nicht erwähnt", argumentierte Peter daraufhin und wackelte mit einem breiten Lächeln mit den Augenbrauen: "Wenn du es mir nicht sagst, fühle ich mich gezwungen zu raten."
„Oh Gott, bitte tu das nicht", Tony schüttelte vehement den Kopf. Mittlerweile waren sie ganz vorne in der Schlange und die Lunchladies füllten die Teller der beiden, woraufhin Tony mit einem Naserümpfen antwortete. Fester als er es gewollt hatte, stieß Peter ihn warnend mit seinem Ellenbogen in die Seite, woraufhin dieser ihn mit leicht verengten Augen ansah.
„Du bist echt unmöglich", flüsterte Peter ihm zu, während sie weiter gingen.
„Du wirst es nicht glauben, aber du bist nicht der Erste, der das sagt", erwiderte Tony, woraufhin Peter sich ein Augenrollen zu verkneifen versuchte: "Du wirst es nicht glauben, aber das kann ich mir tatsächlich vorstellen."

Geradewegs steuerten sie auf einen der freien Tische zu und ließen sich daran nieder.
„Die anderen haben gesagt, sie kommen gleich", Tony stellte sein Tablett vor sich ab und griff nach seiner Gabel.
„Sehr gut, dann habe ich ja genug Zeit, um zu raten", auf Peters Lippen erschien ein zufriedenes Lächeln: "Also, kenne ich die Person?"Tony ignorierte seine Frage einfach und begann stattdessen in seinem Essen herumzustochern. So konnte er vielleicht zumindest noch ein wenig Schadensbegrenzung betreiben, nachdem er den Fehler gemacht hatte vor Peter damit raus zu platzen, dass es jemanden gab, der sein Interesse tatsächlich erregt hatte. Zumal er sich diese Tatsache selbst nicht erklären konnte. Normalerweise war er niemand, der überhaupt an so etwas, wie romantische Gefühle dachte.

Die Verwandlung in einen Teenager hatte aber vielleicht mehr verändert, als die Dinge, die offensichtlich zu bemerken waren, wie die Tatsache, dass Steve wieder ein asthmatischer Lauch war. Denn erst seit er auf wundersame Weise wieder zum Teenager geworden war, verspürte er plötzlich diese völlig neuen Gefühle in Bezug auf eine Person, die er vorher bereits gekannt hatte und genau deshalb hatte es ihn auch, wie ein Schlag getroffen, als er diese Person plötzlich mit völlig neuen Augen gesehen hatte. Zwar hatte die Person bereits bei ihrem ersten Treffen seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen, doch die darauffolgenden Ereignisse hatten dies deutlich geschmälert.

„Das nehme ich mal als ein ‚Ja'", mit diesen Worten holte Peter ihn wieder aus seinen Gedanken.„Was? Ich habe dazu doch gar nichts gesagt. Wie kann das also eine Bestätigung sein?", Tony sah den Jungen verwundert an, während er seinen Unterkiefer vorschob. Auch, wenn es ihm in dieser Situation ganz und gar nicht gefiel und sein Stolz sich deshalb in Grenzen hielt, bemerkte er, dass Peter scheinbar von ihm gelernt und seine Taktiken übernommen hatte. Doch wer konnte es ihm auch verdenken? Immerhin war er ein Meister, wenn es darum ging zu bekommen, was er wollte. Er spürte, wie sich ein zufriedenes Lächeln anbahnte und lenkte seine Aufmerksamkeit deshalb lieber wieder auf das Problem.
„Du hast aber auch nicht ‚nein' gesagt", Peter zuckte mit den Schultern und führte seinen Gedankengang fort: "Und da du dich gerade so sehr aufregst, schätze ich, dass ich recht habe."

Tony gefiel gar nicht in welche Richtung dieses Gespräch sich entwickelte. Zwar vertraute er Peter und er wäre einer der wenigen, bei denen es ihn nicht unbedingt oder zumindest weniger stören würde, wenn er davon erfuhr, doch konnte der Junge hin und wieder ziemlich ungeschickt sein und mit Dingen herausplatzen, die nicht für jedermanns Ohren bestimmt waren. Deshalb wäre es ihm am liebsten, wenn nicht einmal Parker davon wusste.