𝙸 𝚕𝚘𝚟𝚎 𝚢𝚘𝚞 | 𝙳.𝚂.

𝙴 𝙸 𝙶 𝙷 𝚃

Lange ist es her, seitdem Daniel und ich uns gesehen haben. Wir haben ab und zu geschrieben, aber wir beide waren einfach zu beschäftigt mit unseren Jobs. Es ist schon 4 Jahre her, dass wir die Schule abgeschlossen haben, aber trotzdem sind die Gefühle für ihn nie weniger geworden. Am Anfang haben wir uns so oft es geht getroffen aber mit der Zeit wurden die Treffen, sowie unser Kontakt, immer weniger. Ich habe nur angefangen ihn zu vermissen und ständig an ihn zu denken, wenn ich mal nicht so viel zu tun hatte. Ich arbeite als Krankenschwester und nebenberuflich bin ich noch Songwriterin. Also komplett anders als das was Daniel und die Jungs sind. Die fünf Jungs haben eine Band namens Why dont we gegründet und sind heute einfach extrem erfolgreich. Ich bin mehr als stolz auf sie, dass sie durch harte Arbeit ihr Ziel erreicht haben. Sie haben es mehr als nur verdient. Nun sitze ich hier in einem Café, wo Daniel und ich uns treffen wollten, mit einer Tasse Kaffe und schaue in die Gegend. Aufgeregt bin ich schon, denn ich hab mir endlich vorgenommen, ihm von meinen Gefühlen zu erzählen. Ich bin schon 21 Jahre alt. Langsam ist es einfach zu kindisch. Und trotzdem habe ich Angst, wie er reagieren wird. Ich mein, wir haben uns so lange nicht mehr gesehen. Das mit Olivia hat er auch nach 3 Wochen beendet, was mich um ehrlich zu sein erleichtert hat. Aber danach habe ich auch nichts mehr von einer neuen Freundin mitbekommen. Ich mein, wir hatten knapp 2 Jahre keinen so wirklichen Kontakt. Nur ab und zu mal Smalltalk. Ob er sich stark verändert hat? Ich hab halt wirklich nur Bilder über Instagram gesehen und ich muss zugeben, Blond stand ihm extrem gut. Mit der Zeit wurde es aber denke ich zu einem grau und als wir letztens geschrieben haben, meinte er, dass er nun eine neue Haarfarbe hat. Ich hab versucht es aus ihm heraus zu quetschen, aber er hat es mir nicht gesagt, also habe ich mir jede mögliche Haarfarbe an ihm vorgestellt. Am Ende kommt er mit einem grün oder rot an. Bei ihm weiß man nämlich nie. Doch lange kann ich nicht mehr darüber nachdenken, da mir plötzlich die Augen zugehalten werden. Lachend nehme ich seine Hände runter und umarme ihn zur Begrüßung. ,,Hey! Omg! Rosa? Dein ernst?" Er erwiedert meine Umarmung und drückt mich fest an seinen Oberkörper. ,,Ja, wie findest du es?" Kritisch sehe ich den Jungen vor mir an.
,,Hmm... weiß nicht. Ich denke ich muss mich daran gewöhnen." Lachend setzt er sich auf den Platz gegenüber von mir. ,,Wie geht's? Ist irgendwas Spannendes in deinem Leben passiert? So als Krankenschwester." Ich schüttel schulterzuckend und gelangweilt meinen Kopf. ,,Nope." ,,Und deine Songs?" Neugierig mustert er mich aus seinen immer noch wunderschönen blauen Augen.
,,Naja, bis jetzt wollten sie nur eher unbekannte Sänger, aber wer weiß, wie groß sie noch werden." Mit einwenig Hoffnung sehe ich zu dem rosahaarigen jungen Mann.
,,Schon mal ein Anfang!" ,,Ja." Mit einem Lächeln nehme ich noch einen Schluck meines Kaffes. ,,Und bei dir so?" ,,Nun ja, zur Zeit nehmen die Jungs und ich eine Pause, aber arbeiten immer noch an einem neuen Album. Das warten wird sich definitiv lohnen! Vorallem sind die Fans so süß!" Während er das erzählt, strahlt sein ganzes Gesicht nur von Freude. Man sieht ihm an, dass er seinen Job liebt. ,,Freut mich das zu hören." Wir reden noch einige Zeit über Gott und die Welt. Das Thema Diana und Zach kommt auch mal vor, indem wir hauptsächlich darüber reden, dass die beiden einfach ein perfektes Paar sind. Die beiden sind einfach mal länger als 3 Jahre zusammen. ,,Es ist schön dich wieder zu sehen Daniel." Er lächelt mich an und nickt zustimmend. ,,Finde ich auch." Nervös schaue ich auf die leere Tasse vor mir. Jetzt werde ich es ihm sagen. ,,Ehm Daniel da gibt es etwas, dass ich dir schon lange sagen möcht-" sofort werde ich von ihm unterbrochen. ,,Warte! Ich als erster!" Er lächelt mich breit an und sieht so aus als würde er auf jemanden warten. Seine Augen erhellen sich, als plötzlich eine junge Frau auf unseren Tisch zu kommt. Sie ist ungefähr so groß, wie Daniel und hat wunderschöne hellbraune, beinahe gelbe, Augen, die mit ihren schwarzen Haaren und ihrer leicht braunen Haut perfekt harmonieren. Sie ist dünn und hat definierte Kurven. Ihre vollen Lippen und ihre leicht rosa Wangen, worauf ich Sommersprossen entdecken kann, runden alles ab. Sie ist einfach eine bildhübsche Frau. Sie gibt Daniel einen Kuss und setzt sich neben ihn an den Tisch. Sie verschränken ihre Hände miteinander und beide lächeln mich an, sodass ihre weißen Zähne zum Vorschein kommen. Das zu sehen, verleiht mir mehr Schmerzen als zuvor und ich hab das Gefühl, dass mein Herz droht in tausend Teile zu zerspringen. ,,Amalia, das ist Elena." Mit einem verwirrten aber freundlichen Lächeln, blicke ich zu ihr. ,,Hey." Gebe ich von mir, was sie ebenfalls erwidert. ,,Daniel? Sollen wir es ihr direkt sagen? Ich kann nicht mehr warten." Höre ich sie sagen. Mit Neugier in meinen Augen sehe ich die beiden abwechselnd an.
,,Was sagen?" Er atmet tief aus und sieht mir direkt in die Augen. Er hat wieder dieses Strahlen in den Augen. ,,Elena ist nicht nur meine Freundin, sondern verlobte und in einem Monat auch meine Frau." Wenn sein Lächeln nicht eben schon breit genug war, dann ist es jetzt sicherlich noch breiter. Mit gespielter Freude sehe ich die beiden an, jedoch blutet mein Herz immer mehr. Es ist, als wären hundert Messer gleichzeitig in mein Herz gerammt worden. Und wenn es nicht vorher schon zersprungen ist, dann ist es jetzt kein Herz mehr, sondern nur noch Einzelteile von einem. Jede Hoffnung, wurde mit diesem Satz aus seinem Mund erloschen. ,,Das... freut mich!" Noch nie musste ich so stark mit den Tränen kämpfen, wie in diesem Moment.
,,Danke. Ich wollte es dir schon eher sagen aber es gab nie den richtigen Moment."
,,Ja, du hast keine Ahnung, wie nervös und aufgeregt er war. Er hat mir viel von dir erzählt Amalia." Sie zwinkert mir zu. Ich lache gequält auf. ,,Ach hat er das?" Verwirrt sieht sie mich an. ,,Ja natürlich! Du bist seine beste Freundin! Ich hab dich schon gemocht, obwohl ich dich nicht kenne." Daraufhin lächel ich sie einfach an. Zu was anderem bin ich nicht in der Lage. ,,Jaja. Aber was wolltest du mir vorher sagen?" ,,Oh ehm- ach weißt du, jetzt wo ich darüber nachdenke ist es nicht wichtig." So als würde er es mir nicht ganz abkaufen, sieht er mich an und nickt langsam. Wir reden noch ein wenig, wobei eigentlich sie oder Daniel reden und ich einfach nur nicke oder knapp antworte.
,,Okay, war schön dich endlich kennenzulernen. Hoffentlich sehen wir und bald wieder und wenn dann spätestens bei der Hochzeit." Sie reicht mir einen Brief, wahrscheinlich die Einladung zur Hochzeit, den sie eben aus ihrer Tasche geholt hat und steht dann zusammen mit Daniel auf. Er umarmt mich noch zum Abschied und verschwindet dann mit ihr. Ich starre einfach auf seinen, nun leeren, Platz und dann auf die Einladung direkt vor mir. Plötzlich staut sich in mir eine so enorme Wut auf mich selbst auf, sodass mein Fuß wie von selbst gegen den seinen Stuhl tretet. Nun finden die Tränen den Weg meine Wangen hinunter und ich fahre mit meinen Händen durch meine Haare, wodurch ich sie nur durcheinander bringe, was mir völlig egal ist. Ich habs komplett vermasselt. Es ist viel zu spät. Er wird heiraten.