McKenzie."
Lange ertrug sie es nicht im gedimmten Licht des Hauses und der Jugendlichen, die ihr Buh-Rufe nach jaulten. Wer hätte es auch?
Sie rutschte neben mir durch. Ich hatte zu lange mit Molly Blicke gewechselt. Einschüchtern brachte bei diesem Geschöpf nichts. Sie war ein Biest und nur aufgeblasen ,falsch. Mit rosa Perücke und schwarzen Pumps bis zum ausgestopften Busen. Was hatte ich an ihr gemocht?
"McKenzie", schnappte ich aus meinen Gedanken und rannte dem unschuldigen Mädchen nach. Sie hatte diese Blamage nicht verdient. Sie hatte das Ganze nicht verdient. Sie hatte jemanden wie meinen jüngeren Bruder Joshua verdient, der nett genug war und jede Frau mit seiner liebevollen Art und Weise zu seiner machte und nicht durch eine Wette.
Verzweifelt hetzte ich ihr nach.
Ich musste mich erklären. Sie durfte nicht nur nach Mollys Aussage urteilen.
Ich hatte nicht gewonnen. Ich hatte verloren, überhaupt wenn ich sie jetzt aus meinen Augen ließ.
"McKenzie!" Ich konnte sie am Armgelenk aufhalten, noch bevor sie es zu ihrem Auto geschafft hatte.
Hilfesuchend hielt ich sie trotz ihres Protestes an ihrem Handgelenk fest.
"Lass mich los", schluchzte sie. Mein Herz zog sich einfach schmerzlich zusammen. Es verursachte einfach nur eine geringe Luftzufuhr und ließ mich in der Sekunde erstarren.
Ihre Fäuste auf meiner Brust spürte ich nicht. Irgendwann trat mein Unterbewusstsein ein und hielt mit aller Kraft ihre Hände mit meinen gefangen.
Schluchzend fiel ihr Kopf auf meine Brust. Minuten verweilten wir in dieser Position.
"Babe."
"Nenne mich nicht, Babe."
Ich ließ mir nichts anmerken. Ich würde sie immer 'Babe' nennen. So hatte ich sie immer genannt. Seit dem Moment, wo sie ungehalten im Five Guys Drive In zum Grunzen begonnen hatte. Dabei war der Witz nicht einmal lustig gewesen. Ich hatte ihn von einer Zeitung aufgeschnappt.
"Eine Wette Noah?"
Ich schloss bei der erschütternden Wahrheit meine Augen. Mein Mund fühlte sich staubtrocken an. Ich musste es dennoch versuchen.
"Ich weiß."
"Nichts weißt du."
Sie konnte sich aus meinem Handgriff befreien. Ihre Tränen waren zwar getrocknet, doch ich konnte die Enttäuschung sowohl in ihren Augen als auch in ihrer Haltung sehen.
"Weißt du, wie es sich anfühlt? Wurdest du jemals verarscht, Noah? Ich bezweifle es." Ihre Stimme brach und ich kam mir so hilflos vor.
Meine Hand glitt durch meine Haare.
Ungewiss starrte ich auf sie herab. Ich trat zwar vor, doch sie wich dieselbe Anzahl an Schritte zurück.
"Lass mich einfach in Ruhe, Noah. Du hattest deinen Spaß." Sie verzog ihr Gesicht um ihren Worten eine Note zu geben.
"Die ach so leichtgläubige McKenzie. Verlor ihr Herz an den heißen Bad Boy Noah. Glückwunsch. Ich wurde zum Idioten des Jahrhunderts."
Ihre Haare wehten im Wind, als sie sich abrupt zu ihrem Auto wandte, und ich war gezwungen, ihr hinterher zu rennen.
"McKenzie, hör mir zu."
"Lass mich in Ruhe, Noah."
"War ich eine Wette?" ihre dunklen Augen trafen auf meine, sie saß mittlerweile in ihrem Auto.
Mir fiel es schwer, doch wenn ich sie von meinen Gefühlen überzeugen sollte, dann musste ich ehrlich zu ihr sein.
"Ja, warst du."
"Mehr gibts dazu nicht."
"McKenzie." Meine Hand schnellte vor durch das offene Fenster zum Zündschloss des Autos und entzog ihren Schlüssel.
"Wenn du diese Schlüssel haben willst, dann musst du mir zuhören."
Meine Stimme klang fest und duldete keine Widerrede.
"Du warst eine Wette, ja ok, aber du hast dich wie keine Wette angefühlt. Molly hatte die Idee, dass du dich in mich verlieben solltest. Aber Mollys Idee hatte nicht beinhaltet, dass ich mich dabei verliebe."
"Du lügst." war das Einzige, was sie darauf sagen konnte.
"Ich verstehe schon. Du glaubst mir nicht. Aber eines kannst du dir sicher sein. Ich bereue es nicht. Keine Sekunde."
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Short StoryNoah Alliston war ein grundlos gefürchteter Badboy der Highschool. Er tauschte Mädchen wie Unterhosen aus und trampelte zusätzlich noch auf ihren Gefühlen. Womit er dabei nicht gerechnet hatte? Mit einer Wette. Einer Wette, wo er tatsächlich sein...