Nachdem alle Zellen vergeben wurden, schmiss der Wächter das Klemmbrett weg und stand von seinem Stuhl auf. ,,Dann mal los in euer gerechtes Zuhause.'' Der erste Wächter verließ als erster den Raum, während die Sträflinge ihm folgten. Ganz hinten lief wieder der andere Wächter und achtete darauf, dass keiner aus der Reihe tanzte.
Während einer nach dem anderen in seine Zelle gebracht wurde, kam irgendwann auch Taehyung dran. Zusammen mit den letzten beiden Häftlingen, mit denen er angekommen war, sah er die Zelle, in welcher er wohl die nächsten Jahre hocken würde. Sie war klein, schien trüb und hatte nur ein kleines Fenster, ganz oben an der Wand. ,,Willkommen'', sagte der Wächter, welcher vorne war nur noch, ehe er die Tür öffnete, Taehyung am Arm nahm und rein schubste. Hinter dem Studenten wurde die Tür sofort wieder zu gemacht und zur Sicherheit auch abgeschlossen.
Ohne ein weiteres Wort zu sagen, liefen die zwei Männer in blau weiter und brachten die letzten zwei Häftlinge weg, während Taehyung nun wirklich in seiner kleinen Zelle stand. Schon jetzt fühlten sich die vier Wände bedrohlich und einengend an. Er wollte jetzt schon am liebsten weg!
Nach dem der 24 Jährige einmal tief durch geatmet hatte, wagte er sich, die Zelle genauer anzusehen. Rechts stand ein kleiner Schreibtisch, vor ihm war ein Waschbecken mit Spiegel, in dem er sich gerade sah und worüber das kleine, einzelne Fenster war und links von ihm befand sich ein Hochbett. Das Bett unten sah bewohnt aus, weswegen Taehyung kurz schluckte. Er war nun wirklich nicht alleine hier - oder?
Das Bett, vor welchem er sich hingestellt hatte, war unten bezogen. Die Decke war zerknüllt, das Kissen irgendwo in der Mitte der Matratze. Das war sicherlich nicht so gewollt. Stutzig sah er sich nochmal um - hier jemanden nicht zu sehen, war eigentlich unmöglich. Und obwohl er wohl einen Mitbewohner hatte, war niemand in der Zelle zu sehen. Vielleicht war sie ja arbeiten? So wie Taehyung mitbekam, musste er wohl am Vormittag und Nachmittag arbeiten. So sicherlich auch sein Zellengenosse.
Eigentlich freute sich Taehyung ein wenig, alleine zu sein. So konnte er erstmal alles auf sich wirken lassen. Durchatmen. Und alles verdauen. Dies war definitiv besser, als gleich seinem Mitbewohner alias Tod ins Auge zu sehen. Einigermaßen hatte der junge Mann noch Hoffnung - vielleicht war sein Zellengenosse ja genauso harmlos wie er selber? Oder vielleicht hegte er kein Interesse in Stress? Alles schien möglich - leider verstand man unter allem möglichen auch das schlechte.
Taehyung entschied sich, die freie Zeit sich zu nehmen, um erstmal sein Bett, welches wohl das obere war, zu beziehen. Denn die Bettwäsche wurde einfach nur lieblos ans Bettende seiner Matratze gelegt und nicht direkt bezogen. Er war natürlich hier nicht im Hotel.. Das war ihm bewusst. Dennoch war dieses herzlose Verhalten hier, absolutes Neuland für ihn.
Er kam aus einem sehr aufmerksamen und herzlichen Haushalt. Seine Familie war sehr liebevoll, weswegen er sich auch immer gut mit seinen Eltern verstanden hat. Egal was war, er konnte immer offen mit ihnen reden und sie tolerierten auch viel an ihrem Sohn. Auch seine Homosexualität war kein Problem für die beiden, obwohl die Umstände eher weniger in Südkorea gesehen wurden.
Seufzten setzte Taehyung sich an den Bettrand seines Bettes und ließ die Beine runter purzeln. Er vermisste seine Eltern jetzt schon.. Er würde nie vergessen, wie das Gesicht seiner Eltern aussah, als sie von der Anklage erfahren hatten. Taehyung hatte nie etwas mit illegalem zutun, noch weniger hatte er Gesetze gebrochen. Umso größer war der Schock bei den beiden, welche Taehyung aber dennoch unterstützten. Sicherlich waren sie enttäuscht, obwohl sie an Taehyungs Unschuld zu glauben schienen..
Der 24 Jährige vertiefte sich in seinen Erinnerungen, die er mit den beiden hatte. Seine Hoffnung war groß, die beiden wenigstens jede Woche einmal sehen zu können.. Während Taehyung Tag träumte, bemerkte er gar nicht, wie die Zelle geöffnet wurde und erst als jemand sich vor ihm stellte, kam er aus seiner Träumerei raus..
Schwarze Locken.
________________________
LETS GO!

DU LIEST GERADE
Sexual Tension ᴳᴳᵁᴷᵀᴬᴱ
Fanfiction,,Ich bin unschuldig!'' - ,,Das sagen sie hier alle.'' Kim Taehyung wurde zu unrecht zu einer Haftstrafe verurteilt und muss diese nun aussitzen. Dennoch will er dies nicht auf sich sitzen lassen - er will ausbrechen. Doch dies schafft er nicht alle...