Chocolate Eyes

Shadow Of The Day

Linkin Park

Sicht Lucia:

Am nächsten Morgen ertönt um Punkt 6:30 Uhr mein Spotify Handy Wecker.
Ich habe es geschafft, den Soundtrack der "Die drei ???" Hörspielen als Klingelton einzustellen, da ich diese so sehr liebe.

Ich stöhne, nehme mein Handy in die Hand und stelle den Alarm aus.

Dann aber wundere ich mich über mein Kissen das komplett feucht ist.

Und auf einmal verspüre ich brennende, stechende Schmerzen an meinem linken Arm.

Ich ziehe meinen Arm unter der Bettdecke hervor und erschrecke.
Riesige "Kratzer" zieren auf ihm und sind verdammt auffällig.

Sofort erinnere ich mich an den gestrigen Tag, der einem Alptraum geglichen hatte.

Seufzend richte ich mich auf und laufe wie ein Zombie schlaftrunken ins Bad um mich fertig zu machen.

Im Bad angekommen schaue ich erstmal in den Spiegel und erschrecke mich erstmal vor mir selber.

Ich habe echt tiefe Augenringe und meine Arme sehen alles andere als gesund aus.

Ich ziehe mir Jeans, meinen geliebten Linkin Park Pulli und die Nike Jordans an, die mir mein Bruder zum 16. Geburtstag besorgt hatte, da er wusste, wie toll ich die Dinger fand.

Ich hielt inne.

Eine kleine Träne kullerte über meine Wange.
Ich konnte meine Augen nicht von diesen Schuhen abwenden.

Auf einmal befand ich mich am Tag meines 16. Geburtstags.

In meinem Kopf sah ich meinen Bruder, wie er komplett nüchtern auf mich zukam, nachdem ich aufgestanden war.
Nur er war wach.

Er kam auf mich zu und zog mich in eine innige Umarmung.

Leise flüsterte er mir ein ,,Alles Gute zum Geburtstag, Lieblingsschwester!" ins Ohr.

Es war die schönste Umarmung meines Lebens.

Dann drehte er sich um uns brachte eine Schachtel zum Vorschein.
Eine Schuhschachtel.
Inklusive Nike Haken.

Ich schaute ihn ungläubig an.

,,Los, öffne sie!" sagte er voller Vorfreude, gespannt auf meine Reaktion.

Ich öffnete die Schachtel und was war drin?
Die schönsten Schuhe der Welt, die ich mir ewig gewünscht hatte, aber so teuer gewesen waren, dass ich sie mir nicht selber kaufen konnte.

Ich schaue auf.

Es war eine unglaublich schöne und gleichzeitig traurige Erinnerung.

Ich weiß mittlerweile, wie viel mein Bruder bei seiner Ausbildung verdient hatte.
Auf jeden Fall so wenig, dass er auf die Schuhe ewig gespart haben musste.

Nur damit er mich an meinem 16. Geburtstag überraschen und mir ein Lächeln ins Gesicht zaubern konnte.

Er wusste nämlich, dass unsere Eltern an meinem Geburtstag arbeiten würden und so morgens mir keiner von ihnen gratulieren oder sonst was konnte.

Außerdem war er um 5 Uhr morgens aufgestanden, um den Tisch zu dekorieren und mir ein Frühstück zu machen.

Es war der erste Tag nach mehreren Monaten, an dem er komplett nüchtern war und dieser Zustand hielt sogar mehrere Wochen.

Mein Gesicht ist wieder voller Tränen.
Ich hatte es nie richtig realisiert, da er immer in einem schrecklichen Zustand gewesen war doch... Ich liebe ihn.
Mehr als alles andere.