Chocolate Eyes

No Time To Die

Billie Eilish

*Triggerwarnung*

Sicht Lucia:

*eine Woche später*

Jetzt ist eine Woche vorbei.
Eine Woche voller Ereignissen.
Voller Gefühlschaos aufgrund einer Person mit schokoladenbraunen Augen.
Und voller Hoffnung wegen eines neuen Jobs.

Amy wurde aus dem Krankenhaus entlassen und so ging es ihr dementsprechend gut.

Meine Eltern waren beide eigentlich echt gut drauf gewesen und mein Bruder hatte nicht ganz so viel getrunken wie sonst.

Endlich fühlt sich alles so an, wie es sich eigentlich anfühlen sollte als Jugendliche in meinem Alter.

*noch eine Woche später*

Triggerwarnung: Es wird dramatisch

Ich komme an einem Dienstagabend nach Hause, nach der Schule war ich noch bei Zoe.
Fröhlich sage ich Hallo und gehe in die Küche, wo mein Abendessen steht.

Ich bin so im ,,Alles-Wird-Doch-Noch-Gut"-Rausch, dass ich die angespannte Stimmung gar nicht bemerke, bis mein Vater die Bombe platzen lässt.

,,Dein Bruder ist im Krankenhaus."

,,Was?!?!"
Ich verschlucke mich beinahe.

,,Ja. Es tut uns leid, er hatte einen Unfall und wurde schwer verletzt.",
spricht meine Mutter das Unmögliche aus.

Ich springe auf.

Sag mir, dass das nur ein böser Traum ist.

Ja, mein Bruder hat mich oft mit seiner Trinkerei genervt.

Ich habe mich teilweise sogar für ihn geschämt.

Aber trotzdem gehört er zu meiner Familie und ist fester Bestandteil meines Lebens.

,,Wann?! Was ist passiert?! Schwebt er in Lebensgefahr?!"

'Verdammt, was passiert hier?!'
füge ich gedanklich hinzu.

,,Lucia, beruhige dich...", versucht meine Mutter mich ruhig zu bekommen.
Aber ich will mich nicht beruhigen.

,,Sagt es mir sofort! Was ist passiert?", verlange ich.

,,Er... Er ist beim Fahrradfahren mit einem LKW kollidiert..."

Meine Welt scheint einzustürzen.

Das kann, das darf doch alles nicht wahr sein!

,,Nein...", bringe ich mit Tränen in den Augen gerade noch hervor.

,,Lucia, bitte...", versucht mein Vater vergeblich, mich zu beruhigen.

Da reißt auf einmal eine Sicherung in meinem Kopf.

Ich halte das alles nicht mehr aus, so still vor mich hin zu schweigen, immer mit Tränen in den Augen, immerzu zu versuchen, die Wahrheit zu verstecken.

Es reicht mir einfach.

Ich hab die Schnauze voll.

,,NEIN!", schreie ich.
,,Nein, ich beruhige mich nicht!
Ist es nicht normal, sich unvorstellbare Sorgen zu machen, wenn der eigene Bruder vielleicht in Lebensgefahr schwebt?!
Und dann kommen noch die eigenen Eltern dazu, die einem nie, aber auch NIE sagen wollen, was los ist!
Ich bin, verdammt nochmal kein kleines Kind mehr, sehr es doch endlich mal ein!
Aber ich hasse es, wenn man mich so behandelt!
Wir sind nicht dumm!
Wir sehen, dass es euch schlecht geht!
Aber ihr...?
Ihr lasst euch ja nicht helfen.
Wie fast jede blöden Erwachsenen, die denken, Kinder oder Jugendliche seien nicht in der Lage, irgendwas zu verstehen, geschweige denn zu verbessern.
Aber merkt ihr denn nicht, dass WIR darunter leiden?!
Wir Kinder?!
Warum macht ihr es uns und euch selbst so schwer?!
Warum...?"